Bregenzerwald 2020
Durch Covid19 ist die Reisesaison eine wesentlich andere geworden, viele Festspielveranstaltungen werden abgesagt bzw. verschoben. So auch die Spiele am Bodensee, Rigoletto wird für 2021 eingeplant. Trotzdem entschließen wir uns, die Woche wie geplant im Bregenzerwald zu verbringen.
Bei An- und Abreise sind zwar heftige Regengüsse im Rupertiwinkel unsere Begleiter, die übrige Strecke können wir wie geplant befahren, v.a. das Hahntennjoch von Imst ins Lechtal hat einen beeindruckender Verlauf.
Untergebracht sind wir hier zum dritten Male im Gasthof Wälderhof in Lingenau, wir werden bereits als Stammgäste begrüßt. Die tägliche „Wälderhof-Post“ hat wie immer gute Tipps für Wanderungen und Erkundigungen, wir setzen davon einige um. Das Wetter hat prächtige Sommertage parat, wir nutzen auch die kostenlose Möglichkeit, mit Bergbahnen zu den höher gelegenen Almen zu gelangen. Kleine Alpseen sorgen für gutes Klima an heißen Tagen, manche laden auch zum Baden ein. Ein Ausflug nach Wasserburg und Lindau führt uns in den südlichen Allgäu und an den Bodensee, eine schöne Abwechslung.
Die Kirche von Lingenau hat es uns angetan, sie hat durch ihre moderne Gestaltung eine besondere Atmosphäre, ein Olivenbaum im Altarbereich drückt dies aus, auch wenn er klimatisch etwas leidet. In Riefensberg wurde das Museum "Juppenwerkstatt" eingerichtet, hier erfährt man in einem ausführlichen Dokumentarfilm, wie die kostbaren Trachten des Bregenzerwaldes entstehen und über die Bedeutung der unterschiedlichen Kleider und ihre Entwicklungsgeschichte.
Am letzten Tag wandern wir von Schetteregg zur „Alpe Untere Falz“, treffen hier einen Almbauer, der uns eine Rarität zur Verkostung anbietet, und zwar die „Sennsuppe“, eine sehr eiweißreiche Kost. Es schmeckt ein wenig wie Mozzarella und süßliche Molke. Diese gewinnt man durch Weiterverarbeitung nach der Käsezubereitung und wird nur mehr auf wenigen Almen ausgegeben. Auf dieser Alm hat man ein Projekt begonnen, Schweine zu züchten, die u.a. damit gefüttert werden. Dadurch erhält ihr Fleisch eine besondere Qualität, die von hiesigen Gastbetrieben sehr geschätzt wird.
Zum Abschied reservieren wir für den nächsten Sommer – in der Hoffnung, dass dann die Festspielsaison abgehalten werden kann und wir wieder eine schöne Zeit in dieser außerordentlichen Region verbringen dürfen.