„Machen Sie Korrekturen Ihrer Proben!“, „Repetieren Sie regelmässig den im Unterricht behandelten Stoff!“, „Fassen Sie Themengebiete zusammen!“, „Interpretieren Sie gezeigte Experiment!“. Solche und ähnliche Tipps haben sicher alle während ihrer Schulkarriere erhalten. Erfahrungsgemäss haben aber die wenigsten diese gut gemeinten Empfehlungen befolgt und mussten sich danach in der Hochschule ihre persönlichen Lernmethoden aneignen. Doch wie bringt man SuS dazu, sich diese Methoden anzueignen? Studien belegen, dass eine neue Lernmethode nicht isoliert vom Unterricht geübt werden sollte und dass sich ein Lernerfolg frühestens nach der dritten Wiederholung einstellen wird (siehe gekürzte Präsentation unten von Prof. Katharine Maag-Merki anlässlich einer internen Weiterbildung der PH Kreuzlingen; SRL: selbstreguliertes Lernen). Weiter ist bekannt, dass der beste Drittel aller SuS mit allen Lernmethoden erfolg haben und beim schlechtesten Drittel keine Lernmethode zum Erfolg führt. Ziel ist es deshalb, dass die SuS im mittleren Drittel merken und lernen, welches für sie die beste Lernmethode ist, damit sie möglichst gut auf ein Hochschulstudium vorbereitet sind.
Nach mehreren erfolglosen Versuchen, den SuS mit leichtem Druck einige Methoden näher zu bringen, wurde ich auf ein Credit-System einer Sprach-Fachschaft eines anderen Gymnasiums aufmerksam. Das System beruht darauf, dass Punkte für geleistete Arbeiten vergeben werden. Diese „Belohnung“ führt zu einer zusätzlichen Note, die mit den anderen Noten verrechnet wird. Wichtig ist, dass dieser SuS-Einsatz pro Lernmethode nicht einmalig ist und die SuS nach einem geleisteten Einsatz nicht erst in der nächsten Zeugnisperiode wieder eine Aufgabe zugeteilt erhalten.
Credits werden für die folgenden Leistungen erteilt:
Die während einer Zeugnisperiode erreichten Credits werden mit den maximal möglichen Credits zu einer Zeugnisnote verrechnet. Bei der Ermittlung der maximal möglichen Credits wird zwischen Credits, die jede Person gleichzeitig erhalten kann und Credits, die nur eine Person erhält unterschieden. Die Summe der zweiten Credit-Art wird durch Anzahl SuS geteilt.
Für eine Aufgabe wird jeweils entweder die ganze Anzahl Credits oder keine Credits vergeben. Ausnahme: in Kurzproben kann eine Abstufung erfolgen.
Beispiel einer Berechnungstabelle; die Tabelle wird auf einer geeigneten Plattform jederzeit aktualisiert. Die SuS wissen somit immer ihren aktuellen Stand und haben zusätzlich Einsicht, wer bereits eine Stundenzusammenfassung geschrieben hat.
Beispiel einer Praktikumsanleitung für einen von SuS durchgeführten Lehrerversuch: