Was die Hamburger Medien nach 1945 über diesen Ort berichteten
Von Niklas Glienke
14. April 1945 Verlegung der Gefangenen durch die SS. Ende der Nutzung des Lagerhaus G als Außenlager des KZ Neuengamme.
Seit den 1950er Jahren erneute Nutzung als Lagerhaus, zum Beispiel für Tabakwaren der Firma Reemtsma.
Ludwig Erhard besucht im Mai 1963 das Lagerhaus G . Foto: Museum der Arbeit, Stiftung Historische Museen Hamburg.
Mitte der 1990er Jahre geplanter Abbruch des Gebäudes durch die Hamburger Hafen- und Logistik AG (HHLA)
1997 Verkauf durch die Stadt an die LG Lagerhaus GmbH, verbunden mit der Auflage zur Grundsanierung an Käufer und Geschäftsführer Lothar Lukas
Seit 1997 Lagerung von diversen Waren wie Teppichen, Sofas, Sanitätsausrüstung der Bundeswehr und Spirituosen.
1998 unter Denkmalschutz gestellt.
1998 Anbringung zweier Tafeln aus dem Programm der Hamburger Kulturbehörde „Stätten der Verfolgung und des Widerstandes 1933–1945“ in deutscher und englischer Sprache an der Fassade.
1999 Besuch einer Gruppe von Frauen, die im Lagerhaus G während der Zeit als KZ Außenlager Dessauer Ufer dort untergebracht waren: Ruth Bachrich, Ruth Kemeny, Suzie Weiss, Edith Kraus, Dagmar Lieblova, Margit Herrmannova.
Tschechische Überlebende am Dessauer Ufer, Juni 1999. Von links: Edith Kraus, Susi Weiss, Ruth Kemeny, Margit Herrmannová, Dagmar Lieblová und Ruth Bachrich. Foto: Detlef Garbe/KZ-Gedenkstätte Neuengamme, ANg F 2015-273 .
2013 forderte das Denkmalschutzamt ein Gutachten über den Zustand des Gebäudes und nötige Sanierungsmaßnahmen beim Eigentümer an.
2015 Vorstellung der Pläne zum Umbau des Kleinen Grasbrooks für Olympia 2024 – ohne Konzept für das Lagerhaus G als Gedenkort
2016 Fertigstellung des Gutachtens des Denkmalschutzamtes. Nach dem Tod des Eigentümers Lothar Lukas erwirbt Güven Polat im Rahmen eines Insolvenzverfahrens das Lagerhaus G.
2017 Gründung der Initiative Dessauer Ufer
2018 Erklärung des Denkmalschutzamtes, das Dach sei abgedichtet und die Gebäudesubstanz aktuell nicht in Gefahr.
2019 Ersatz des durch Bauarbeiten beschädigten Stolpersteins zum Gedenken an Margarethe Müller
Stolperstein zu Gedenken an Margarethe Müller. Foto: NordNordWest, CC BY-SA 3.0 de.
25. Mai 2019 Fahrraddemo der Initiative Dessauer Ufer, um auf das Lagerhaus G aufmerksam zu machen
18. Januar 2020 Anbringung einer weiteren Gedenktafel in niederländischer, englischer und deutscher Sprache gestiftet von den Familien und Freunden der Opfer
2020 Pläne zur Neu- und Umgestaltung des kleinen Grasbrook zu einem modernen Teil der neuen Hafen City
Gedenktafeln mehrsprachig. Foto: DonRucio. CC BY-SA 4.0.
Quellen
https://deacademic.com/dic.nsf/dewiki/820734
https://www.grasbrook.de/2020/11/18/1-grasbrook-forum-am-2-november-2020/
https://www.grasbrook.de/wp-content/uploads/2020/09/200615b-HC-GB-Einleger-News-59-lek.pdf
https://www.hamburg.de/senatsthemen/koalitionsvertrag/wohnen/#marker10
http://www.kulturkarte.de/hamburg/HafLagG
https://www.mopo.de/hamburg/im-hafen-das-lagerhaus-mit-der-duesteren-vergangenheit-31483004
https://www.denkmalverein.de/gefaehrdet/gefaehrdet/unklare-perspektive-fuer-lagerhaus-g