03. Hussitentum

Der Tod von Hus erzürnte seine Anhänger in Böhmen. Der Tod machte aus einer religiösen Bewegung eine sozialpolitische Bewegung. So begannen die Hussitenkriege. Die Hussiten waren die Anhänger von Hus; welche sich in Utraquisiten und Taboriten teilten. Die Utraquisiten waren Adlige und Bürger. Die Taboriten bestanden aus der Unterschicht und waren radikale Hussiten.

Die gemäßigten Utraquisiten formulierten 1420 die Prager Artikel. Da ihre Anhänger, das Abendmahl in zweierlei Gestalt (Brot und Wein) forderten, bekamen sie ihren Namen „Utraquisiten“ d.h. „Beidgestaltler“. Weitere Forderungen waren: Enteignung der Kirche (also Säkularisation), Reichtumsverzicht des Klerus und politischer Macht­verzicht des Klerus. Die Taboriten forderten eine Gütergemeinschaft, die Abschaffung kirchlicher Einrichtungen u. Gebräuche und die Aufrichtung des Himmelsreiches durch Waffengewalt.

Ein päpstlicher Gesandter rief nun, auf dem Reichstag von Breslau, zu einem Hussitenkreuzzug auf. Es kam also zu Kämpfen zwischen Katholiken und Hussiten. Die Katholiken wurden zurückgeschlagen und die Hussiten führten allerlei Rachzüge durch. (vgl. Karte) 1433 erkannte das Basler Konziel die Forderungen „Der Vier Prager Artikel“ weitgehend an. Die Taboriten kämpften weiter und wurden in einer Koalition von Katholiken und Utraquisiten geschlagen. Die Utraquisiten übernahmen später meist die Lehren Luthers oder wurden seltener wieder Katholiken. Die Reste der Taboriten nannten sich Böhmische Brüder.