Gorodischtsche

Der 20.000-Seelen-Ort Gorodischtsche in der Nähe von Wolgograd wäre kaum eine Erwähnung wert, würde in der Stadt nicht das wohl jüngste Lenin-Denkmal stehen. Fünfzehn Jahre nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wurde hier - natürlich in der zentralen Lenin-Straße - eine Büste des einstigen Staatsführers aufgestellt. Auch die Enthüllung fand standesgemäß am 7.11.2006 statt - dem 89. Jahrestag der Oktoberrevolution.

Geschaffen wurde die Büste allerdings schon 18 Jahre vorher - also noch zu Perestroika-Zeiten. Der gewaltige Granitkopf des Idols lag dann in den wilden Wendejahren ohne rechte Verwendung im Hof einer örtlichen Werkstatt. Veteranen und Kommunisten des Städtchen hatten dann die Idee zur Reaktivierung der Skulptur. So kam Lenin zu später Ehre und, mitten im russischen Kapitalismus, doch noch auf seinen Ehrenplatz in Gorodischtsche - auf Initiative der örtlichen Verwaltung im Duett mit der Bezirksleitung der KPRF (Kommunistische Partei der Russischen Föderation).

Das Denkmal soll die 261. Lenindarstellung in der Region Wolgograd sein, eine selbst für russische Verhältnisse ungewöhnlich hohe Dichte.

Eingeweiht: 2006

Bildhauer: Wjatscheslaw Fetisow

Foto: März 2008 (Quelle: Flickr, kudinov_dm)