B100

B.100 Goch

Fotokollektion zu B.100

Kurzer geschichtlicher Hintergrund

Nach der Landung in der Normandie (D-Day) strebten die Alliierten in Richtung Deutschland. Um die vorteilhafte Lage aufrecht zu erhalten und zu festigen war es nötig, dass die Royal Air Force (RAF) mit den Bodentruppen mithielt. Die Luftüberlegenheit sollte erreicht werden, wozu Flugplätze und Behelfslandeplätze geschaffen werden mußten.*

Wegen des raschen Voranschreitens des Militärs wurden zahlreiche Flugplätze bzw. Feldflugplätze errichtet. Sofern diese von den Briten errichtet wurden, wurden sie mit B und einer Nummer benannt (B.1 - B.174); die Bezeichnungen A-Y oder R stehen für US-amerikanische Plätze (1 - 99). B.1 befand sich bei Asnelle-sur-Mer bei Carpiquet, B.174 bei Uetersen.

Die Hauptverbände der amerikanischen Streitkräfte stießen in Richtung Westwall (bei den Westalliierten auch unter dem Namen "Siegfried-Line" bekannt) und Mosel vor.

Die 21. Heeresgruppe unter dem Befehl von Gen.FM. Montgomery, bestehend aus der 1.Kanadischen Armee, der 2. Britischen Armee und der 9. US-Armee gelangte durch Belgien und die Niederlande zur deutschen Grenze in den Großraum Kleve - Wesel mit dem Ziel, durch Norddeutschland bis zur Elbe vorzustoßen, um dort mit der russischen Armee zusammen zu treffen.

Nach dem Überschreiten der deutschen Grenze war für den weiteren Vorstoß und die Überquerung des Rheins die Unterstützung durch die britisch/kanadischen Luftstreitkräfte erforderlich. Die Briten errichteten hierfür einen Feldflugplatz, den sie B.100 Goch nannten.

Er war der erste Feldflugplatz der Royal Air Force auf deutschem Boden und befand sich in Wirklichkeit auf dem Gelände des späteren RAF-Flugplatzes Laarbruch, dem heutigen zivilen Airport Weeze.

Am 20. März 1945 erreichten die ersten Einheiten vom 121. Typhoon-Geschwader (der 83. britischen Luftflotte der 2.TAF) den Feldflugplatz B.100, um den Rheinübergang zu unterstützen.

Die Überquerung des Rheins (Operation Plunder) begann am 23. März 1945 zwischen Emmerich und Xanten/Wesel.

Text:- Terry Moore - Übersetzung aus dem Englischen: Andreas Imhof


"Der erste Landeplatz bei Goch ** war ein schmaler Streifen, der von der 662. Squadron zwischen dem 4. und 26. März 1945 genutzt wurde. Bei den eingesetzten Flugzeugen handelte es sich um Taylorcraft Auster.

Der Hauptlandeplatz B.100 befand sich kurz vor der deutsch-niederländischen Grenze, 8 Meilen (13 km) südöstlich der Ortschaft Goch und 3 Meilen (5 km) südwestlich von Weeze. Die 3.600 Fuß (1.080 Meter) lange Landebahn bestand aus gelochten Stahlplanken mit einer parallel verlaufenden Grasbahn für den Notfall. Eine Meile (1,6 km) nordwestlich, nahe dem von der 662. Squadron genutzten Gelände, befand sich eine 3.000 Fuß (900 Meter) lange Grasbahn, die im Notfall für eine Evakuierung von Verwundeten bereit gestanden hätte.

Wie schon auf dem Landeplatz B.5 war die Infrastruktur angemessen aber einfach: Quartier wurde in Zelten bezogen, die Betankung der Flugzeuge erfolgte mittels Benzinkanistern. Eine mobile Befeuerung war verfügbar, um Nachtflüge zu ermöglichen. Die Anlage hatte die Kapazität für die Unterstützung von zwei Geschwadern (Wings).

Das erste Flugzeug der No. 121 (Typhoon) Wing kam am 20. März 1945 nach Goch. Zehn Tage später gesellte sich das kanadische Geschwader No. 143 hinzu. Die Typhoon des 121. Geschwaders wurden Mitte April gegen Spitfire der kanadischen No. 127 Wing ersetzt, die jedoch bereits Ende des Monats wieder abgezogen wurden.

B.100 war nun außer Betrieb, jedoch wurde das Gelände später zu einem der neuen, permanenten von der RAF in Deutschland errichteten Fliegerhorste. 1954 als RAF Laarbruch eröffnet, wurde die neue Basis zunächst von Aufklärungsflugzeugen genutzt. Stationiert wurden bis zum Ende des Jahres 1954 die 69., 79. und 541. Squadron, welche Flugzeuge vom Typ Meteor und Canberra flogen. Laarbruch bleibt eine der bedeutendsten Einrichtungen der RAF in Deutschland (1987)."

Text: C.G. Jefford - Übersetzung aus dem Englischen: Andreas Imhof

* "Anders als die mehr oder weniger dauerhaften Flugplätze in Großbritannien waren viele Plätze auf dem europäischen Festland als "landing ground" klassifiziert. Der Ausdruck "landing ground" kennzeichnet technisch einen Landeplatz ohne Allwetter-Landebahn und mit unvollständiger Ausstattung. Wenn die Ausstattung vervollständigt oder eine Allwetter-Landebahn eingerichtet wurde, wurde der Platz als "airfield" bezeichnet. Es war jedoch übliche Praxis, den Begriff "airfield" ohne Rücksicht auf Ausstattung des Platzes und Beschaffenheit der Landebahn zu gebrauchen. Die Dauer der Einrichtung eines Landeplatzes war auch vom Materialeinsatz abhängig. Je nach verwendetem Material war mit Zeitspannen von einer Woche bis zu einem Monat zu rechnen. Die Errichtung der Landebahnen mit gelochten Stahlplanken beanspruchte sehr viel Zeit, genügte jedoch den Anforderungen eines Allwetter-Betriebes und ermöglichte auch den Einsatz von mittelschweren Bombern. Leider war das nötige Material nur begrenzt erhältlich. Zudem wurde der Transport aufgrund des großen Gewichtes erschwert. Die Prioritäten für den Gebrauch dieses Materials änderten sich schlagartig durch den Winter 1944/45. Durch die Erfahrungen mit dem nassen Winterwetter in Belgien und den Niederlanden hatte man erkannt, daß allein die gelochten Stahlplanken den Anforderungen der Witterung genügten und nicht im Morast einsanken. Zahlreiche ausgewählte Plätze in Belgien und Frankreich wurden so ausgerüstet. Wo immer möglich, wurden eroberte deutsche Flugplätze von Minen geräumt und instand gesetzt, um sie weiter zu benutzen. Die Instandsetzung verlief deutlich schneller und war einfacher als neue Flugplätze zu bauen, weshalb dies zur bevorzugten Methode der Alliierten wurde."

Text: Martin Waligorski - Übersetzung aus dem Englischen: Andreas Imhof

**Die Bezeichnung "B.100 Goch" wurde von den Briten als Ortsbezeichnung des Flugplatzes genutzt. Dies ist allerdings topographisch falsch! Es handelt sich tatsächlich um einen Teil des Geländes des späteren Flugplatzes der RAF Laarbruch, den heutigen Airport Weeze.

Goch war den Alliierten insofern bekannter als der Ort Weeze, da Goch der bedeutendste Verkehrsknotenpunkt und Umschlagplatz zwischen Rhein und Maas war. Auch war er für die Rheinüberquerung einer der Hauptlagerplätze.

121 (Typhoon) Wing:

No 174 (Mauritius) Sqn RAF

21. März 1945 - verlegt von Volkel (NL) (B. 80); ausgerüstet mit Typhoon 1B

08. April 1945 - aufgelöst in Goch

"My son forwarded your E-Mail to me re B.100. As a matter of interest I arrived at B.100 on 22nd. March to join 174 Sqn. I am 4th from the left on the front row. We covered the Rhine crossing and I flew 15 sorties with them. 174 Sqn disbanded on 8th april and I moved over to 184 Sqn. I am the on the extreme right end of the wing. We left Goch on 11th april for B.110 and I continued with them through Germany until the end of the war. Unfortunately I only have the sqn photos you show on your site so cannot help you there. Sidney Russell Smith Known as "junior"by the other sqn pilots!"

www.rafweb.org/Sqn171-175.htm

No 175 Sqn RAF

21. März 1945 - verlegt von Volkel (NL) (B. 80); ausgerüstet mit Typhoon 1B

11. April 1945 - verlegt nach Achmer (B.110)

Landeunfall am 7. April 1945

www.rafweb.org/Sqn171-175.htm

No 184 Sqn RAF

21. März 1945 - verlegt von Volkel (NL) (B. 80); ausgerüstet mit Typhoon 1B

11. April 1945 - verlegt nach Achmer (B.110)

Diese Staffel kam am 27. Juni 1944 auf das europäische Festland, den Flugplatz B.10 in Frankreich. Sie unterstütze die Landstreitkräfte bei der Einnahme der Niederlande und schließlich beim Vorrücken auf deutsches Territorium, welches die Einheit am 21. März 1945 erreichte. No 184 Squadron war die erste RAF-Staffel, die auf deutschem Boden stationiert war.

Eintrag von Squadron-Leader Smith: "Bis um 7.00 Uhr morgens LKWs beladen. Der wärmste Tag, den wir bisher in diesem Jahr hatten. Flight Lieutenant Hornell sagte "Cheerio" nach Volkel bei einem Rundflug in einer Tempest. Nachmittags sind wir zu unserem neuen Flugplatz B.100 südlich von Goch aufgebrochen. Wir hatten die Ehre, die erste R.A.F-Staffel zu sein, die auf deutschem Boden angekommen war. Am Abend setzten wir alle Kurs Richtung Eindhoven zu unserer Party, die von den Bodencrews veranstaltet wurde."

www.rafweb.org/Sqn181-185.htm

www.184squadron.com

No 245 Sqn RAF

20. März 1945 - verlegt von Volkel (NL) (B.80); ausgerüstet mit Typhoon 1B

11. April 1945 - verlegt nach Achmer (B.110)

www.rafweb.org/Sqn241-245.htm

127 (RCAF) Wing:

No 403 (Wolf) Sqn RCAF

11. April 1945 - verlegt von Eindoven (NL) (B.78); ausgerüstet mit Spitfire XVI LF

28. April 1945 - verlegt nach Reinsehlen (B.154)

www.rafweb.org/Sqn400-410.htm

No 412 (Falcon) Sqn RCAF

08. April 1945 - verlegt von Heesch (NL) (B.88); ausgerüstet mit Spitfire XVI LF

11. April 1945 - verlegt nach Rheine (B.108)

www.canadianwings.com/

No 416 (City of Oshawa) Sqn RCAF

11. April 1945 - verlegt von Eindoven (NL) (B.78); ausgerüstet mit Spitfire XVI LF

14. April 1945 - verlegt nach Diepholz (B.114)

www.rafweb.org/Sqn411-420.htm

No 421 (Red Indian) Sqn RCAF

11. April 1945 - verlegt von Eindoven (NL) (B.78); ausgerüstet mit Spitfire XVI LF

13. April 1945 - verlegt nach Diepholz (B.114)

www.rafweb.org/Sqn421-430.htm

www3.sympatico.ca/angels_eight/421sqadn.htm

No 443 (Hornet) Sqn RCAF

11. April 1945 - verlegt von Eindhoven (NL) (B.78); ausgerüstet mit Spitfire XVI LF

12. April 1945 - verlegt nach Diepholz (B.114)

www.rafweb.org/Sqn431-443.htm

www3.sympatico.ca/angels_eight/443sqadn.html

143 (RCAF) Wing:

No 438 (Wildcat) Sqn RCAF

03. April 1945 - verlegt von Warmwell (UK); ausgerüstet mit Typhoon 1B

12. April 1945 - verlegt nach Achmer (B.110)

www.rafweb.org/Sqn431-443.htm

No 439 (Westmount) Sqn RCAF (erste kanadische Staffel auf deutschem Boden)

30. März 1945 - verlegt von Eindhoven; ausgerüstet mit Typhoon 1B

03. April 1945 - verlegt nach Warmwell (UK) - Groundcrew per Dakota DC3 verlegt

www.rafweb.org/Sqn431-443.htm

No 440 (City of Ottawa and Beaver) Sqn RCAF

30. März 1945 - verlegt von Eindhoven (NL) (B.78); ausgerüstet mit Typhoon 1B

11. April 1945 - verlegt nach Achmer (B.110)

www.rafweb.org/Sqn431-443.htm

Air Observation Post (AOP) Squadron:

No 662 Sqn RAF

04. März 1945 - kommt von Reichswalde; ausgerüstet mit Auster V

06. März 1945 - verlegt nach Ossenpass

10. März 1945 - zurückverlegt von Ossenpass

26. März 1945 - verlegt nach Appeldoorn (NL)

www.rafweb.org/Sqn651-670.htm

Main units (B100/Goch):

662 Sqn (4 - 6 Mar 1945, 10 - 26 Mar 1945)

245 Sqn (20 Mar - 11Apr 1945)

174 Sqn (21 Mar - 10 Apr 1945)

No 6174 Servicing Echelon (21 Mar – 10 Apr 1945)

175 Sqn (21 Mar - 11 Apr 1945)

No 6175 Servicing Echelon (21 Mar – 11 Apr 1945)

184 Sqn (21 Mar - 11 Apr 1945)

No 6184 Servicing Echelon (21 Mar – 11 Apr 1945)

No 6245 Servicing Echelon (21 Mar – 11 Apr 1945)

No 6440 (RCAF) Servicing Echelon (29 Mar – 11 Apr 1945)

439 Sqn (30 Mar - 3 Apr 1945)

No 6439 (RCAF) Servicing Echelon (30 Mar – 3 Apr 1945)

440 Sqn (30 Mar - 11 Apr 1945)

438 Sqn (3 - 12 Apr 1945)

Detachments (Goch)**

No 426 Refuelling and Re-arming Party (Apr 1945)

No 6438 (RCAF) Servicing Echelon (3 – 12 Apr 1945)

403 Sqn (11 - 28 Apr 1945)

No 6403 (RCAF) Servicing Echelon (11 – 13 Apr 1945)

421 Sqn (11 - 13 Apr 1945)

No 6421 (RCAF) Servicing Echelon (11 – 13 Apr 1945)

No 6416 (RCAF) Servicing Echelon (11 - 13 Apr 1945)

416 Sqn (12 - 14 Apr 1945)

443 Sqn (12 - 13 Apr 1945)

RUM DUM B 17 Flying Fortress