Von Gutenberg zum Internet: Briefmarke würdigt Preissiegerin

Um das Jahr 1450 erfand Johannes Gutenberg die beweglichen Bleilettern. Aus diesem Anlaß verausgabten die Postverwaltungen der Schweiz und Luxemburgs, für die 550 Jahre dauernde Zeitreise vom Buchdruck zum Internet, die abgebildete Briefmarke.

Hunderte angehende Polygrafen aus sechs Ländern beteiligten sich an einem vom Schweizerischen Verband für visuelle Kommunikation (Viscom) initiierten Gestaltungswettbewerb.

Eine internationale Jury kürte zusammen mit der Schweizerischen Post die beste Arbeit. Das Siegermotiv stammt von Meike Kollmann aus Deutschland. Es zeigt eine Bleiletter mit dem Buchstaben „a“; auf Papier abgeschlagen ist hingegen das Zeichen „@“ des Internet-Zeitalters dargestellt. Für Kenner ist das Thema damit nicht konsequent getroffen.

Gutenberg druckte in Textura, eine solche Schrift wäre die bessere Wahl für die Letter gewesen. Ob solche Gestaltungen vorliegen, nur keine Beachtung fanden, ist leider unbekannt.

    • Besonders Interessant: Der Lentikular- bzw. Linsenrasterdruck, der Offsetdruck mit Hologramm und schließlich der Tiefdruck werden anhand von in Klemmtaschen eingelegten Originalbriefmarken der Schweiz vorgestellt. Die anderen drei Marken wurden als Faksimile widergegeben, wie z. B. die Marke „Baseler Taube“ im Dreifarbendruck mit Prägung von 1845. Die Briefmarke des Ideenwettbewerbs ist selbstverständlich auch postfrisch enthalten. Solch ein Geschenk wird alleine aufgrund des philatelistischen Sammlerwertes nicht achtlos bei Seite gelegt werden.

Neben Gutenberg werden in dem viersprachigen Büchlein Alois Senefelder (Verfasser von „Vollständiges Lehrbuch der Steindruckerey“), Friedrich König (er ließ die Tiegeldruckmaschine patentieren), Ottmar Mergenthaler (Entwickler der Setzmaschine Linotype) und Karl Wenzel Klietsch (Erfinder der Heliographie und des Rakeltiefdruckes) vorgestellt.

Bezugsquelle: Die Schweizerische Post, Briefmarken und Philatelie, 3030 Bern, Schweiz.

Die schweizerische Sondermarke trägt den Titel „Von Gutenberg zum Internet“. Sie verfügt über einen Nominalwert von 100 Rappen. Das Postwertzeichen erschien am 8. Mai 2009 auf 110g/qm Papier im Vierfarboffsetdruck. Neben dem in der Bagel Security Print, Düsseldorf, hergestellten Postwertzeichen erschien ein reich bebildertes Souvenirheft zum Thema unter dem gleichlautenden Titel „Von Gutenberg zum Internet“. Hierin sind auf zwei Seiten, Drucktechniken wie der Buch- und Prägedruck, der Ätztiefdruck und Stichtiefdruck vorgestellt.