ZITATE

"Verbesserungen bei den zahlreichen geplanten dichten Verbauungen sind weiterhin wichtiger Bestandteil unserer Arbeit, genauso wie der Schutz alter und die Schaffung neuer Grüngebiete. Darauf könnt Ihr Euch auch in den kommenden Jahren verlassen!"

Susi Dietl, Klubobfrau der Floridsdorfer Grünen, am 11. Oktober 2010, einen Tag nach der Wiener Gemeinderats- und Bezirksvertretungswahl, in ihrem Dank an die Wähler auf der parteieigenen Homepage. Ein knappes Jahr davor hat sie selbst im Mediationsverfahren und haben die grünen Vertreter im Bezirk auf Wunsch von Stift Klosterneuburg und Wiens (damals noch mit absoluter Mehrheit regierender) SPÖ der Umwidmung der Jedleseer Schlössl-Gründe von Grünland zu Bauland zugestimmt.

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"Was wir noch erreichen wollen:

    • Eindämmen der Wohnbauflut
    • Entwicklung von lebenswerten Grätzeln anstelle von gesichtslosen Wohnhäusern
    • Erhalt des Siedlungscharakters
  • Verpflichtende Grätzelbefragungen bei Neubauten mit mehr als 400 Wohneinheiten
  • Mehr Rechtssicherheit bei Flächenwidmungen
  • Erhalt des Grünraumes in Floridsdorf"

Die Homepage der ÖVP-Floridsdorf gibt im Juni 2010 Aussagen der ÖVP-Floridsdorf von einem Informationsblatt der ÖVP-Floridsdorf wieder und appelliert an die Bürger um deren Stimmen bei der Wiener Gemeinderatswahl am 10. Oktober. Für Jedlesee gelten die Kritik und die Forderungen sichtlich nicht. In der Bezirksvertretung hat dieselbe ÖVP-Floridsdorf nämlich gemeinsam mit allen anderen Parteien am 21. April 2010 der Umwidmung der Schlössl-Gründe in Alt-Jedlesee von Grünland zu Bauland zugestimmt. Da hier auch keine 400 Wohneinheiten geplant sind, sondern "nur" 140, erübrigt sich offenbar für die ÖVP-Floridsdorf auch das Verlangen nach einer Bürgerbefragung.

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"Natürlich können wir nicht bei Anträgen plötzlich mitstimmen, gegen die wir bisher immer waren."

Wiens Grünen-Chefin Maria Vassilakou in "Die Presse", 14. Mai 2010. Die Grünen Floridsdorfs verhielten sich soeben genau gegenteilig. Sie hatten die Bewahrung der Grünland-Widmung der Schlössl-Gründe zu ihrer Forderung gemacht, am 21. April 2010 dennoch in der Bezirksvertretung für die Empfehlung zur Verbauung gestimmt.

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"Der Frühling hat Einzug gehalten, und Wien blüht auf - im wahrsten Sinne des Wortes: Die Hälfte des Wiener Stadtgebietes ist Grünfläche. Das ist ein entscheidender Faktor für die hohe Lebensqualität in Wien. Als Bürgermeister ist es mir ein besonderes Anliegen, diesen Charakter Wiens nicht nur zu erhalten, sondern weiter auszubauen."

Dr. Michael Häupl nimmt im Vorwort der sogenannten Grätzelzeitung Schwarzlackenau, Ausgabe 1/2010, scheinbar klar gegen die vor allem von seiner Partei befürwortete Umwidmung der Schlössl-Gründe in Alt-Jedlesee von Grünland zu Bauland Stellung. Dieses einmal gefaltete A4-Postillchen der SPÖ wurde Mitte April an Haushalte verteilt.

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Im August 2007 gab sich Susi Dietl im Namen der Grünen Floridsdorfs noch resolut und den Partei-Grundsätzen verpflichtet - 2009 bei der Mediation waren diese Ankündigungen nicht nur vergessen, sondern in deren Gegenteil verkehrt:

Grüne Floridsdorf: Maria-Theresien-Schlössl-Gründe begrünen und öffnen

Dietl: "Erholungsgebiet darf kein Bauland werden"

Wien (OTS) - Für die nachhaltige Nutzung der Maria-Theresien-Schlössl-Gründe in Jedlesee als Erholungsgebiet sprechen sich die Floridsdorfer Grünen aus. Die vom Grundeigentümer Stift Klosterneuburg gewünschte Umwidmung in profitables Bauland kommt nicht in Frage, stünde dies doch in krassem Gegensatz zu den Bedürfnissen der Jedleseer Bevölkerung.

"Die gesamte Tennisanlage liegt nun seit Jahren ungenutzt und abgezäunt brach. Anstatt die Tennisplätze weiter verrotten zu lassen oder gar zu verbauen, fordern wir das Stift Klosterneuburg auf, für das Areal endlich wieder eine widmungsgemäße Nutzung zu ermöglichen", sagt die Klubobfrau der Floridsdorfer Grünen, Susanne Dietl.

Nach den Vorstellungen der Grünen sollte das Areal ähnlich der benachbarten Lorettowiese begrünt und renaturalisiert, Teile auch als Park gewidmet und für alle FloridsdorferInnen weitgehend öffentlich zugänglich gemacht werden. Die westlich gelegenen vier Tennisplätze und der zugehörige Parkplatz aber sollten endlich wieder dem Schutzgebiet Schwarzlackenau einverleibt und als solches gewidmet werden. "Erholungsgebiete dürfen nicht Spekulationsobjekt und Bauland werden, das sollten auch das Stift und Bezirksvorsteher Lehner respektieren", so Dietl abschließend.

OTS-Originaltext Presseaussendung unter ausschließlicher inhaltlicher Verantwortung des Aussenders.

OTS0121 2007-08-08 12:31 081231 Aug 07 GKR0002 0194