01.01.07 Der Schulbusverkehr

Radevormwald leistet sich einen intensiven Schulbusverkehr. Über 700.000 Euro gibt Radevormwald jährlich aus, um vor allem per Schülerspezialverkehr die Kinder und Jugendlichen zur Schule zu bringen. Dabei hat der Fahrzeug - Verkehr durch den Nachmittagsunterricht trotz rückläufiger Schülerzahlen nicht abgenommen, weil zu immer mehr Zeiten Schüler befördert werden müssen. Seit 1996 kenne ich das Konzept des Hövelhover Ortsbusses, wo der Schülerverkehr in den ÖPNV integriert wurde und ein Wagen in den Schulferien und nachmittags im Einsatz bleibt. Das Jahr hat 52 Wochen, davon sind 12 Wochen Schulferien. das macht 23% eines Jahres aus. Hier einen Wagen im Einsatz zu lassen, während sonst - hier nur als Annahme - 5 Wagen im Einsatz sind, stellt nur eine kleine Leistungssteigerung dar, während zusätzlich verkaufte Fahrkarten in allen Bussen anfallen werden. Die jährliche Fahrleistung würde also montags bis freitags nur um ca. 6% gesteigert. Würde man an Wochenenden den Bus einsetzen, wären das je nach Intensität bis zu weitere 4% Leistungssteigerung, für den Samstag Vormittag läge diese bei 1%.

Pikant ist, dass einem Umbau des Schulbus in einen Ortsbus keine strukturellen Probleme entgegenstehen, da die OVAG als größter Nahverkehrsanbieter (50% von 626 und 671, 100% der 339) das Schulbusunternehmen in Radevormwald übernommen hat und dies als Stützpunkt auch für den Linienverkehr nutzt. 2009 hat der Rat beschlossen, die Umwandlung des Schulbus in einen Ortsbus zu untersuchen. Innerhalb eines solchen Konzeptes könnten auch weitere Fahrten auf den Wegen der Linien 134, 339 (Schlagbaum) und 659 angeboten werden. Und in Honsberg, Kräwinkel und Heide warten über 1000 Anlieger und die Ausflügler zur Wuppertalsperre auf eine Busverbindung. Der Kräwibus der Stadtwerke Remscheid in den Sommerferien zeigt, dass so ein Angebot angenommen wird: http://www.waterboelles.de/archives/10162-Ab-23.-7.-faehrt-wieder-der-Kraewi-Bus-zur-Wuppersperre.html . Aber woran die Umsetzung des einstimmig vom Stadtrat gefassten Beschlusses scheitert, zu prüfen, wie der Schulbus zum Ortsbus werden kann, bleibt ein Rätsel. Defakto hat Radevormwald schon eine Busversorgung im ländlichen Raum, die das Angebot des Bürgerbusses bei weitem übertrifft. Die Politik tut leider bisher nichts, dieses Busangebot allen Bürgerinnen und Bürgern zugänglich zu machen.