DER GEBRAUCH DES ARTIKELS BEI EIGENNAMEN
Zu den Eigennamen gehören Personennamen, geografische Benennungen sowie alle anderen Eigennamen (Namen von Schiffen, Gestirnen, Titel von literarischen Werken, Zeitungen, Zeitschriften usw.).
Der Artikel fehlt:
bei Personennamen (Menschen, Gottheiten, Tiere, verwandte Beziehungen) z.B.: Paul wohnt hier nicht mehr. Diana ist die römische Göttin der Jagd. Rex hat laut gebellt. Mutter Uta kommt noch nicht. Wir haben Kurt Wernike im Herbst 2005 kennengelernt.
2. wenn vor dem Personennamen ein Titel, eine Verwandtschaftsbezeichnung oder die Wörter Herr, Frau, Fräulein stehen, z.B.: Direktor Schulze, Onkel Karl, Herr Müller.
3. vor Substantiven, vor denen ein Genitivattribut (Personenname im Genitiv) steht, z.B.: Er hat gestern Annas Schwester im Hafen getroffen.
4. bei geografischen Namen sächlichen Geschlechts (die Benennungen der Länder, Städte, Kontinente und Inseln), wenn sie keine nähere Bestimmung haben z.B. Polen, Moskau, Amerika, Alaska, Kamtschatka, Kreta, Korsika, Sachalin; Er kommt aus Spanien. Sie fährt nach Dresden. Sie wohnt in Berlin seit 2012.Wir machen Urlaub in Frankreich. Er hat Freunde in Amerika.
Aber: die Bermudas, die Kanaren (Pl.), die Krim;
5. wenn vor den geografischen Namen die unflektierten Attribute ganz und halb stehen, so gebraucht man den Artikel nicht, z.B.: ganz Deutschland, halb Minsk.
6. bei der Angabe der Adresse kann der Artikel ausbleiben, z.B.: Er wohnt Puschkin-Straße
Der bestimmte Artikel steht:
1. wenn der Eigenname durch ein Attribut konkretisiert wird, z.B.: der kleine Paul, das Deutschland von heute, das Frankreich Napoleons, das Moskau der 30er Jahren; der Nahe Osten, der Ferne Osten, der hohe Norden; Das moderne Budapest ist wirklich sehenswert. Die kleine Maria ist so süß.
2. bei den Ländernamen männlichen und weiblichen Geschlechts, z.B.: der Irak, die Schweiz, die Ukraine, Die Mongolei gehört zu den Staaten, über die man wenig spricht; bei den pluralischen Ländernamen, z.B.: die USA; die Niederlande; bei den Ländernamen mit Wörtern die Föderation, das Königreich, die Republik, die Union, der Staat, die Stadt z.B.: Die Bundesrepublik Deutschland wurde 1949 gegründet; bei den Abkürzungen der Länder .B.: die BRD, die GUS, die UdSSR; bei dem Namen der Stadt Haag: Den Haag/ der Haag, z.B.: Er wohnt in Den Haag./ … im Haag.
3. bei den Regionen, Provinzen, Landschaftsnamen auf –ei, –ie, –e, und -a u.a., z.B.: die Normandie, die Champagne, die Provence, die Polessje, die Riviera; bei den Namen 'Elsass (das Elsass), das Ries, das Wallis, der Balkan, der Darß, die Oberpfalz, die Lausitz, Aber: Sibirien, Thüringen, Transbaikalien, z.B.: Sie kommt aus dem Elsass; bei den Landschaftsnamen mit dem Wort das Land (das Saarland, das Havelland, das Schwabenland), z.B.: Das Rheinland ist ein Gebiet zu beiden Seiten des Mittel- und Niederrheins; bei den Wüsten z.B.: die Gobi, die Sahara
4. bei den Benennungen der Flüsse, Meere, Seen, Ozeane, z.B.: der Indische Ozean, die Nordsee, der Bosporus, der Golfstrom, der Baikal; Der Rhein ist schön. Er fährt ans Schwarze Meer.
5. bei den Benennungen der Berge, Gebirge, Täler, Wälder z.B.: die Eifel, die Alpen, die Pyrenäen, der Schwarzwald, die Tundra;
6. bei den Benennungen der Planeten, Gestirne z.B.: der Mars, der Mond, die Milchstraße, der Saturn die Venus, die Waage, der Kosmos; Er sah auf dem Nachthimmel den Orion und die Zwillinge. Die Sonne dreht sich um die Erde. Aber: Das Kind malte eine Sonne.
7. bei den Benennungen der Straßen, Plätze, Boulevards [bul'vα:rs] und Gassen, z.B.: Dieses Gebäude liegt am Alexanderplatz.
8. bei den Namen mit nähere Bestimmung, z.B.: die kleine Petra, der junge Mozart;
9. bei den Personennamen fremder Herkunft, die meist bekannte Persönlichkeiten aus der Geschichte und Mythologie benennen, z.B.: Als der Esel mit dem Löwen des Äsopus… nach dem Wald ging, begegnete ihm ein anderer Esel.
10. bei den Namen bekannter Frauen (Schriftstellerinnen, Schauspielerinnen u.a.) zur Bezeichnung des Kasus oder des Geschlechts, oft mit familiärem Beiklang, z.B.: Da fehlt nur die Greta Garbo. Wer hat die Mona Lisa geschaffen? bei den Familiennamen der Frauen , um das Geschlecht zu bestimmen z.B.: Das waren die Erzählungen der Seghers.
11. bei den Personennamen in der Umgangssprache, meist mit familiärem Beiklang, z.B.: Der Franz ging in die Küche. Die Anna ist wieder weg.
12. bei den Familiennamen im Plural, wenn die ganze Familie gemeint ist. z.B.: Die Müllers saßen zusammen beim Abendessen. Am nächsten Mittwoch haben wir die Blumbergs zum Abendessen eingeladen. Die Holthers sind umgezogen.
13. wenn der Personenname als Titel eines dichterisches Werkes oder zur Benennung einer Rolle in einem Theaterstück gebraucht wird. z.B.: Ich las den „Werther“ noch einmal (Goethe. Die Leiden des jungen Werthers). Ich wollte immer den ganzen Goethe lesen (alle seine Werke). Wer spielt in dieser Saison den Faust?
14. bei den Personennamen mit Apposition z.B.: August der Starke, Friedrich der Zweite, Karl der Große, Peter der Große/Erste, Iwan der Schreckliche, Richard der Dritte;
15. bei den Benennungen berühmter Bauwerke, z.B.: die Ermitage, der Smolny, der Louvre, der Zwinger, die Akropolis, der Kreml, der Kölner Dom, der Park Sanssouci, die Chinesische Mauer, das Brandenburger Tor;
16. wenn der Personenname zur Benennung eines Schiffes gebraucht wird, z.B.: Die „Leibnitz“, so hieß das Segelschiff, war in Boston gebaut worden.
17. wenn der Name eines Künstlers (eines Schriftstellers, Malers, Bildhauers usw.) auf sein Gesamtwerk übertragen wird, z.B.: Der Rubens ist im Museum vertreten.
Wenn der Name des Künstlers auf ein einzelnes Werk übertragen wird, so kann der bestimmte oder unbestimmte Artikel stehen, z.B.: In der Gemäldegalerie betrachtete er lange den Raffael. Die Musikkapelle spielte einen Schubert.
Die Personennamen stehen mit dem unbestimmten Artikel:
1. wenn die Person dem Sprechenden oder Schreibenden nur dem Namen nach bekannt ist. Vor dem Namen stehen dann oft die Wörter Herr, Frau u.a., auch das Adjektiv gewiss (im Russischen: некий, некая), z.B.: Ein gewisser Herr Müller wartet auf Sie.
2. wenn sich die genannte Person von einer ungewohnten Seite zeigt, z.B.: Und das war Therese, eine Therese, wie sie keiner gekannt hat.
3. wenn der Name eines Menschen, der sich durch irgendein Merkmal auszeichnet, zur Bezeichnung dieses Merkmals wird (d.h. der Personenname verwandelt sich in einen Gattungsnamen), z.B.: Er ist ein neuer Puschkin.
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