Lenin lebt!

Das Zentrum einer russischen Stadt zu finden ist auch anno 2013 ganz einfach: immer dem Lenindenkmal entgegen schlendern. Der Revolutionsführer steht in Bronze, Stein oder Stahl noch tausendfach in Russland und im gesamten GUS-Raum. Selten schön, aber immer schön groß. Viel größer jedenfalls, als der eher kleinwüchsige Wladimir Uljanow tatsächlich war.

Trotz der Denkmalsflut ist die Ansammlung der Leninstatuen beileibe kein Einheitsbrei. Vielmehr finden sich unter den wuchtigen Standbildern manche Skurrilitäten, zuweilen gar künstlerische Kleinode.

Doch die sind angesichts der Bildhauer-Inflation zugunsten des Idols eher selten. Immerhin sollen beim Zerfall Russlands landesweit noch über 10.000 Lenin-Denkmäler über das Land verstreut gewesen sein. Wie viele davon noch übrig sind, ist nicht belegt.

Klar aber ist, dass die Lenins der Zeitenwende zäh und widerborstig standhalten. Je weiter Moskau weg ist, desto besser sind sie in Schuss. Und erinnern an eine Zeit, in der vieles besser gewesen sein mag. Aus heutiger Sicht.

Aber der Zahn der Zeit und der Zeitenwende nagt unaufhörlich an den Kolossen. Trotz noch so hoher Zustimmung für die Altkommunisten und die Große Idee, werden Wind und Wetter, leere Kassen und Desinteresse, Entvölkerung und demographischer Wandel nach und nach die Lenins von ihren Sockeln stoßen.

Diese Seite will den Denkmälern deshalb vorsichtshalber selbst ein Denkmal setzen - und sie auf diese Weise konservieren. Digital, virtuell, gepixelt.

Alles, was wir zu den einzelnen Standbildern finden und recherchieren konnten, haben wir hier niedergeschrieben. Denn interessant werden die meisten der Stein-, Granit-, Beton- und Guss-Heroen erst durch den Kontext, in dem sie entstanden sind und dem städtebaulichen Hintergrund, vor dem sie heute stehen.

Da die Macher dieses Portals aber unmöglich in alle Winkel dieses Planeten vordringen konnten, freuen wir uns über jeden Input, Tipp, Fotomaterial, Historie und Geschichtchen rund um den Lenin-Kult im weiten Osten.

Als besonderes Schmankerl finden sich für all jene, die sich auf Spurensuche begeben wollen, bei vielen Denkmälern die GPS-Position auf einer Google-Maps-Karte.

Viel Spaß bei der Lektüre und beim Durchklicken!