Von Anfang an. Defizitär. Die Demokratie.
Über die Demokratie & Olympe de Gouges
Symposium für alle: Reden Sie mit!
am Samstag, den 16. November 2019, von 9.30 bis 16.30 Uhr
Mit welcome-Café und Imbiss zur Mittagspause
Ort: Bildungsstätte Frauenhetz
Untere Weißgerberstr. 41, 1030 Wien (Ecke Hetzgasse)
Audio-Mitschnitt zur Performance zu Olympe de Gouges (22 Min.)
Freier Eintritt - Keine speziellen Vorkenntnisse erforderlich
Unkostenbeitrag / Spenden erbeten
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Zum ausführlchen TERMINKALENDER 2019, als doc und PDF downloadbar
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Die europäische Demokratie beginnt mit einem politischen Verbrechen: der Köpfung einer Frau – Olympe de Gouges. Sie hatte im Kontext der französischen Revolution (1748–1793) die „Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin“ verfasst. Entmündigte Frauen, welt- und bürgerrechtslos – das ist dieser demokratisch genannten Organisationsform bis heute eingeschrieben, was nicht nur die historischen Kämpfe um das Frauenwahlrecht erzählen.
Das heißt: Formell ist die Teilhabe aller in unserer Demokratie gewährleistet, faktisch jedoch gibt es Exklusionen ohne Ende, was sich nicht nur im Gender-Gap zeigt. Die Menge der Bürger/innen empfindet immer weniger Leidenschaft für Demokratie. Das ist eine Gefahr auch für Europa, dem das Ideal eines demokratischen Ethos zugrunde liegt.
Frage: Ist es möglich, ein vitales und konkretes Modell von Demokratie zu aller erst einmal zu denken?
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Anschließend an die Veranstaltungen zur politischen Theorie (Hannah Arendt und Rosa Luxemburg, 2017 und 2018) soll 2019 der französischen Schriftstellerin und Philosophin Olympe de Gouges (1748–1793) und ihrem Werk 2019 mit einem ganztägigen Symposium zu Demokratie-theorien und Frauen- / Menschenrechten Aufmerksamkeit gewidmet werden (Koordination: Birge Krondorfer).
Olympe de Gouges hat zahlreiche politische Schriften verfasst und in einem auch auf deutsch zugänglichen Roman die Ideen der Aufklärung in eine spannungsreiche (Helden- und Liebes-) Geschichte verpackt: "Der philosophische Prinz".
Insbesondere bekannt wurde de Gouges´ "Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin", denn die auch mithilfe der Frauen erkämpften neuen Bürgerrechte der französische Revolution sahen das Wahlrecht für Frauen nicht vor.
De Gouges verlangte Meinungs- und Pressefreiheit, und forderte für die Frauen gleiche Rechte und gleiche Pflichten wie für männliche Bürger. Sie schrieb über die Notwendigkeit existentieller Unabhängigkeit der Frauen, von aktiven wie passiven politischen Rechten inklusive des Rechtes auf Widerstand gegen Unterdrückung.
Wegen ihrer politischen Stellungnahmen und Eingaben wurde sie durch das Robbespierre´sche Terrorregime zum Tode verurteilt und am 03. November 1793 auf dem Schafott hingerichtet.
Robbespierre wurde 1794 verhaftet und selbst hingerichtet im Juli 1794. Damit endete auch sein Regime. Was leider weder Olympe de Gouges noch tausende andere Hingerichtete wieder lebendig machte. Ihre Gedanken leben fort und sind gerade in der Gegenwart aktuell.
Eine Philosophin von heute sagt: Das Wahlrecht auch für weibliche BürgerInnen haben wir zwar erkämpft – der Alltag unserer Rechte sieht trüber aus.
Einige Links:
Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin, zu erlassen durch die Nationalversammlung in ihren letzten Sitzungen oder in der der nächsten Legislaturperiode.
http://www.fembio.org/biographie.php/frau/biographie/olympe-de-gouges/
http://www.societyforthestudyofwomenphilosophers.org/Olympe_de_Gouges.html
Rundfunksendung: Olympe de Gouges (1748-1793): Barbara Karahan im Gespräch mit Viktoria Frysak und Corinne Walter, vom 1. März 2011.
Programm des Symposiums
Teilnahme an einzelnen Beiträgen möglich
(Programm-Plakat zum downloaden siehe unten)
9:30 welcome-Café und Begrüßung
10:10 Margarete Maurer, Philosophin: Zum Festival „Nächte der Philosophinnen“: Philosophie – Dialog – Demokratie
10:30 Bettina Fabian, Handwerkerin und Performancekünstlerin: Olympe de Gouges – Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin
11:00 Viktoria Frysak, Philosophin, Vorstandsmitglied der Wiener Gesellschaft für interkulturelles Philosophieren: Olympe de Gouges – Leben und Werk
11:40 Andrea Ellmeier, Historikerin, Leiterin der Stabstelle Gleichstellung, Gender Studies und Diversität der mdw: Öffentlichkeit und Geschlecht – zur Geschichte des Frauenwahlrechts
12:20 Birge Krondorfer, Philosophin, Universitätslektorin, Erwachsenenbildnerin und Aktivistin: Die beschränkte, entleerte und begrenzte Demokratie
13:00 Mittagspause mit Imbiss und Getränken
14:00 Judith Klemenc, Künstlerin, Autorin, Lehrende (Innsbruck): Künstlerisches Statement: assemblage 2018. clay. 43 objects. Impuls: Eine Menge. Mehr. Als kommunizierende Gefäße
14:40 Nadja Meisterhans, Politikwissenschaftlerin, Senior Lecturer am Institut für Gesellschafts- und Sozialpolitik der JKU, Linz: Die Dialektik des politischen Begehrens in Zeiten einer autoritären Krise der neoliberalen Postdemokratie
15:20 Stefanie Wöhl, Politikwissenschaftlerin, EU Jean Monnet Professur „Diversity and Social Cohesion in the EU“: Europa und die Grenzen der Demokratie
16:00 Gemeinsame Abschlussdiskussion und Ausblick
--------------Konzept und Moderation: Birge Krondorfer/Frauenhetz
--------------nach obendem Festival „Nächte der Philosophinnen“ / Philosophische Praxis & Coaching Margarete Maurer
und dem Verein für interdisziplinäre Forschung und Praxis (ViF) und Rosa Luxemburg-Institut
Mit freundlicher Unterstützung von: