Norilsk

Schon seit über einem halben Jahrhundert residiert Lenin auch in der nördlichsten Großstadt der Welt. Dreihundert Kilometer hinter dem Polarkreis ist Norilsk alles andere als lebensfreundlich. Lediglich das örtliche Nickelkombinat hält die Kommune künstlich am Leben. Die Geschichte Norilsks hängt eng mit vielem zusammen, wofür Lenin stand: schneller Aufbau des Kommunismus ohne Rücksicht auf menschliche Verluste. Bis zu 70.000 Lagerinsassen mussten in Eiseskälte schuften, um Fabriken und Wohngebäude aus dem Boden zu stampfen. Heute ist Norilsk wieder eine geschlossene Stadt. Ausländer benötigen eine Sondergenehmigung, um den Standort einer der größten Umweltverschmutzer der Welt zu bereisen. Das Lenin-Standbild am Oktoberplatz im Herzen der Stadt steht bis bis heute auf der Liste der erhaltenswerten "Kunstdenkmäler" in der Region Krasnojarsk. Entsprechend wurde die Statue in den letzten Jahren wieder auf Hochglanz poliert. Dafür sollen aus dem Kommunalhaushalt eine Million Rubel (25000 Euro) bereit gestellt worden sein. Bildhauer: Bildhauer: Sergej Dmitrijewitsch Merkurow (Сергей Дмитриевич Меркуров, 1881-1952) Eingeweiht: 21.1.1954 Foto: Mai 2008 (Quelle: Timur Voronkov / Wikimedia)