Drake Gerätschaften genießten seinerzeit einen legendären Ruf als besonders gute Produkte und dieser Ruf hallt bis heute nach. Was man auch heute durchaus noch nachvollziehen kann. Wenngleich die Technik verhältnismäßig einfach ist und nicht mehr mit den modernen Amateurfunkgerätschaften Schritt halten kann, ist man dennoch erstaunt, wie außergewöhnlich gut diese Gerätschaften funktionieren. Kein Wunder also, dass viele der Drake Gerätschaften heute noch im Einsatz sind. Eine oftmals unvermeidliche Reparatur gelingt häufig mit wenigen Mitteln, ist aber nicht immer günstig, weil viele der benötigten Ersatzteile (teilweise Einzelanfertigungen) aus den USA bezogen werden müssen.
Mein ältester Empfänger ist ein Drake 2-B aus zweiter Hand und noch nicht verbastelt!
Viele Stunden habe ich alleine für die Reinigung aller Bauteile aufgewendet. Alle elektrischen Kontaktflächen - davon gibt es einige - wurden sorgsam mit Tuner 600 Kontakt-Reiniger bearbeitet. Alle Drehregler und Schalter funktionieren wieder einwandfrei ohne zu kratzen bzw. zu knacken. Auch die vielen kleineren und größeren Gebrauchsspuren konnte ich weitestgehend beseitigen.
Die Ablesegenauigkeit der Frequenz liegt im wahrsten Sinne im Auge des Betrachters. Man schwingt sich einfach auf ein HF-Signal ein und staunt über die ausgewogene Klangqualität des empfangenen Signals.
Ein Preselector ist wahrhaftig eine feine Sache. Dieser sorgt dafür, dass die vielfältigen Signale rund um die Empfangsfrequenz den Empfänger nicht unnötig zustopfen.
Das warme Licht der Röhren steht sinnbildlich für die gute Signalaufbereitung des Empfängers. Was für ein warmes Audio!
Der Drake 2-B ist für seine damalige Zeit ein sehr kompakter Kommunikationsempfänger, als Dreifachüberlagerungsempfänger mit einem äußerst stabilen VFO ausgeführt. Der altersschwache Tube-Kondensator (4-fach Kondensator) wurde vorerst durch vier klassische Elektrolyt-Kondensatoren - auf einer Platine bestückt - ersetzt (Bild rechts/Mitte).
Der altersschwache Tube-Kondensator (4-fach Kondensator) wurde vorerst durch vier klassische Elektrolyt-Kondensatoren ersetzt (Bild unten/Mitte). Die Performance des Drake 2-B hat sich durch die neuen Elkos deutlich verbessert.
Bei Hayseed Hamfest in den USA bekommt man für den Drake 2-B einen passenden und sehr schönen verchromten Tube-Kondensator (sh. Drake TR-4C).
Den Drake 2-B hielt man seinerzeit für "over-engineered". Optional steckbare Quarze für die Kristalloszillatorstufe bestimmen den erweiterbaren Empfangsbereich. Heute erfreut man sich einer übersichtlichen Technik, die noch mit gängigen Mitteln repariert werden kann. Das Manual von 1961 gibt alle Messpunkte, sowie Sollwerte an und führt sogar durch die Abgleichprozedur.
Das verkupferte Stahlblechchassis dominiert beim Anblick des Innenlebens. Mit der Serien-Nr. 9414 ist mein Drake 2-B noch aus jüngeren Produktionstagen.
Auf den Internetseiten von Ham.net wird der Drake mit 4.9/5.0 Sternen bewertet. Wie ich finde nicht zu unrecht, wenn man den Drake 2-B mit Gerätschaften seiner Zeit vergleicht. Als Drake-Fan ist der Drake 2-B jedenfalls ein MUSS im Shack ;-)
Hier ein kleines Video zu meinem Drake 2-B an einer 2x27m Doppelzepp-Antenne. Die Arbeiten (Reinigung, neue Kondensatoren und Abgleich) haben sich gelohnt und werden mit einem tollem Empfang (Audio) belohnt.
Der 8 Ohm Speaker ist nur knappe 11 x 7 x 6 cm (B x H x T) groß und befindet sich liegend hinter dem Drake 2-B.