Die Parabel vom bösen Mammon

Tyndales Schrift „Die Parabel vom bösen Mammon“ (bzw. The Parable of the Wicked Mammon) wurde erstmals am achten Mai 1528 gedruckt.

Im folgenden habe ich die ersten Sätze dieser Schrift ins Deutsche übersetzt und ich hoffe nun, dass mit dieser Übersetzung auf schnelle Weise ein guter erster Eindruck von Tyndales Schrift gewonnen werden kann:

Die Parabel vom bösen Mammon

Übersetzt von Sönke Rahn (Flensburg im Juni 2011)

„Da war ein gewisser reicher Mann, welcher hatte einen Haushalter1, der wurde vor ihm beschuldigt, dass er seine Güter verschwendet hätte. Und er rief ihn, und sagte zu ihm: Wie kommt es, dass ich dies höre von dir? Gebe Rechenschaft von deinem Haushalten, denn du magst2 nicht mehr länger mein Haushalter sein. Der Haushalter sagte bei sich selbst: Was soll ich tun, wenn mein Meister3 mir meine Haushalterschaft wegnehmen wird? Ich kann nicht graben, und zu betteln schäme ich mich. Ich weiß, was zu tun ist, wenn ich von meiner Haushalterschaft abgesetzt werde, dass sie mich in ihren Häusern aufnehmen mögen. Dann rief er zu sich alle Schuldner seines Meisters und sagte zu dem ersten: Wie viel bist du meinem Meister schuldig? Und er sagte: Einhundert Tonnen Öl. Und er sagte zu ihm, nehme dein Schuldbrief und setze dich flugs nieder und schreib fünfzig. Dann sagte er zum anderen: Was schuldest Du? Und er sagte: Einhundert Malter Weizen. Er sagte zu ihm: Nehme dein Schuldbrief und schreib viermal-zwanzig4. Und der Herr5 lobte den ungerechten Haushalter, weil er weise getan hatte. Denn die Kinder dieser Welt sind unter ihrer Art6 weiser als die Kinder des Lichts. Und ich sage zu euch auch: Macht euch Freunde mit dem bösen Mammon, dass wenn ihr Not haben sollt, sie mögen euch aufnehmen in die ewigen Wohnungen.“

(Lukas xvi. Kapitel)

Sintemal7 mit diesem und diversen anderen solcher Texte, Viele es kräftig8 geschafft haben die Leute vom wahren Glaube wegzuziehen und vom setzen ihres Vertrauens auf die Wahrheit von Gottes Verheißung und auf die Meriten und Verdienste von Christus unserem Herrn; und es gebracht haben es zu erlassen (denn viele falsche Propheten sollen sich erheben und viel trügen9, und auch viel Bosheit muss sein, saget Christus; (Mat. xxiv.) und Paulus saget, (2. Tim. iii.) Üble Menschen und Betrüger sollen die Oberhand gewinnen im Übel, während sie betrügen, und sie sich selbst betrogen;) und ihnen zu lehren ihr Vertrauen in ihre eigenen Meriten zu setzen und sie in den Glauben zu bringen, dass sie gerechtfertigt sein sollen aus der Sicht Gottes durch die Güte ihrer eigenen Werke, und korrumpiert haben das reine Wort Gottes, um damit ihren Aristoteles zu bestätigen.

(C) Soenke Rahn, Flensburg im Juni 2011

1 Verwalter

2 kannst

3 Herr

4 achtzig

5 JHWH

6 Geschlecht

7 da

8 vehement

9 betrügen