7. MT. EVEREST-TREPPENMARATHON 16./17. April 2011
unser Vereinsmitglied Thomas Kummer war in Radebeul dabei - hier seine Eindrücke
Dieser Lauf nun sollte mein Einstieg in die Ultra-Langstrecken-Szene werden. Mit einer Gesamtlänge von 84 km, einem Höhenunterschied von 8848m, den es binnen 24h zu bewältigen galt, ist dieser Extremlauf der Anspruchsvollste seiner Art, den es weltweit gibt. Ich hatte mich monatelang akribisch und diszipliniert auf diesen "Gipfelsturm" vorbereitet und reiste mit dem festen Vorsatz nach Radebeul, um am Gipfelkreuz verewigt zu werden.Etwas verloren stand ich dann schon als Novize zwischen all den gestählten Ultra-Hasen, teilweise auch Eliteläufern, die alle Schlachten geschlagen hatten. Aber ich war keine Spur nervös, hatte phänomenale Betreuer und einen an Stimmung nicht zu überbietenden Fanclub dabei und an alles in der Vorbereitung gedacht (Equipment,Ernährung usw.) 16 Uhr Startschuß: Ich kam bei sonnigem Wetter inmitten der wahrhaft malerischen Weinberge bestens in Tritt und schon hatte ich die erste Runde mit 397 Stufen hinab und eben diese wieder hinauf unter die Turnschuhe gebracht. Es pegelte sich mit meinem Team wunderbar ein, sie verpflegten mich, massierten mich quasi im Gehen und halfen beim Umziehen. Ich wollte keine Zeit verlieren und so hatte ich bis Mitternacht die Hälfte der Distanz geschafft - also 50 Runden.
Jetzt kam die Nacht, vor der ich im Vorfeld gehörigen Respekt hatte. Es begann eine harte Zeit des Motivierens, in Etappen Denkens. Nur so kam ich durch diese kalte, einsame Nacht. Aber ich
schwor mir keine Pausen zu machen, aus Angst dann nicht mehr den Tritt zu finden. Vielen erging es so, von 59 Sportlern kamen am Ende 15 an! Ich kontrollierte den Zwischenstand nach jedem Durchlauf und lag gut im Rennen.
gegen 5 Uhr: Nun zwitscherten die ersten Vögel und kündigten den Finaltag an. Ich hatte in der Zwischenzeit 75 Runden erlaufen und dachte nun schon öfter daran, es schaffen zu können.
9:57 Uhr: Unter dem Jubel der Schlachtenbummler ging ich in meine finale Runde, umarmte Läufer, die noch lange kämpfen sollten, nahm Glückwünsche entgegen und erlebte Dinge, die man nicht niederschreiben kann! Diese Treppe vergißt man NIE!!! Sie hat Suchtcharakter und auch wenn ich lange Zeit danach mental und körperlich absolut leer war, beschäftige ich mich schon mit dem Gedanken, zum "Wiederholungstäter" zu werden.
Jetzt bin ich drin im Club - ein Ultra!
Ich sage ein liebes DANKE meinem alten, kranken Väterchen, der mir mit seinem unerschütterlichen Glauben an sich und an mich Unmengen an mentaler Kraft gab, meinen Renntieren, Freunden, Bekannten und ganz besonders "Kraft & Figur" für meine perfekte Vorbereitung nach Maß gerade in den harten Wintermonaten, wo ich alles im Studio abgespult hatte und Sportler und Trainer Rücksicht nahmen ob meines Vorhabens!!!
Eines am Ende noch: auf dem Gipfelkreuz steht nun angeschlagen:
7.Platz Thomas Kummer Deutschland 18:08:53h !