Um einem Bild mehrere Objekte hinzuzufügen und dabei noch flexibel zu bleiben (also im Nachhinein noch einmal ein Objekt verschieben oder vertauschen zu können) ist es sinnvoll, das Ausgangsbild in mehrere Ebenen aufzuteilen und die neuen Bildelemente dazwischen zu legen.
In diesem Beispiel soll in ein bestehendes Bild mit drei Obststücken noch weiteres Obst hinzugefügt werden.
Wir benutzen dazu das kostenlose Programm GIMP (siehe: Software).
Das Bild wird zunächst in GIMP geöffnet.
Falls noch keine Transparenz eingestellt ist machen wir das jetzt: in der Menüleiste unter "Ebene" auf "Transparenz" und dort auf "Alphakanal hinzufügen".
Dann duplizieren wir die Ebene dreimal, das geht zum Beispiel unter "Ebene", dann "Ebene duplizieren". Alternativ kann man auch in dem Fenster "Ebenen, Kanäle, Pfade, Rückgängig" einen Rechtsklick auf die Ebene machen und dort duplizieren auswählen. Achtung: auch dort kontrollieren, ob dort Transparenz eingestellt ist
Sollte das Fenster nicht da sein: Menüleiste, dort "Fenster", dort "Andockbare Dialoge", dort "Ebene" auswählen.
Die unterste Ebene heißt "Hintergrund", die neue "Hintergrund-Kopie" bzw. "Hintergrund-Kopie#1" und "Hintergrund-Kopie#2". Die oberste Ebene nennen wir nun "Vordergrund": Ein Doppelklick auf die Schrift "Hintergrund-Kopie#2" macht den Text bearbeitbar. Entsprechend nennen wir die mittlere Ebene "Mittelgrund", die Ebene darunter "Hintergrund" und die unterste Ebene "Alles".
Vom "Vordergrund" soll nur die Zitrone erhalten bleiben. Um zu sehen, was wir wegradieren, blenden wir "Mittelgrund" und "Hintergrund" imd "Alles" aus, indem wir das Auge links neben der Vorschau in dem Ebenen-Fenster anklicken und damit verschwinden lassen.
Nun wählen wir im Werkzeugkasten den Radierer, im Feld darunter wählen wir als "Pinsel" einen Circle Fuzzy (kleiner schwarzer Punkt mit unscharfem Rand, ich nehme meist Größe 19), erhöhen die Vergrößerung auf 200% (unten in dem Fenster mit dem Bild oder unter "Ansicht", dann "Vergrößerung", dann 200% und vergrößern das Fenster so, dass wir die ganze Zitrone sehen.
Achtung: Damit wir auch wirklich auf der Ebene "Vordergrund" radieren muss diese Ebene im Ebenenfenster ausgewählt sein, dass erkennt man an der farbigen Unterlegung der Ebene.
Dann vorsichtig mit dem Radierer zunächst den Rand der Zitrone löschen, dann noch ein Stück weiter mit dem Radierer löschen.
Die Verwendung eines Fuzzy-Werkzeuges bewirkt, dass der Rand nicht pixelig aussieht: die Rand-Pixel werden halbtransparent. Im fertigen Bild scheint dann am Rand etwas von dem dahinterliegenden Objekt durch - das sieht natürlicher aus als ein pixelscharfer Rand.
Anschließend kann man mit dem Rechteckwerkzeug Stücke auswählen und mit der Taste "Entf" entfernen.
Achtung: Wenn man das Rechteckwerkzeug benutzt hat bitte vor der Weiterarbeit mit dem Radiergummi in der Menüleiste unter "Auswahl" den Punkt "Alles auswählen" anklicken! (Ansonsten kann man nur in dem Bereich des ausgewählten Rechteckes radieren).
Man kann auch ausschließlich mit dem Radierer arbeiten - dieser kann für diesen Zweck auch in der Größe und Form verändert werden (Werkzeugkasten unten: Pinsel Circle (19), Skalieren mit ungefähr 5.00 - aber: Nicht vergessen, wieder den Pinsel auf Circle Fuzzy (19) und Skalieren wieder auf 1.00 zu stellen).
Nun die anderen Ebenen wieder einblenden (dahinklicken, wo das Auge war) - und es sieht aus, als wäre nichts geschehen.
Jetzt verfahren wir analog mit Mittelgrund - nur der Apfel bleibt stehen - und Hintergrund - die Pampelmuse bleibt stehen - der Rest von Apfel auch, er wird, wenn wir alles richtig machen, immer von der Ebene "Mittelgrund" und dem richtigen Apfel überdeckt.
Nun brauchen wir weiteres Obst, welches wir zwischen die Ebenen legen.
Unten finden sich sechs Obst-Bilder, die allerdings nicht alle gleich gut geeignet sind.
Außerdem müssen diese noch freigestellt werden - entweder nur mit dem Radierwerkzeug oder zusätzlich mit dem Zauberstab (siehe: Anleitung zum Freistellen von Objekten).
Als Beispiel habe ich diese Pampelmuse genommen und freigestellt:
Diese Pampelmuse wird nun in den Ebenenstapel gebracht: in der Menüleiste unter "Datei" wählen wir "als Ebene öffnen" und dann die freigestellte Pampelmuse.
Mit dem "Verschieben"-Werkzeug (einem Vierpfeil) bringen wir die Pampelmuse an die gewünschte Position. Die Ebene mit der Pampelmuse ziehen wir innerhalb des Stapels an die richtige Stelle (in unserem Beispiel zwischen Vordergrund und Mittelgrund). Durch Menüleiste "Ebene", "Ebene skalieren" ändern wir gegebenenfalls die Größe der Pampelmuse - ich habe sie vergrößert.
Eventuell macht es auch Sinn, die Farbigkeit / Helligkeit zu verändern, das geht unter Menüleiste, dort "Farben" und dann die entsprechenden Menüs - da kann man ein wenig experimentieren. Übrigens: das gleiche Stück Obst lässt sich, mit leichter Farb- und Größenänderung, relativ problemlos mehrmals benutzen - so hat man auch mehr vom Freistellen.
Sie sollen noch mindestens ein weiteres Obst-Bild aus der Auswahl unten in das Bild einarbeiten sowie ein weiteres Stück Obst, welches Sie sich im Internet suchen, freistellen und einfügen.
Dann kommt das Fertigstellen des Bildes. Unter Umständen kann man mit Unschärfe arbeiten: Menüleiste, dort "Filter", dort "Weichzeichnen", dort "Gaußscher Weichzeichner", mit den Werten experimentieren. Durch eine verkleinerte Wiedergabe des Bildes gehen auch einige Ungenauigkeiten verloren.
Wie sie sehen habe ich mich noch dazu entschlossen, die Pampelmuse weiter zum rechten Bildrand zu verschieben - durch die Arbeit mit Ebenen auch zu einem späteren Zeitpunkt kein Problem.
Das Ergebnis ist, für eine flüchtige Übung, in Ordnung - die Manipulation ist aber leicht zu entlarven. Das liegt nicht zuletzt an dem Ausgangsmaterial.
Achten Sie schon bei dem Fotografieren auf Details - erschweren Sie sich die Arbeit nicht unnötig.
Arrangieren Sie, wenn Ihnen das möglich ist, die Wirklichkeit schon so weit wie möglich, bevor Sie das Foto machen - mit den Bildbearbeitungsprogrammen haben Sie noch genug Arbeit.
Viele Bilder sind aus unterschiedlichen Gründen nicht gut geeignet - seien es Probleme den Farben, der Lichtquelle, dem Winkel, aus dem sie fotografiert wurden - auch hier müssen Sie sehr sorgfältig selber Bilder machen bzw. vermutlich lange nach geeigneten Bildern suchen.
Fragen? Anregungen? Verbesserungsvorschläge? Fehler gefunden? Bitte melden: m.pluemper@gy-eic.herner.schule
Viel Erfolg!