01.03.00 Die Eisenbahn in Radevormwald

Die Eisenbahn wurde durch die Verkehrspolitik vertrieben.

Obwohl der Bau der Wuppertalsperre schon vorbereitet wurde, duldete die Politik die Stilllegung der Eisenbahnstrecke Brügge - Halver - Radevormwald. Immerhin war der Güterverkehr auf der Schiene früher so wichtig, dass für den Personenzugverkehr schon seit langen eingestellte Strecken alleine für ein paar Güterzüge erhalten blieben (z.B. die in den 60 Jahren stillgelegte Wiehltalbahn). Da es keine Anstrengungen gab, wie in Olpe, einen Neubau der Bahnlinie um den Talsperrenbereich herum zu fordern, hätte weitsichtige Politik den Erhalt der Güterzuganbindung von Halver her durchsetzen müssen.

Die Streckenführung einer neuen Bahnstrecke wäre wahrscheinlich kürzer gewesen und durch neue Gleise schneller befahrbar (die Schienenbusse durften ja auf vielen Abschnitten nur 20 km/h fahren). Damit wäre der Zugverkehr attraktiver geworden und wie es bei Olpe passiert ist, hätte sich wohl keiner getraut, die Stilllegung einer Strecke zu fordern, die man mit viel Aufwand neu gebaut hat.

Heute gibt es nur noch Rudimente der ursprünglichen Eisenbahnherrlichkeit in Radevormwald. Von Wilhelmstal nach Wuppertal liegen noch die Schienen.

http://www.bahnen-wuppertal.de/html/bahnhoefe-an-andere.html#Beyenburger-Strecke

http://www.bahnen-wuppertal.de/html/beyenburger-strecke.html

Durch einen Museumsbahnverein wird die Trasse erhalten und zur Zeit für Draisinenfahrten genutzt. Damit wird wenigstens die Trasse erhalten, so dass es der Zukunft offen steht, hier wieder Güterzüge und Personenzüge fahren zu lassen. Leider wurde die Infrastruktur der Anschlussgleise an allen angrenzenden Fabriken abgebaut. Aber moderne Containerlogistik erlaubt in den meisten Fällen wieder in die Nutzung der Schiene einzusteigen.

Leider wurde der Gleisanschluss in Wilhelmstal aufgegeben und überbaut oder zugeschüttet. Hier hätten Museumsfahrzeuge abgestellt werden, wenn die Gleise wieder für Zugverkehr benötigt werden und das Umsetzen der Lokomotive bei Güterzügen. Weitere Abstellgleise sind bei Kemna unter dem Gras verborgen und könnten Betriebshof und Abstellfläche der Museumsbahn werden.

Leider ist die Bahnstrecke um einige Meter weiter abgebaut worden, als es die Wuppertalsperre erfordert hätte. Eine Verlängerung der Gleise bis zum Staudamm wäre sinnvoll.

Ob es mal analog zum Bürgerbus eine Bürgerbahn geben wird, die Krebsöge und Wilhelmstal an den Wuppermarkt anbindet oder Haltestellen bedient, die durch Änderungen im Busnetz seltener bedient werden, wird sich zeigen. www.buergerbahn.eu