Die Presseschau: 

Chronik Sanremos 1943

Chronik von Sanremo: Sozialer und ökonomischer Kontext


In den Tagen der Verhaftung und des Todes der deportierten Juden aus Sanremo, stand die Zeitung "L'Eco della Riviera" aufgrund der nationalsozialistischen Bedrohung durch die SS unter strengster Zensur, um die Gräueltaten, die in Ligurien verübt wurden, nicht öffentlich zu machen. Worüber berichten die Zeitungen in diesen  Tagen:  Ein häufiges Thema ist die Erhöhung der Verbraucherpreise. Beispielsweise bezahlte man für Trauben 8 bis 20 Lire pro kg, für Öl  280 Lire pro Liter und für Eier 7 bis 10 Lire pro kg.

Es wurde über Diebstähle von Geld, Autoreifen, Vieh und Wertgegenständen aus den Räumlichkeiten in der Gegend von Via Ferruccio 2 berichtet, wo eine alte Uhr und einige Packungen mit Süßigkeiten gestohlen wurden. Daraus lässt sich erkennen, dass die Bevölkerung in Kriegszeiten von einer wirtschaftlichen und ökonomischen Krise betroffen war. 

Auch die Leserbriefe über die fehlende Beleuchtung in Corso Garibaldi, die zu zahlreichen Unfällen führte, da sie bereits damals eine der am meisten frequentierten Straßen Sanremos war, zeugt von finanziellen Problemen. 

All dies führte zu Unzufriedenheit der Einwohner von Sanremo. Es kam auch zu Bränden, die hauptsächlich Hotels betrafen, wie z.B. das Albergo Bomboniera in San Romolo. Unglücklicherweise wurden während einiger nicht näher spezifizierter Luftangriffe auch Zivilisten, wie der Fischer Luigi De Gregori, getötet. 

Chronik von Sanremo: Schwierige Zeiten


„Eco della Riviera“ war im 20. Jahrhundert eines der wichtigsten Informationsmagazine Westliguriens. Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Thema der Deportation der Juden in keinster Weise angesprochen. Die Themen waren nur Krieg und Propaganda.

Das Thema Krieg und Schlachten an ausländischen Fronten und an denen Westliguriens ist ein immer wiederkehrendes Thema.

In dem folgenden Artikel wird über die Angriffe der Armeen gesprochen.

Viele Artikel in der Zeitschrift „Eco della Riviera“ werden veröffentlicht, um Zustimmung für das Regime zu erhalten wie beispielsweise „pro Infantia“ (Schutz der Rechte von Minderjährigen) und „la Beneficenza“ (rein religiöser Natur), Veranstaltungen (Treffen und Projektionen mit der Verherrlichung des Faschismus) und schließlich zahlreiche „wirksame“ Titel, die darauf abzielen, den Leser zu beeindrucken. Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Veröffentlichung literarischer Passagen, um die Käufer anzulocken.

Dies sind alles Mittel, die das Regime nutzt, um der Presse einen starken Propaganda-Impuls zu geben.