Im Mai blühen Buntbrachen oder Getreideäcker oft in dem leuchtenden Rot der Mohnpflanzen. Zwischen den Mohnpflanzen findet man auch tiefblaue Kornblumen und natürlich viele andere bunte Blumen.
Suche in einem Feld alle leuchtend farbenen Blumen und lege sie zueinander.
Wie viele Blütenfarben findest du im Getreideacker oder in der Buntbrache? (Mohn, Kornblume, Kamille, Kornrade, etc.)
Was zeichnet die verschiedenen Blüten aus? (offene tellerförmige Blütenbecher beim Mohn, borstige Röhrenblütem mit sterilen Zungenblüten bei der Kornblume und bei der Kamille)
Welche Bedeutung haben die beiden Farben bei der Bestäubung der Pflanzen. (sie locken die Insekten an)
Was bietet der Mohn und was die Kornblume den Bestäubern an? (Mohn Pollen, Kornblume Pollen und Nektar)
Beobachten Sie die Insekten, die die beiden Blüten im Laufe eines Tages besuchen. Was fällt Ihnen auf? Begründen Sie Ihre Beobachtungen. (Die Kornblume wird ausser durch Bienen, Schwebfliegen und Hummeln auch noch von Schmetterlingen besucht, die an Nektar und nicht an Pollen interessiert sind)
Betrachte die Blütenfarben genauer.
Wo ist die Farbe am intensivsten?
Was geschieht, wenn die Blüten verwelken?
Gibt es abweichende Blütenfarben?
Wer Rezepte allgemeiner Art zu Pflanzenfarbstoffen sucht, kann dies z.B. über die Website "Wilde Farben" tun. Einführendes zur Chemie der Farbstoffe findet sich u.a. auf der Seite: "Welche Pflanzen eignen sich zum Färben".
Das Färben mit Mohn und Kornblumen:
Ein Rezept zum Färben mit Mohnblüten,
Das Färben mit Kornblumen ist offenbar weniger erfolgreich und bringt nur ein fahles Gelb und kein Blau zustande. Hier das Rezept "Färben mit Kornblumen" dazu und ein Rezept für einen zweiten Versuch, der etwas erfogreicher war.
Aufgaben: Sammeln der Blüten
Sammeln Sie Mohn- und Kornblumenblüten und färben Sie damit Wolle oder Baumwolle (Orientieren Sie sich dabei an den oben erwähnten Rezepten, die Sie über den folgenden Link auch als pdf betrachten können, (Mohn, Kornblume 1, Kornblume 2). Achten Sie darauf, dass das Färbegut vorgebeizt ist, andernfalls wird die Farbe vom Färbegut nicht gut angenommen. Anleitung auf der Website "Wilde-Farben" zum Beizen oder zum Herunterladen als pdf: hier.
Dokumentieren und interpretieren Sie den Prozess.
Anthocyanene sind im Prinzip wasserlöslich. Sie lösen sich aber nicht immer gleich gut, was sich schon bei der Herstellung des frischen Presssaftes zeigt.
Aufgabe: Herstellen des frischen Saftes:
Sammeln Sie Mohnblütenblätter bzw Kornblumenblüten, zermörsern sie diese in einer Reibschale (je eine Handvoll Blüten).
Geben Sie etwas Alkohol (Brennsprit) dazu und reiben Sie einige Zeit weiter, sodass sich genügend Farbstoff aufgelöst hat.
Filtrieren Sie die beiden Flüssigkeit mit Hilfe eines gewöhnlichen Kaffeefilters.
Filtrieren Sie die beiden flüssigkeiten auch noch mit einem feinmaschigen Küchensieb.
Füllen Sie die vier Flüssigkeiten in kleine Glasgefässe ab.
Lassen Sie die vier Flüssigkeiten über Nacht stehen.
Vergleichen sie die Ergebnisse.
Aufgabe 4: Verwandeln der roten in die blaue Farbe und umgekehrt.
Auch wenn es sich bei den roten und blauen Farben des Mohns und der Kornblume um ähnliche Stoffe handelt, nämlich um im Prinzio wasserlösliche Anthocyane, gibt es im Feinen eben doch bedeutende Unterschiede, denen man experimentell nachgehen kann.
Aufgabe: Umwandeln der Farben
Verwandlen Sie den blauen Farbstoff der Kornblume in roten Farbstoff!
Versuchen Sie ihn wieder ins Blau zurückzuführen.
Machen Sie das Gleiche beim Mohnsaft und versuche den Mohnsaft von Rot in Blau zu verwandeln.
Welche Verwandlungen gelingen leicht, welche kaum?
Lesen Sie den Text von Richard Willstätter zur den Blütenfarben: Untersuchungen über Anthocyane: Über den Farbstoff der Kornblume (1913) .
Passen Sie ihre Experimente an und suchen Sie nach Wegen wie die Verwandlung ins Blau besser gelingen kann.
Dokumentieren und interpretieren Sie Ihre Experimente.