Äs Rechaal

Urlaub, Summer, draußn a Hitz.

Ich geh nai main Kaller, will net su schwitz.

Daa ghört scha lang ämol aufgeräumt,

hait is douzu Zait, s`is nex versäumt.

Kinner und Fraa beim Baggersee –

Ich hou mai Ruh, dähem allee.

Erscht mach ich Platz – bluäs hait net hetzn –

Such mä an Bierkasten zenn Setzen.

Der Fußbuädn is laar gemacht,

jetz naas Rechaal - `s war dach gelacht.

Vuä an Problem, wos macht mä dann ?

Der kluge Mann macht einen Plan !

Vällaicht die Dousn ölla runter,

die klen nach uam, die grössern drunter.

Vurm vulln Rechaal rüm grübelnd sitz ich,

dar Kasten nai mein Hindern zwiggt sich.

Ich will huäch, grabsch nouch ner Schtrebn –

Und dann fängt`s aa „Dös groaßa Beben“:

`s Rechaal beweicht sich auf mä zu,

die Büädn winden sich im Nu.

Hilfluäs steh ich barbes rum,

dou kümmt a scha des erschta Trumm.

A Flaschn klatscht dicht bei main Zeh,

von nu an steh ich in an See

aus Öl, Oliven warns moll, kalt gepresst -

ich halt dan Schtreben krampfhaft fest.

Im Üäl glitscht wag mai rachter Fuß

Grad noch vurm Glous mit Pflaumamus.

Wenns öllas vom Rechaal häbt rou,

dou geh ich fort, war gar net dou.

„Hilfe“ zä plärrn hot aa ken Zweck,

ich bin allee, - ölla sen weg.

Iich ouer bin halt nu dähemm

Und muss mich gegers Monster schtemm.

Bluäs in dan Öäl und dan Schelee

Find ich ken Halt, kann kaum noch gschteh.

Rechaal! Steh oder fall ! So wogt der Kampf,

jetz gricht a noch mai Bee an Krampf.

Büchsen, Flaschen, Gleiser mit Kompott

grinsen mich aa - `s is wie a Komplott.

Ich gab auf, mir wars waißgott net zen Lachn.

„Soll dös Scheißzeug dach nunterkrachn.“

Hei -`s wärd Touch – ich spür Wiederstend:

Die laar Kistn stößt geicha die Wend.

Mai Fuß find Halt, ich bin erscht mol zäfriedn –

Der Kampf, daa steht jetz unentschieden.

`s Problem is, ich steh ziemlich schreich

die Hend am Rechaal kann ich net beweich.

Die anner Hend tu ich benützen

Stell Glous fä Glous nei dare Pfützn.

Am End is mers dann aa dach noch geglückt,

hous Rechaal mit Gäwalt zärück gedrückt.

Stundn hou ich danouch verbracht,

Dousen, Flaschen und Gleiser ree gämacht.

Mai Fraa kümmt hem – ich grüß gequält -

n`Kaller grad auf 20 Körb vertält.

„Nanu, was is denn dou hait luäs ?“

Erschöpft zeig ich zum Kaller bluäß.

Mei Fraa guckt, mai Zustand lesst sa kalt.

„Warscht da mit zum Boudn halt !“

P.S.: Meine Frau legt Wert auf die begründete Feststellung, dass sie es war, die das meiste wieder in das Regal eingeräumt hat.

(Das wäre anders auch nicht möglich gewesen, da ich eine Zeit lang mit dem Regal auf Kriegsfuß stand.)