Plawsk

Irgendwo im Nirgendwo zwischen Tula und Orjol liegt das Städtchen Plawsk. Die Geschichte hat es nicht unbedingt gut gemeint mit dem heute etwa 16.000 Einwohner zählenden Flecken. Trotz Eisenbahnanschluss und einer wichtigen Transitstraße ist die dörflich geprägte Gemeinde nie richtig empor gekommen. In den 1930 Jahren wurden ihr sogar kurzzeitig die Stadtrechte aberkannt. Während der Katastrophe von Tschernobyl war Plawsk eines der am meisten vom Cäsium-Regen betroffenen Gebiete.

Heute schneidet zwar heute die viel befahrene Föderale Trasse M2 ("Krim") den Ort in der Mitte durch. Doch nur wenige Fernfahrer machen Halt. Auch wenn Lenin am Platz der Oktoberrevolution geradezu darum zu flehen scheint. Denn ein wenig Kaufkraft und Wirtschaftsleistung könnte Plawsk gut gebrauchen. Die Stadt wirkt arg herunter gekommen. Selbst der einstige Vorzeigeplatz mit dem Revolutionsführer bröselt und bröckelt vor sich hin. Der Beton ist aufgeplatzt, Unkraut sprießt und Fußgänger waten durch große Pfützen. Lenin selbst ist so baufällig, dass ein Zaun eine Annäherung verhindert. Vielleicht soll er aber auch vor allzu zudringlichen Passanten geschützt werden. Die ganz Eisernen hält aber auch die Brüstung nicht davon ab, ihr Idol bis heute mit frischen Blumen zu bedenken.

Eingeweiht: 1963

Fotos: August 2011