Hintergrund zur Insel.

Die zwei Felsinseln, von der diese Dokumentation handelt, wurden nach der Niederlage Japans im Zweiten Weltkrieg durch die SCAP Order 677 im Januar 1946 der japanischen Verwaltungsautorität entzogen. Dieser Befehl der Alliierten stellte jedoch keine endgültige Festlegung dar. Andere Inselgruppen, die in diesem Befehl namentlich genannt wurden, erhielt Japan später wieder zurück.

Nicht erwähnt wurde jedoch Takeshima/Dokdo, das während des Zweiten Weltkrieges von der japanischen Marine genutzt wurde. Wichtig hierbei ist zu erwähnen, dass Korea von 1910 bis 1945 unter japanischer Kolonialherrschaft stand. So durften die Koreaner z. B. ihre koreanischen Namen nicht mehr tragen.

  • Im April 1953 wurde eine Küstenwachstation auf der Insel errichtet. Von südkoreanischen Freiwilligen, wie es offiziell hieß. Im Juni des selben Jahres vertrieben japanische Küstenwachschiffe die koreanische Wachmannschaft und errichten eine Territorialmarkierung. Besiedelt wurde die Insel jedoch nicht! Damit gaben sich die Koreaner nicht zufrieden und versuchten mehrfach, auf die Insel zurück zu kehren. Hierbei kam es nicht selten zu Schießereien, die im April 1954 in der Versenkung eines japanischen Schiffes gipfelten. Nach diesem Mörserfeuer lehnte Südkorea den japanischen Vorschlag der Anrufung des Internationalen Gerichtshofes ab, da es keinen Grund sah, sein Territorium zu einem Disput-Gebiet werden zu lassen. Korea errichtete im weiteren Verlauf einen Leuchtturm, der mittlerweile bewohnt wird, und einen kleinen Landeplatz für Hubschrauber.

Das Gebiet besteht aus zwei Hauptinseln, namentlich "Sodo" und "Tongdo", wie auf nebenstehender Karten des südkoreanischen Fremdenverkehrsamtes ersichtlich ist.

Der japanische Anspruch zielt im Wesentlichen auf das Jahr 1905 ab, in welchem die Shimane Präfektur die Insel beanspruchte, und die Alliierten hätten nach japanischer Auffassung 1951 im San Francisco Friedensabkommen dieser Auffassung Japans zugestimmt. Südkorea bestreitet dies und verweist u. a. darauf, dass die Einverleibung der Insel 1905 illegal gewesen sei, da Japan sein Territorium durch Krieg erweitert habe, was nach internationalem Recht nicht anerkannt werde. Nach südkoreanischen Angaben wurde bereits im Jahr 1900 Dokdo mit dem königlichen Dekret Nr. 41 von König Kojong koreanisches Herrschaftsgebiet. Mit diesem Dekret wurde Ullungdo, das vorher zum Landkreis Samchok gehört hatte, nun selber ein Landkreis, und Dokdo wurde seiner Jurisdiktion unterstellt.

  • Doch die Anspruchsbegründung reicht wesentlich weiter zurück: Seit 512 n. Chr., dem Datum an dem das Königreich Shilla Unsanguk eroberte, sei die Insel koreanischen Angaben entsprechend, dessen Hoheitsgebiet gewesen. 1965 wurde zwischen Japan und der Rep. Korea ein Grundlagenvertrag geschlossen.

Die Wunden aus der Kolonialherrschaft Japans über Korea waren noch nicht verheilt. Die Frage der Insel wurde hierbei ausgeklammert und so gibt es nach wie vor eine Anspruchstellung beider Seiten. Im Frühjahr 2005 gab Südkorea die Insel für den Tourismus unter einigen Auflagen frei, nachdem Japan durch seinen Botschafter in Seoul die Parole ausgab, Takeshima gehöre zu Japan. Südkorea hat derzeit Polizisten auf der Insel stationiert, es besteht ein Hubschrauberlandeplatz und die koreanische Marine führt regelmäßige Kontrollfahrten durch.

Dieser Internetauftritt hat zu einem Großteil Reaktionen auf die Herausgabe der Dokdo Postwertzeichen zum Thema und benennt sich folglich nach diesem Namen. Zur Beurteilung der gegenwärtigen Situation mag es hilfreich sein, den Gesamtkontext zu betrachten, d.h. zu berücksichtigen, dass die Großmächte V. R. China und U.S.A als konkurrierende Mächte ihre Interessen in Ostasien (auch vor dem Hintergrund Taiwans) wahren möchten. Hierbei darf Russlands Stellung als Nachbar Nordkoreas nicht übersehen werden.

(Die neue südkoreanische Transliteration von Tokdo lautet Dokdo und wird bei Übersetzungen unverändert beibehalten.)