DER GEBRAUCH DES ARTIKELS
BEI STOFFNAMEN UND MAßANGABEN
Zu den Stoffnamen gehören in der deutschen Sprache alle Dinge, die man zwar messen, aber nicht diskret zählen kann. Stoffnamen sind Substantive, die Stoffe oder Materialien bezeichnen: wie flüssige und feste Stoffe und Elemente, Nahrungsstoffe und -mittel pflanzlicher und tierischer Herkunft,
z.B.: Argentum, Blei, Bronze, Eisen, Gold, Plutonium, Stahl, Chlor, Jod, Phosphor, Schwefel, Sauerstoff, Wasserstoff, Zink, Holz, Glas, Eis, Erz, Granit, Sand, Malachit, Marmor, Diamant, Rubin, Neon, Aspirin, Insulin, Banane, Gurke, Grapefruit, Kartoffel, Tomate, Melone, Paprika, Brombeere, Erdbeere, Nudel, Brot, Brötchen, Krustaden, Müsli, Mais, Graupen, Grieß, Haferflocken, Reis, Fleisch, Fisch, Krabbe, Nuss, Kokosnuss, Backpflaume, Rosine, Sukkade, Ei, Eiweiß, Milch, Butter, Sahne, Quark, Apfelsaft, Tee, Kaffee, Kakao, Likör, Kognak, Wein, Topinambur, Fett, Salz, Zucker, Wasser, Birkenpilz, Champignon, Fliegenpilz, Milchpilz, Trüffelpilz, Shiitake-Pilz, Pfifferling …
Pluralform von Stoffnamen:
a) Viele Stoffnamen haben keine Pluralform oder werden im Plural selten gebraucht,
z.B.: Milch, Gold, Honig (keine Pluralform), der Käse – die Käse (selten)
b) Um die Pluralform zu nennen, gebraucht man die nicht-pluralfähigen Stoffnamen mit solchen Zusätzen z.B. -sorten, -arten, -formen u.a.,
z.B.: Milchsorten, Obstarten
c) Die nicht-pluralfähigen Stoffnamen kann man nicht direkt mit einem Zahlwort kombinieren und mit Maßangaben gebrauchen,
z.B.: zwei Tassen Tee, drei Flaschen Milch, drei Kannen Kaffee, zwei Dosen Cola, ein Glas Kompott, ein Teller Suppe, ein Päckchen Spaghetti, drei Blatt Papier, zwei Kilo Mehl, eine Portion Eis, ein Schluck Bier, ein Tropfen Öl, 16 Zentner Kohlen …
Der Artikel fehlt:
1. bei allgemeinen Stoffbezeichnungen, d.h. wenn eine unbestimmte Menge eines Stoffes bezeichnet wird,
z.B.: Er trinkt Bier. Haben Sie noch Brot? Kupfer, Aluminium und Eisen sind Metalle. Jedermann weiß, wie schwer es war, damals Butter und Speck zu bekommen. Aber vielleicht ging sie nur ins Milchgeschäft und holte Joghurt. Zwiebelwurst und Schinken müssen immer in unserem Kühlschrank sein.
2. bei vorangestellten Maß- und Mengenbezeichnungen,
z.B.: Geben Sie mir bitte eine Tasse Kaffee! Ich habe zwei Kilo Tomaten gekauft. Sie nahm eine neue Scheibe Weißbrot, mit der sie die Soße auftupfte.
3. nach pro und je,
z.B.: Ich habe 10 Euro pro Kuchen gezahlt.
4. in festen Redewendungen und Sprichwörtern,
z.B.: Fisch fängt am Kopfe an zu stinken. Kleider machen Leute. Krummes Holz brennt ebenso gut wie die gerades. Hunger macht Bohnen zu Mandeln. Besser eigenes Brot als fremder Braten. Mit großen Herren ist nicht gut Kirschen essen. Ist der Baum gefällt, sammelt jeder Holz. Ohne Mehl ist nicht gut Brot backen. Mit Speck fängt man Mäuse.
Der bestimmte Artikel steht:
1. wenn der Stoffname durch Kontext konkretisiert wird,
z.B.: Der Kaffee ist kalt, ich bestelle mir lieber Tee. Der Tee in meiner Tasse ist schon kalt.
2. wenn der Stoffname durch ein Adjektiv im Superlativ steht,
z.B.: Das wertvollste Brot ist Vollkornbrot, es ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen.
3. wenn der Stoffname durch einen Nebensatz konkretisiert wird,
z.B.: Das ist der leckerste Kuchen, den ich je gegessen habe.
4. manchmal zur Kennzeichnung der grammatischen Form, die sonst – bei Dativ oder Genitiv – nicht als solche erkennbar ist,
z.B.: Er zieht Kaffee dem Tee vor.
5. bei nachgestellten Maß- und Mengenbegrenzungen,
z.B.: Die Suppe im Teller ist noch warm. Das Glas vor dem Bücherschrank blitzte.
6. bei Maßangaben statt pro und je,
z.B.: Die Zwiebeln kosten -,80 Cent das Kilo.
7. in festen Redewendungen und Sprichwörtern,
z.B.: Brätst du mir die Wurst, so lösch ich dir den Durst. Schmiede das Eisen, solange heiß ist. Wie die Aussaat, so die Ernte. Wo Honig ist sammeln sich die Fliegen. Viele Streiche fällen die Eiche. Der Roggenbrei lobt sich selbst, den Buchweizenbrei loben aber die Leute.
Der unbestimmte Artikel steht:
1. vor Stoffnamen mit einem Adjektiv im Positiv, wenn man eine bestimmte Qualität besonders hervorheben will,
z.B.: Das ist ein zähes Fleisch. Das ist ein guter Tee.
2. statt ein Stück oder eine Portion,
z.B.: Gib mir einen Kuchen. Einen Tee hätte ich gern. Sie hoffte wahrscheinlich im Stillen auf einen Kaffee.
3. in festen Redewendungen und Sprichwörtern,
z.B.: Ein gutes Brot haben. Ein faules Ei verdirbt den ganzen Brei.
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