02.02.01 Ortsbus statt Schulbus

Der Ortbus soll den Ringbus ergänzen. Man könnte ihn auch den Radevormwalder Stadtbus nennen, doch soll der Ortbus zunächst einmal nur eine Grundversorgung des ländlichen Raumes ermöglichen. Von einem umfangreichen Stadtbussytem nehme ich angesichts der Haushaltslage Abstand, auch wenn in ähnlich großen Gemeinden, wie z.B. der Lindauer Stadtbus am Bodensee sehr gut funktioniert. Immerhin hat der Ringbus auch Stadtbuscharakter.

Der Ortsbus soll den Schulbusverkehr ersetzen und eine Hauptortsbuslinie an allen Werktagen betreiben. Diese Linie wird mit Midibussen bedient, die kleiner und wendiger als Standartbusse sind und bei Bedarf einen Busanhänger mitführen können. Ich schlage eine Linie von der Haltestelle Schlagbaum (auf dem Territorium von Ennepetal, Busanschlüsse nach Schwelm und Ennepetal) zur Freizeitsiedlung Kräwinkel führen. Zwischen Schlagbaum und Radevormwald soll der Ortsbus die 3 Fahrten der Linie 339 übernehmen. Sollte der Ortsbus vor dem Ringbus Realität werden, sollen die Busse einen Kreis fahren, nach Schlagbaum über die B 483 und zurück über Ümminghausen - Oberönkfeld - Önkfeld. So bekommen diese Orte einen Vorlaufbetrieb zum Ringbus und werden erstmals an das Liniennetz angeschlossen. Sollte Spielraum im Umlauf sein, wäre eine Verlängerung der Linie über Schlagbaum hinaus bis Königsfeld an der B 483 sinnvoll, von wo der Bus über Vorm Baum - Pastoratshof - Remlingrade - Önkfeld zurück fahren könnte.

Vom Busbahnhof Richtung Wuppertalsperre fährt der Bus zunächst die Bahnhofsstraße entlang. Dort bekommt er auf der anderen Seite der B 229 die Haltestelle Feldstraße, damit Fahrgäste nicht die B 229 überqueren müssen, um zum Ortsbus zu gelangen. Die nächste Haltstelle heißt Kohlstraße und dann folgt die Haltestelle Höhweg. Weil die Leute vom Laakbaum und der oberen Ispingrader Straße einen sehr weiten Weg zum Bus haben, soll der Ortbus diesen bis zum Höhweg entgegen kommen. Der Höhweg wird nur für Busse durchfahrbar gemacht. Im Tal wird die Haltestelle AWO- Kindergarten/ Altenheim eingerichtet. Der Bus fährt weiter über am Krankenhaus bis zum Haupteingang des Krankenhauses. Der Bus fährt dann über die Haltestelle Siepenstraße und Dietrich Bonhoeffer Straße über die Südstadtkreuzung zur B 229, der der Bus bis Herbeck folgt. Dort fährt der Bus nach Honsberg, wobei es die Umlaufzeit entscheidet, ob man durch den Ort fährt oder oberhalb und unterhalb von Honsberg an den Abzweigen der Umgehungsstraße hält. Beides bringt den ÖPNV in fußläufige Entfernung zum Dorf. Über Heidersteg fährt der Bus zur Freizeitsiedlung Kräwinkel. Sollte es der Umlauf zulassen, könnte er auch die Stichstraße zum ehemaligen Bahnhof Kräwinkler Brücke fahren, um Dörper Höhe und die Freizeitanlagen zu erschließen. Zurück geht die Fahrt über Heide und ab der Südstadtkreuzung wieder über das Krankenhaus und den Höhweg. In Kräwinkel, Heide und Honsberg wohnen über 1000 Menschen, die keinen Busanschluss haben. Das ist die größte Bewohnergruppe, die man mit einer Busschleife noch an den ÖPNV leicht anbinden kann. hinzu kommt der hohe Freizeitwert der Region Kräwinkel mit Spielplätzen, Bootsverleih, Bademöglichkeiten, Wanderwegen und auch für Mobilitätshilfen geeignete ebene Fußwege neben der Landstraße zwischen Heidersteg und Dörper Höhe. Die Stadtwerke Remscheid machen es jeden Sommer mit dem erfolgreichen Kräwibus vor, dass hier ein Potential im Freizeitverkehr für dem ÖPNV erschlossen werden kann. Die Linie soll so geschaffen sein, dass ein wagen die alle zwei Stunden oder gar stündlich bedienen kann. Es kann sein, dass zur Hauptverkehrszeit der Schüler der Höhweg nicht mitbedient wird, weil dann große Busse im Einsatz sein könnten. Ziel des Ortsbusses ist nicht die Schnelligkeit, sondern die Grundversorgung des ländlichen Raumes, so dass der Umlauf so zu gestalten ist, das möglichst viele Siedlungen erschlossen werden.

In Hövelhof wurde so ein Bussytem 1997 nach anfänglichen Zögern von der dortigen CDU- Mehrheit eingeführt und hat sich seither bewährt. Schon im Jahr 1998 lagen die bei der Gemeinde Hövelhof verbleibenden Kosten niedriger, als sie bisher bei einem reinen Schulbussystem lagen.

2009 beschloss der Rat der Stadt Radevormwald, dass geprüft werden soll, ob gleiches mit dem Schulbus in Radevormwald möglich wäre. Aber passiert ist seither nichts, außer dass noch mehr Schüler vom Linienverkehr in den Schülerspezialverkehr verlagert wurden. Auskünfte im Rat, wie es um die Prüfung steht wurden nicht gegeben und auch auf Abgeordnetenwatch schweigt seit Mai 2012 der Bürgermeister Dr. Josef Korsten zum Thema. Seit 1997 versuche ich die Politiker in Radevormwald dafür zu gewinnen, auch hier den Ortsbus in einen Schulbus umzuwandeln. Fakt ist doch, dass an Schultagen durch den Nachmittagsunterricht der Schulbus schon einen Großteil der Busfahrten fährt, die man auch als Ortsbus fahren könnten. Ob das jetzt im Detail so gemacht wird, wie ich es hier vorschlage, oder ob die Umläufe wegen der Schulbindung anders aussehen, ist zweitrangig. Wichtig ist, dass die über 1000 Einwohner in Honsberg, Heidersteg, Kräwinkel, Berg, Hulverscheid und Heide ein tägliches Grundangebot bekommen. Vielleicht kann auch die Linie 339 nach Hückeswagen vom Ortsbus bedient werden.

Die Schülerfahrkostenverordnung von Nordrhein Westfalen schreibt in § 12 Absatz 4:

".....Die Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln ist in der Regel die wirtschaftlichste Beförderung, sie hat Grundsätzlich Vorrang vor den anderen Beförderungsarten."

4. c) Antrag der AL-Fraktion vom 01.12.2009: Untersuchungsauftrag Schulbusverkehr in der Ratssitzung vom 15.12.2009

Herr Ebbinghaus trägt den Antrag der AL vor und geht auf die Problematik des Schulbusverkehrs in Radevormwald ein. Er erklärt, dass viele Schulveranstaltungen außerhalb der üblichen Schulzeiten stattfinden. Andererseits werden durch Schulbuslinien Ortsteile angefahren, die vom Linienverkehr nicht oder nur selten bedient werden. Die AL-Fraktion bittet daher die Verwaltung, eine Integration des Schulbusverkehrs ÖPNV in den Linienverkehr zu prüfen und führt die Gemeinde Hövelhof als Beispiel für ein solches Projekt an.

Da dieses Konzept sicherlich Geld kostet, soll die Verwaltung beauftragt werden, die Kosten und auch die rechtlichen Auflagen und Hindernisse zu prüfen.

Herr Lorenz erklärt, dass dieses Thema bereits als Punkt im Strategiepaket des Ausschusses für Schule und Kultur aufgenommen sei und man dort letztendlich in die gleiche Richtung gehen möchte; er schlägt vor, dieses Thema auch dort zu behandeln.

Herr Schäfer erinnert daran, dass die Stadt Radevormwald einen Anteil an der OVAG erwerben möchte; in diesem Zusammenhang sollte eine Übernahme des Schulbusverkehrs durch die OVAG geprüft werden.

Der Rat der Stadt bittet die Verwaltung zu prüfen, unter welchen Bedingungen der Schulbusverkehr Teil der Gesamtleistung des ÖPNV wird, so dass die Schüler jederzeit kostenlos einen beliebigen Bus innerhalb des Stadtgebietes benutzen können und andererseits die sogenannten Schulbusse auch dem „Nichtschüler“ zur Benutzung offen stehen.

Abstimmungsergebnis:

einstimmig durch CDU, SPD, FDP, UWG, AL, Linke und "Rechtspopulisten"

Nur: wann kommen die Ergebnisse? 3 Jahre sind seitdem vergangen.

Fortsetzung: Busverbindung Radevormwald - Krawinkler Brücke - Wermelskirchen https://sites.google.com/site/oepnvrade/02-02-00/02-02-02