Projekttitel:
Die zeitgenössischen sozialen und politischen Auslegungen im Umgang mit den archäologischen Vererbungen
Studie und Zeichnungen: Peggy Zali
Das Archlologische Museum Athens, bekannt auch als "Akropolis Museum" ist eines der ersten Museen die in Griechenland gegründet wurden (1872). Architekt war Kaftantzoglou. Heute reicht das Museum weder in räumlicher noch in museologischer Hinsicht aus, um die Exponate ausreichend zu präsentieren.
Die Museumslager sind randvoll und in unzumutbarem Zustand. Der Erdbeben von 1999 veranlasste die Verwaltung den östlichen Flügel zu schliessen. Die Bauschutzmassnahmen dauern bis heute noch an.
Das Museum braucht dringend finanzielle Hilfe um museumsgerecht funktioniern zu können. Dennoch vollziehen sich die notwendigen Hilfsmassnahmen nur schleppend wegen der Unfähigkeit der Bürokratie des Kulturministeriums und der Präfektur.
Genau darin sieht ein Privatunternehmer seine Chance. Er plant ein, wie er behauptet, "Bildungs- und Geschichtspark". Auch sein Name ist "Akropolis" und soll sowohl für Einheimische (insbesondere Korinther) aber auch und vor allem für Turisten, im Jahre 2012 eröffnet werden.
Die Besucher des Parks werden, vor allem in Form von Jahrmarktspielen, alles über die Geschichte der Akropolis erfahren können. Natürlich nur Dinge die attraktiv sind für solch ein Unternehmen. Alles was nicht in gewinnbringendes Spielen umwandelbar ist, bleibt auf der Strecke. Dieser Themenpark ist also nicht nur als Antwort auf die Vernachlässigung eines musealen Wissens zu begreifen, sondern stellt sich diesem sogar als Antimuseum vehement dagegen.
Es verwundert demnach niemanden mehr, dass ein Teil der Opposition im Athener Rathaus den Weiterbau des Museums wegen formeller Nichtigkeiten zu blockieren trachtet.
Die Akropolis offenbart, seit ihrem Verlust als Liturgieort (Tempelberg) oder Schutzraum (Burg), ein Funktionsvakuum, welches seit der Gründung Griechenlands auf verschiedenster Weise mit geschichtsideologischen Inhalten ausgefüllt wird.
Dieser Ruinenfels verstrickt sich nun in eine gewaltige und gewalttätige Ausbeute (dem Mangel eines distanzierten Geschichtsdiskurses wegen), und ist populistisch anmutenden Überbewertungen und emotionalen Interpretationen ausgeliefert.
Tafel 1 der Architekturstudie über den Umgang mit der Akropolis. Die historische Zeichnung
des 1872 geplanten Museums von Kaftanzoglou
Inkjetdruck auf Papier. 70 x 50 cm
Tafel 3 der Architekturstudie über den Umgang mit der Akropolis. Die 3D Zeichnung yeigt deutlich die Umrisse des Themenparks der die Gleiche Grösse und Umrisse wie die Akropolis hat (Akropolisimitat).
Inkjetdruck auf Papier. 70 x 100 cm
Die drei Tafeln wie sie auf der Biennale präsentiert wurden