Bilder haben häufig perspektivische Verzerrungen, darunter fallen auch die sogenannten "stürzenden Linien", welche vor Allem bei Fotografien von Gebäuden vorkommen.
Als Beispiel habe ich hier ein Bild der alten Aula des Gymnasiums Eickel, es lässt sich am Ende dieser Seite im Format 1600 x 1200 herunterladen:
Da man den Gebäudeteil von unten fotografiert, liegt der Fluchtpunkt weit oben im Himmel, die weiter entfernt liegenden Teile des Gebäudes (Dach und obere Fenster) sind weiter entfernt und erscheinen damit kleiner als näher liegende Gebäudeteile.
Im Idealfall sorgt man dafür, dass man sich ungefähr auf der Mitte der Höhe des zu fotografierenden Objektes befindet, geht das nicht, kann man sich mit einer nachträglichen Korrektur behelfen. Dazu benutzen wir das kostenlose Programm GIMP (siehe: Software).
Wir öffnen zunächst das Bild in GIMP.
Um eine Referenz für horizontale und vertikale Linien im Bild zu erhalten blenden wir das Raster ein.
In der Menüleiste klickt man unter "Ansicht" die Checkbox neben "Raster anzeigen" an.
Falls das Raster keinen optimalen Abstand haben sollte kann man es noch anpassen:
In der Menüleiste klickt man unter "Bild" auf "Raster konfigurieren", in dem sich öffnenden Fenster erhöht (oder senkt) man den Wert von Breite und Höhe des Rasters, bis man damit sinnvoll arbeiten kann. Ich habe den Abstand der Rasterlinien in dem Beispiel von 10 auf 50 Pixel erhöht.
Das eigentliche Entzerren macht man mit dem Perspektive-Werkzeug aus dem Werkzeugkasten:
Wird es ausgewählt kann man die Eckpunkte des Bildes anklicken und mit geklickter Maustaste verschieben.
In unserem Beispiel habe ich die beiden unteren Ecken weit zur Mitte des unteren Bildrandes verschieben müssen, damit die Seitenwände des Gebäudes parallel zu den Rasterlinien werden.
Um die horizontalen Verzierungen parallel zu dem Raster zu bekommen habe ich die rechte obere Ecke noch ein wenig abgesenkt.
Wo der Hintergund durch "Wegschieben" des Bildes zum Vorschein kommt bleibt das Originalbild zu sehen - aber nur so lange, wie wir noch hin und her schieben.
Erst ein Klicken auf "Transformation" in dem Fenster "Perspektive" führt zur Ausführung der Verschiebung. Jetzt ist das Bild entzerrt, die verbleibenden Lücken sind durchsichtig.
Nun schneidet man in der Regel das Bild noch rechteckig zu:
Man wählt aus dem Werkzeugkasten das Werkzeug "Rechteckige Auswahl":
Dann markiert man auf dem Bild den gewünschten Ausschnitt, korrigiert ihn eventuell noch durch Ziehen der Quadrate in den Ecken und wählt dann unter "Bild" den Punkt "Auf Auswahl zuschneiden".
Nun speichert man das Bild sinnvollerweise unter einem neuen, aussagekräftigen Namen ab (Menüleiste, unter "Datei" wählt man "speichern unter"). Das Raster wird übrigens nicht mit gespeichert.
Eventuell auftretenden Hinweisen bezüglich eines Exportes zu JPG stimmt man zu, bei der Qualität für das JPG sollte man einen Wert zwischen 80% und 90% wählen.
Nun ist die Korrektur der stürzenden Linien und der perspektivischen Verzerrung ist fertig.
Hier noch einmal der Vergleich von korrigierter und verzerrter Darstellung:
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Viel Erfolg!