Formen der Schulangst

Wenn von Angst und Schule gesprochen wird, dann muss berücksichtigt werden, dass es verschiedene Formen von Angst gibt.

Die (reale) Schulangst

Diese ergibt sich bei Überforderung, bei einem schlechten Klassenklima, bei Spannungen mit einem Lehrer, bei Isolation und Außenseiterproblematik in der Klasse, beim Wechsel von einem vertrauten Schulmilieu in eine neue Schulart oder Schulklasse usw.

Die Schulverweigerung

Hier handelt es sich um ein Problem der persönlichen Haltung zur Arbeit bzw. Leistung. Diese Kinder wirken auch nicht ängstlich, sondern eher desinteressiert, sie lehnen die Belastung durch die Schule ab und ver- suchen, ihr aus dem Weg zu gehen (entweder durch unerlaubtes Fern- bleiben von der Schule = Schulschwänzen, oder durch minimalen Einsatz in der Schule = „auf Tauchstation gehen“). Diese Verweigerung zeigt sich besonders bei Kindern, die entweder durch eine verwöhnende oder durch vernachlässigende Erziehung nicht den Übergang gefunden haben von ausschließlich spiel- und lustbetonten Beschäftigungen zu pflicht- und aufgabenbezogenem Handeln.

Die Schulphobie

Hier wird nicht die Schule gefürchtet, sondern die Trennung von der Mutter bzw. nächsten Bezugsperson. Vor allem kleinere Kinder trennen sich nur sehr schwer von zu Hause, aber auch bei älteren Schülerinnen und Schülern kann es vorübergehend zu ähnlichen Erscheinungen kommen: Entweder muss ein Elternteil das Kind bis zur Schule begleiten, oder es wird überhaupt mit allen Mitteln (oft auch mit körperlichen Beschwerden) demonstriert, wie unangenehm der Gang zur Schule empfunden wird. Dahinter steckt oft auch eine tiefe Unsicherheit in Bezug auf die eigene Person, eine Angst vor der eigenen Individualität, einem „Flüggewerden“ aus dem familiären „Nest“.

Siehe dazu auch die Ursachen der Prüfungsangst

und folgende Seiten:

Steffen Fliegel: Prüfungsangst

Prüfungsangst - ade

Definition von Prüfungsangst

Prüfungsangst :: Psychopathologie

Praxis des Lernens: Prüfungsangst