In einer Buntbrache zwischen Aesch und Reinach stechen neben den gelben rote und blaue Farbtöne deutlich aus dem Grün hervor. In der Literatur wird behauptet, dass beide Farben durch denselben Farbstoffen bewirkt werden, was doch einigermassen überrascht. Weiter wird gesagt, dass die Unterschiede nur vom pH - Wert der jeweiligen Zellflüssigkeit abhängen. Dem wollen wir nachgehen.
Abb. 1: Buntbrache mit Mohn und Kornblume, Kornrade, etc. zwischen Aesch und Reinach Juni 2020
Abb. 2: Eine blaue Kornblume mit lila Zentrum
Abb. 3: Rot leuchtende frische Mohnblüte
Abb. 4: Lila Farbfleck an der Ansatzstelle eines Blütenblattes
Zwei Ackerbegleitkräuter: Kornblume (Centaurea cyanus) und Klatschmohn (Papaver rhoeas) in ihren leuchtend blauen bzw. roten Blütenfarbe. Schaut man genauer hin, so kann man die jeweils entgegengesetzte Farbe schon in den frischen Blüten entdecken, noch bevor wir chemisch einzuwirken beginnen: Bei der Kornblume ist das Zentrum der Blüte rötlich violett (Abb.3) , beim Mohn sind die Staubblätter von schwarzviolett Farbe (Abb. 3) und die Ansatzstellen der Blütenblätter lila (Abb. 4), was auf Blau hinweist.
Schaut man nun auch noch bei einem üppig blühenden Mohnfeld (Abb. 4) genauer hin, so entdeckt man unter den vielen leuchtenden Mohnblüten einzelne Farbabweichungen. Wenn die Blütenblätter verwelken, wird die rote Farbe blasser und auch bläulicher. Einzelne Blüten sind aber schon vor dem Verwelken violett oder weiss/violett (siehe Abb. 6 & 7).
Abb. 4: Blick über die brachliegende Fläche eines alten Maisfeldes Ende Mai 2024 (28.5.2024) bei voller Mohnblüte
Abb. 5: Typisches Farbbild einer frischen Mohnpflanze
Abb. 6: Mohnblüte in rosa.
Abb. 7: Mohnblüte in lila/weiss.
Auch Kornblumen gibt es in verschiedenen Farbvarianten. Die rosa und die weisse Blüte in den untenstehenden Abbildungen stammen aber aus einer Rabatte beim Bahnhof Liestal (Juli 2024) und nicht von einem "wilden" Standort.
Abb. 8: Typisches Farbbild einer frischen Kornblume.
Abb.10: Kornblume in rosa
Abb.: 11 Kornblume in weiss
Die starken Farben der wilden Kornblume lockten Züchter auf den Plan, die mit diesen farben spielen wollten. Das Ergebnis derartiger Zuchtbemühungen zeigen die folgenden Bilder: Dabei wurde nicht nur auf neue Farben hin gezüchtet, sondern auch auf Üppigkeit und auf Farbunterschiede zwischen den Randblüten und den dezenteren Blüten in der Mitte der Blume. Das Farbenspiel ist vielfältig und reich von tiefen dunklem Weinrot bis zu fast reinem Weiss-
Die Bilder stammen von einem Blumenstrauss, im Haus von L.S.
Mohn und Kornblume sind Ackerbegleitkräuter, die früher in allen Getreidefeldern vorkamen und zusammen mit der lila Kornrade mit ihren leuchtenden Farben um Bestäuber buhlten. Die Kornblume fluoresziert sogar unter Schwarzlicht (ultraviolettem Licht). Heute wird das Saatgut gereinigt, sodass beide Pflanzen nicht mehr allgegenwärtig sind. Sie werden aber seit einigen Jahren wieder gefördert und manchmal auch gezielt ausgesät.
Der Mohn (Papaver rhoas) bietet der Insektenwelt nur Pollen an, Nektar fehlt. Der reichliche dunkle Pollen wird von Hummeln, Schwebfliegen, Wildbienen und Honigbienen gerne gesammelt.
Die Kornblumen (Centaurea cyanus) bietet neben dem Pollen auch noch Nektar an. Zu den schon oben erwähnten Bestäubern gesellen sich deshalb auch noch die Tagfalter, die mit ihren langen Rüsseln den energiereichen Nektar trinken.
Botanische, ökologische und auch chemische Informationen zu den beiden Arten finden sich unter:
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