04. Nachwirkungen

Der Reformationversuch von Wyclif hatte keinen nachhaltigen Erfolg. Bekanntlich hatte sich später der Tscheche Jan Hus (um 1370–1425), auf die Schriften des Engländers bezogen und scheiterte damit auf dem Scheiterhaufen (beschlossen auf dem Konzil von Konstanz 1414-1418).

In England kam es zu Verfolgungen der Wyclif-Anhänger und Lollarden. Die Bewegung verschwand nach und nach weitgehend. Sie konnte sich nicht durchsetzen. Zu Zeiten von William Tyndale waren wohl kaum noch Reste der Wyclif-Bewegung vorhanden. Da Tyndale jedoch in einer Gegend aufwuchs, in welcher die Lollarden gewirkt hatten, könnte es sein, dass er Erzählungen über die damaligen Ereignisse gehört haben könnte. Während der Reformationszeit hatten viele Engländer davor Angst, dass es wieder zu ähnlichen Wirren, wie zu Zeiten Wyclifs, kommen könnte. Dies schwächte die reformatorische Bewegung in England. Insbesondere an der Universität Oxford an der Wyclif gewirkt hatte, war es verboten ohne entsprechende Zustimmungen, die Bibel zu übersetzen.

Zu betonen ist weiter das Tyndale keine englische Bibelübersetzung d.h. auch nicht die Übersetzung von John Wyclif zur Verfügung stand (dies schreibt er so auch in seinem Vorwort zur Bibel). Seine Übersetzung ist vollständig unabhängig von der wyclifschen Übersetzung entstanden.

Zusammenhänge zwischen der Lollardenbewegung und Reformation in England sind nicht nachweisbar.