Ursache Gott - die Wirkung ist das Leben

Hast du dich je gefragt, was Leben ist, was leben heißt?

So leicht wird es daher gesagt, dass Gott der Schöpfer ist,

auch alles Leben einst erschaffen hat.

Doch hast du ’s auch gefühlt, was damit ist gesagt?

Bevor es Leben gab, war da nur Nichts: kein Licht, kein Leben, keine Form,

geschweige denn Material, auch Bewusstsein war nicht da.

Doch in der Finsternis entstand durch höchstes Konzentrieren

ein erster Strahl von Licht, von Dauer war er vorerst nicht.

Doch irgendwann war ‘s fest verankert, dieses Licht,

das an den Ort des Dunklen trat. Das war die erste Schöpfungstat.

Das Licht, vollkommen, rein und schön, mit unseren stofflichen Augen nicht wahrzunehmen,

alles durchdringt, alles zum Schwingen und Vibrieren bringt.

Als LICHT wurde der Ausdruck Seiner selbst,

das Offenbaren des Innersten, Sein ureigenes Feld,

entschied Gott sich zu einer unsäglichen Tat:

Er gab sich selbst, gab sich auf und schenkte sich.

Er teilte sich und sein vollkommenes Sein drang in allen Raum, in alle Zeit,

quer durch alle Dimensionen, Schwingungsebenen, ja in Alles und Nichts vollkommen ein

und beseelte durch sein Funkensprühen nach innen und außen, ohne Grenzen, ohne Halten;

ein Durchdringen, ein Durchströmen, ein ewiges Weiter-Beseelen.

Jedes Fünkchen ist in Reinheit wie Gott selbst,

vollkommen und mit seiner Macht und Kraft beschenkt, ihm auf ewig gleich.

Leben war gegeben, nun folgte ein unendliches Streben, ein Entwickeln,

auf und nieder. Doch das Leben pulsiert, wie eh und je.

Alle Freiheit war gegeben: Freiheit für ein selbständiges Leben,

das nach Bewusstwerdung strebe, so sein Wille, stets zum Licht.

Kein Fünkchen gleicht dem anderen.

Eine Vielfalt entstand, für uns kaum zu erfassen.

So wie er sich selbstlos gab, wurde uns Individualität geschenkt,

Gott hingegen hat sich der Persönlichkeit enthoben, ist unpersönlich geworden.

Doch er lebt in einem jeden, denn er ist die Ursache, wir verkörpern als Wirkung das Leben.

Das Ursehnen ist das Erbe eines jeden Funkens, einer jeden Seel‘.

Gestillt kann es erst sein, wenn der Funke einst kehrt in die göttliche Einheit ein,

wenn der eigene Wille mit dem göttlichen verschmilzt,

wenn Bewusstwerdung auf allen Ebenen ist vollzogen,

wenn das einstig reine, allumfassende Licht ist in dir geboren,

hat alles Denken, Fühlen, Sein erfasst und zum Ausdruck reinster Liebe gebracht,

wenn kein Wollen, kein Verlangen, nur noch reines Sein und Werden,

wenn die Kindschaft anerkannt:

Er, der Schöpfer, wir die Erben, folgen seinem Streben.

Und aus dem Dunkel der Nacht erstrahlt das reine Licht,

erhellt alle Schöpfung mit nicht gekannter Macht, die Nacht wird zum Tag.

Es werde! Und es ist vollbracht.

Alles, was im Dunkel liegt verborgen, werde offenbar durch unser Leben, unser Sein.

So ist der göttliche Wille.

Wir stehen in seinem Dienst, denn wir sind Er.

Sein Auftrag an uns ist es, diesen Seinen Willen auszuführen,

in Seinem Namen Erfahrungen zu tun und Erkenntnisse daraus zu gewinnen,

die gottgegebenen Gesetze zu erleben und bewusst zu machen,

auszuschöpfen ohne Grenzen, doch auch die Konsequenzen zu erfahren,

frei von Werten, frei von Zwängen, streben nur nach Seinem Ziel:

Das Leben leben, wie Gott es will.

Gott liebt die Vielfalt,

Gott liebt das Licht.

Gott ist Liebe,

so ist Gott Vielfalt und Licht.

Betrachte die Prozesse, die du vollzogen hast:

Aus einem Funken vollkommenen Lichts bist du geboren,

hast du das Leben empfangen, vollkommen und rein, doch sonst war da nichts.

Du hast das Sehnen unbewusst erfasst und Entwickeln setzte ein.

Ein langer Weg dorthin, wo du jetzt stehst, was du jetzt bist.

Reich an Leben, an Erfahren, stets bewusst – oder auch nicht – von Gott getragen.

Denn wenn auch ein einzelner Funke in dir pulsiert, dich antreibt und zum Streben drängt,

so ist der Funke doch nie isoliert, ist stets geeint mit allen anderen Funken;

erst zusammen sind sie eins.

Und wenn Gott sich gab, ja aufgab sein ihm eigenes, individuelles Sein,

um Leben in größter Vielfalt erst möglich zu machen, gab er sich als Ganzes doch nicht auf.

Er hat sich lediglich doch ausgedehnt, geteilt, geschenkt, ja hingegeben,

um Leben zu schöpfen, Leben zu schenken, allem Leben Urvater zu sein.

Er eint in sich alles Erfahren, jede Erkenntnis sich ihm offenbart,

die seine Kinder in seinem Namen haben getan und vollzogen.

Er hält nichts zurück, jedes Fünkchen Wissen gibt er preis,

wenn ein Mensch sich öffnet diesem Schatz, um daraus zu schöpfen.

Er dient als Quelle seiner Schöpfung, birgt in sich das ganze Potential.

Dem Einzelnen obliegt die Wahl, daraus zu schöpfen, Neues zu erschaffen,

mit Gott als Quelle in Kontakt zu treten,

damit der Austausch immerwährend kann geschehen.

Was der Mensch daraus bereitet, wie er Leben sich gestaltet,

liegt in seinem eigenen Ermessen, er entscheidet frei.

Der Mensch, dieses Wesen, das den freien Willen doch empfangen,

das Verstand, Gefühl und Fähigkeit Bewusstsein zu erlangen

tief aus dem Innen hat entwickelt durch diesen Lebensfunken,

der dort ruht und Wirkung tut.

Die Qual der Wahl, die trifft er selbst, der Mensch, durch Gott geworden.

Doch wenn bewusst geworden, dann kann er dafür sorgen,

dass Bewusstsein tritt ans Licht, sich offenbart,

dass andere den Weg nun leichter gehen, weil sie aus der Einheit profitieren,

so sie sich führen lassen, den wahren Kern bereit sind zu erfassen.

So oder so wird an Erfahrung reicher der, der Leben mehrt,

sich fallen lässt, hingibt und wahrhaftig lebt.

Doch auch der Unbewusste lernt, entwickelt sich.

Und folgt er unbewusst dem lichten Pfad, hält das Leben für ihn Wunderbares bereit.

Ist er jedoch dem Dunkel verfallen, halten Wirkungen von höchster Spannung ihn gefangen,

denn der Funke auch in ihm pulsiert und ihn von innen nährt und zieht.

Dieser Gegensatz löst sich in schmerzvollem Erfahren, leidgeprägt geht dieser Mensch.

Leiden ist nicht schlecht, noch von böser Quelle. Leid bedeutet lediglich,

dass etwas Träges uns blockiert, eine dichte Schicht bildet ums Helle.

Dunkel schwingt langsam, hier fehlt die befreiende Kraft,

die mit der ersten Schöpfungstat ward offenbart – das erlösende Licht.

Leid und Schmerz tragen Emotionen, die uns tief im Innen berühren,

lassen Risse durch die unbewussten dunklen Schichten entstehen. 

So kann der Mensch das Dunkel doch durchlichten, von innen nach außen führt der Weg.

Bis einst das Licht durchbricht, der Funke will sich einen, will zurück.

Dann wird auch dieser Mensch erwachen, wird ihm bewusst,

dass Äußeres nur Wirkung war, Motiv das Dunkel, das verhüllte Licht.

Wahre Ursache des Lebens jedoch ist Gott, der sich gab, damit das Leben ward geboren.

So gibt es nichts, was nicht Gott ist, denn Gott ist das Leben, lebt in uns und wir in ihm.

Streckst du die Hand aus, greifst in scheinbare Leere,

so ist sie gottdurchdrungen.

So wie in dir das Licht pulsiert, das er doch ist und du doch bist.

Nichts gibt es, das frei von Gott je sein kann, kein Baum, kein Tier, kein Fels.

Auch kein Gedanke, kein Gefühl, das nicht Gottes Geist in sich trägt.

Denn alles existiert doch nur, weil Gott sich gab, sich teilte,

gleich einer Explosion – um dir ein Bild zu geben.

Und als die Teilung war vollzogen, begann das Offenbaren in die Form.

Ein jeder folgte seinem Weg, wie er es heut‘ noch tut:

Kein Gut, kein Böse, nur Erfahren und Erkenntnis.

Ursache und Wirkung, das göttliche Prinzip,

das uns erschuf, das wir erleben, das uns prägt.

Ursache und Wirkung sind es auch, die unser Schöpfen formen,

Konsequenzen nach sich ziehen, die mit Macht uns treffen, überraschen unser Mühen.

So ist Leben stets gesteuert aus sich selbst,

aus der höchsten Konzentration zu Beginn,

die Licht in Vollkommenheit erschuf,

damit den Grundstein legte für Leben aller Form.

Ursache Gott, Wirkung ist das Leben – gottgegeben.

Nun ergibt alles einen Sinn,

denn mit dem Fühlen kommt das Verstehen tief im Innen.