Link auf die Wikipedia Seite zu den Anthocyanen:
Übersichtsbild aus obigem Artikel:
Erste Zuordnungen:
Ein einführender allgemein verständicher Text zu Pflanzenfarben bietet der folgende Link von wilde-faben.de
"Ich experimentiere gerne und versuche den verschiedensten Pflanzen Farben zu entlocken, auch wenn ich nicht immer erfolgreich war. Einige Pflanzen, die leuchtende Farben haben, hinterlassen auf Textilien nur einen grauen Schleier. Andere wiederum haben mich angenehm überrascht. Um dafür eine Erklärung zu finden, habe ich in einige botanische Bücher über pflanzliche Farbstoffe nachgelesen. Das Ergebnis habe ich hier zusammengefasst:
Farbstoffe sind für das Leben der Pflanze von großer Bedeutung. Je nach Vorkommen und Löslichkeit werden sie in zwei Gruppen eingeteilt: in Lipochrome und Hydrochrome.
Die Lipochrome sind fettartige Farbstoffe, die in den Plasmaorganen der Pflanzenzellen gebildet werden. Zu ihnen gehörten das für die Pflanzen unentbehrliche Chlorophyll und die Begleitfarbstoffe Carotin und Xanthophyll. Durch die Kombination von grünem Chlorophyll, gelbem Xanthophyll und orange-rotem Carotin kommt die Färbung der Pflanzen zustande. Die beiden letzten bewirken die Gelb- und Rotfärbung von Blütenblättern, Kronblättern, Fruchtwänden und Früchten.
Die Hydrochrome sind wasserlösliche Farbstoffe und befinden sich gelöst in den Zellsafträumen. Zu ihnen gehören vor allem die Anthocyane, die sowohl Pflanzen, als auch Früchten herrliche rote, blaue und violette Farben schenken. Diese Informationen erklären auf jeden Fall, warum zum Beispiel Paprika oder Karotten Textilien nicht färben, Beeren jedoch eine sehr intensive Farbe hinterlassen. Die Farbstoffe in den Färberpflanzen bestehen chemisch betrachtet aus organischen Molekülen. Sie sind in Wasser, Öl oder anderen Flüssigkeiten löslich – im Gegensatz zu den sogenannten Pigmenten. Die Moleküle der Färberpflanzen lassen sich besonders gut mit natürlichen Fasern verbinden. Pflanzliche Farbstoffe lassen sich in folgende Gruppen einteilen:
Flavonoide Das Farbspektrum der wasserlöslichen Flavonoide reicht von Gelb, Orange und Rot bis zu Violett. Der Farbstoff ist in vielen Pflanzen, wie zum Beispiel Färberkamille, Tagetes, Rainfarn oder Goldrute enthalten.
Betalaine Dieser wasserlösliche rote Blüten- oder Fruchtfarbstoffe ist zum Beispiel in der Roten Beete und in Kermesbeeren zu finden.
Carotinoide Dieser Farbstoff ist nicht wasserlöslich und daher verwende ich Pflanzen mit diesem Farbstoff nicht zum Färben von Textilien. Meine Versuche ergaben ein unzureichendes Färbeergebnis. Der Farbstoff ist zum Beispiel in Tomaten, Hagebutten und Ringelblumen enthalten.
Chlorophyll Der grüne Farbstoff kommt in der Natur am häufigsten vor. Chlorophyll ist nicht wasserlöslich und liefert nur ein verhaltenes Färbeergebnis. Färbungen mit grünen Pflanzen bzw. Blättern, wie zum Beispiel Birkenblätter, Ackerschachtelhalm oder Brennnesseln hinterlassen ein helles Gelb auf dem Färbegut.
Anthocyane und Anthocyanidine Diese wasserlöslichen Farbstoffe sind in vielen Pflanzen enthalten und bieten eine vielfältige Palette im Bereich der roten bis blauen Farbstoffe. Chinone sind zum Beispiel in Färberdisteln, Henna und Krapp enthalten und erzeugen rote Töne. Das blaufärbende Delphinium findet sich beispielsweise im Rittersporn, Heidelbeeren oder Ligusterbeeren. Indigoide Farbstoffe sind blaue Farbstoffe, die zum Beispiel in der Indigopflanze oder im Färberwaid enthalten sind." Das Zitat stammt aus aus der Website www.wilde-farben.de von Ines und Marc Hermann
Fachliteratur:
Zu Beginn des 20. Jahrhundert wurden die Blütenfarben mit elementaren chemischen Mitteln genauer untersucht. Dabei erhielt die Kornblume besondere Aufmerksamkeit. Die Blütenfarben der Kornblume (und auch des Mohns) lassen sich durch Zugabe von Säuren und Basen und weiteren Stoffen vielfältig beeinflussen. Im Text finden sich Beschreibungen der Art und Weise, wie man vorgehen muss, um diese Farbänderungen auszulösen. Der Wechsel von der blauen zur roten Farbe ist jeweils besonders eindrücklich. Wer sich mit dem Thema umfassender befassen möchte, kann dies mit Hilfe der untenstehenden Texte versuchen oder eben selbst ins Ausprobieren kommen.
Willstätter R. Untersuchungen über Anthocyane: Über den Farbstoff der Kornblume (1913)
Willstätter R.: Variationen der Blütenfarben (1915)
Masaki Shiono: Structure of the blue cornflower pigement; Nature Vol 436/11 (August 2005)