Auszug aus "Bei den Technologien...":
"Westliche Unternehmen begehen also einen Irrtum, wenn sie China weiterhin nur als verlängerte Werkbank betrachten. Wer einen Standort in China eröffnet, braucht eine proaktive lokale Strategie, denn hier spielt man mittlerweile auf Augenhöhe. Die chinesische Hardware und die Maschinen sind oft noch einfacher als ihre westlichen Gegenstücke – doch das gleichen die chinesischen Firmen nicht selten durch einen Vorsprung in Sachen Digitalisierung aus.
Zudem sollten deutsche Firmen die großen, disruptiven Märkte Chinas nutzen, um Erfahrungen mit neuen Technologien zu sammeln. Altbewährte Kooperationen entlang der Wertschöpfungskette sind nicht mehr zeitgemäß: Besonders die Partnerschaft mit Start-ups und offenen Innovationsplattformen birgt Mehrwert. Es hat sich gezeigt, dass deutsche Firmen in China profitieren, wenn sie dort Innovationen fördern. Deutsche Unternehmen in China sollten daher auch vor Ort in Forschung und Entwicklung investieren.
Und sie sollten sich am „China Speed“ mit seinen schnellen Markteinführungen und kurzen Produktzyklen orientieren. An diese Geschwindigkeit müssen sich westliche Unternehmen anpassen. Dafür brauchen die Niederlassungen Spielräume. Denn wer zu lange braucht steht eventuell bald einer besseren Version seines eigenen Produkts gegenüber – und das „Made in China“.