Mary Astell (1666 – 1731) Das Ich, das Gewissen und seine Freiheit

Josephine PAPST


Dienstag, 2. Oktober 2018, um 18:30 h

Café Schopenhauer, Staudgasse 1 / Schopenhauer Strasse, 1180 Wien

Unser eigenes Herz ist … im wahrsten Sinne des Wortes eines der besten Bücher, das wir studieren können, besonders hinsichtlich von Moral.“


(Mary Astell: A Serious Proposal to the Ladies, Parts I & II, London, S. 164, Übersetzung: Josephine Papst)

Mary Astell kann zu Recht als eine der interessantesten Frauen in der Geschichte der Philosophie bezeichnet werden, denn sie erfasste das ontologische und erkenntnistheoretische Grundlagenproblem der Existenz des je eigenen Ichs, der Seele beziehungsweise des Geistes, was entgegen der Materialisten ihrer Zeit, Thomas Hobbes, John Locke u.a., nicht auf Materielles zurückführbar ist. Damit widerlegt Mary Astell die Auffassungen, die der Frau intellektuelle und moralische Fähigkeiten absprechen. So wird sie bereits damals als Reformerin, Rednerin und Schriftstellerin gefeiert. Damals hat sie zwar nie unter ihrem eigenen Namen veröffentlicht, sondern entweder anonym oder unter den männlichen Pseudonymen Tom Single und Mr. Wooton. Ihre Werke wurden gleichwohl als ihre gelesen und hoch geschätzt.

Die Universalgelehrte und Philosophin Josephine Pabst stellt die Philosophin, Rhetorikerin und Publizistin Mary Astell vor, skizziert deren Zeit und beschreibt kurz die mit Astell in Austausch stehenden Zeitgenossen der Gelehrten-Gesellschaft. Vor diesem Hintergrund präsentiert sie die philosophisch relevanten Thesen Astells zum menschlichen Sein, dem Ich, dem Gewissen und seiner Freiheit, insbesondere bezogen auf die Frau.







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Lese-TiPP

Astells bekanntestes Werk: Some Reflections on Marriage (1700). Darin legt sie dar, daß Frauen dieselben geistigen Fähigkeiten zum klaren Denken besitzen wie Männer und entsprechend behandelt werden sollten: "If all Men are born Free, why are all Women born Slaves?" Sie fordert die Abschaffung der Ungleichheit in der Ehe, welche sie keineswegs grundsätzlich in Frage stellt. Eine gute Ausbildung der Frauen ist für sie eine wichtige Voraussetzung für eine gute Ehe. Mary Astell konnte in Chelsea/England erfolgreich eine christliche Schule für Mädchen gründen.

Editorisch bearbeiteter Originaltext der deutschen Version über die Ehe: HIER.



Wenig steht im PhilosophInnen-Lexikon über Astell

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