Der Flow im Leben

In der 1970er Jahren beobachtete der Psychologe Mihaly Csikszentmihalyi, wie Menschen in ihre Tätigkeit so vertieft waren, dass sie nichts mehr um sich herum wahrnahmen, und benannte dieses Phänomen als "Flow". Seither bezeichnet man in der Psychologie damit jenen Zustand, bei dem eine Person völlig in der Tätigkeit aufgeht, die sie gerade macht, wobei die Person dabei sehr konzentriert ist und die Tätigkeit wie selbst von der Hand geht. Man hat bei der Beobachtung das Gefühl, dass diese Person genießt, was sie gerade tut, dass deren Sorgen und Gedanken des Alltags verschwinden und auch deren Zeitgefühl verloren geht. Beim Flow empfindet die Person typischerweise die Aktivität selbst als Belohnung, nicht ihr Ergebnis, wobei ebenfalls zum Flow-Erleben das Gefühl dazu gehört, die Kontrolle über das Geschehen zu besitzen und das Ziel ganz klar vor Augen zu haben. Oft werden Flow-Erlebnisse mit Glücksempfindungen in Verbindung gebracht, wobei Csikszentmihalyi Flow sogar mehr oder weniger mit Glück gleichsetzt. Die Anforderungen der Aufgabe und die erlebten Fähigkeiten der Person müssen beim Flow genau zusammen passen, d.h., die Aufgabe darf weder überfordern noch unterfordern, wobei es auf die richtige Balance ankommt. Flow tritt häufig beim Sport oder bei künstlerischen Arbeiten auf, bei denen man in der Regel sehr aktiv ist und die Kontrolle über das Geschehen besitzt, während bei passivem Verhalten hingegen seltener Flowerlebnisse auftreten. Flow wird heute häufig mit der Ausschüttung von Hormonen wie Dopamin und Endorphinen in Verbindung gebracht, wobei das erste auch als "Glückshormon" bezeichnet wird und das zweite als ein körpereigenes Opioide, also ein Suchtmittel. Allerdings sind diese Zusammenhänge nicht experimentell nachgewiesen.