Deschner

Beiträge zu Karlheinz Deschner
von Herbert Becker , Berlin

Karheinz Deschner

Karl Heinz Deschner (1924-2014)
Der bedeutendste Kirchenkritiker des Jahrhunderts
(Prof. Wolfgang Stegmüller, Universität München, in:
Über Karlheinz Deschner , Reinbek 1994, S. 41).

Karlheinz Deschner : Unterschrift

Unterschrift von Karlheinz Deschner im Brief vom 30.05.2011 an Herbert Becker , in welchen er sich bei ihm "von Herzen" für einen ihn "sehr ehrenden Essay" bedankte.

Webseiten und Blogbeiträge von Herbert Becker zu Karlheinz Deschner :

> Karlheinz Deschner : Die Tiere und das Christentum

> Karlheinz Deschner , Arthur Schopenhauer und die Tierethik

> Karlheinz Deschner : Aphorismen


Zur Tierethik von Karlheinz Deschner und Mitleidsethik von Arthur Schopenhauer- ein Beitrag von Herbert Becker , Berlin .Zuerst veröffentlicht in:Aufklärung und Kritik . Zeitschrift für freies Denken und humanistische Philosophie.Hrsg, v. d. Gesellschaft für kritische Philosophie Nürnberg, 18. Jg., 4/2011, S. 226:

" Die Gedanken von Karlheinz Deschner zur Tierethik verdeutlichen ein weiteres Mal, dass die Gleichwertigkeit alles Lebendigen ein kostbares Ideal ist, das sich allerdings in unserer Welt nur begrenzt verwirklichen lässt. Man kann lediglich versuchen, es so weit wie irgend möglich umzusetzen. Irgendwann stößt man an Grenzen, wo das eigene Leben und die eigene Gesundheit ernsthaft bedroht sind. Selbst die von mir hoch geschätzte allumfassende Mitleidsethik Schopenhauers hat Grenzen:

Ich habe viele Jahre aktiv bei den Tierversuchsgegnern mitgearbeitet, also in dem wohl problematischsten Bereich des Tierschutzes. Dabei habe ich mich oft gefragt:

Sind die Tierversuchsgegner so konsequent, dass sie - wenn es um ihr Leben oder um das ihres Kindes geht - Antibiotika verweigern oder lebenswichtige Operationen ablehnen, weil deren Technik vorher an Tieren erprobt worden ist? Das gilt auch für unsere Haustiere, denn deren Behandlung beruht oft ebenfalls auf Tierversuchen.

Übrigens, viel furchtbares Leid der Versuchstiere könnte vermieden werden, wenn - wofür ich mich auf politischer Ebene sehr einsetze - tierversuchsfreie Forschungen weitaus stärker als bisher gefördert und die dort entwickelten Alternativmethoden angewendet würden.

Jedoch selbst wenn ich die Erkenntnis, dass alles Leben grundsätzlich gleichwertig ist, nicht voll verwirklichen kann, so versuche ich, sie durch meine vegane Lebensweise wenigstens annähernd zu praktizieren. Nach Schopenhauer ist alles in dieser Welt letztlich eine Einheit ("Wille"), die sich jedoch in ihren Erscheinungsformen selbst zerfleischt. Niemand kann sich dieser Zerrissenheit unserer Welt entziehen.

Malaria übertragende Insekten sind dafür nur ein Beispiel. Was deren Bekämpfung angeht, so bin ich damit schon auf meinen Reisen in Sri Lanka konfrontiert worden. Wie ich dort beobachtet hatte, wehren sich sogar buddhistische Mönche, die es mit buddhistischer Ethik ansonsten genau nehmen, gegen diese Insekten, notfalls auch durch deren Tötung.

Praktische Ethik bedeutet für mich ständiges Abwägen, wobei ich die Fähigkeit eines Lebewesens, Leid zu empfinden, als Maßstab wähle. Dessen Leid wahrzunehmen, ist Mitleid. Ich gehe deshalb vom Mitleid aus und nicht - wie Singer - von irgendwelchen "Interessen". Manchem mag das als überholt erscheinen: Meine Ethik ist Mitleidsethik, und zwar ganz im Sinne Schopenhauers – und hierin stimme ich voll mit Karlheinz Deschner überein."


Nachdenkliches von Karlheinz Deschner :

Je gläubiger man in die Zukunft blickt, desto weniger hat man sich, in der Vergangenheit umgesehn. (Karlheinz Deschner , Bissige Aphorismen, Reinbek 1994, S. 55)

In diesem Sinne zitierte Deschner den von ihm hoch geschätzten Schopenhauer :

Eine Philosophie, in der man zwischen den Seiten nicht die Tränen, das Heulen und Zähneknirschen und das furchtbare Getöse gegenseitigen allgemeinen Mordens hört, ist keine Philosophie.

(Zit aus: Karlheinz Deschner und seine große Kriminalgeschichte des Christentums. Zum Erscheinen von Band 9 im Juli 2008., Reinbek 2008, S. 47 f.)

Weiteres:

Karlheinz Deschner , Arthur Schopenhauer und die Tierethik
- eine Betrachtung von Herbert Becker
( >Archiv ).