Die Weihnachtsgeschichte auf Grüberisch

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„ Sag mir, wo ist Bethlehem ?“

„ Komm mit mir, ich zeig es dir,

musst nur gehen,

musst nur sehen !

Kommt zur Krippe,

kommt zum Stall,

Bethlehem ist überall“

Das Bethlehem in meiner Erzählung liegt zwischen der „Himmelleidn“ bei Forsthub da oben und dem Stadel vom Maaser hier nebenan.

Un su soll dös seinerzeit gewasn sei:

Dou war die Maria in ihrn Kammerla hindn draußn. Gäbatt hott sa un aweng gsunga. Ganz allee war sa un ganz leis wars im Haus.

Dou is ä kumma – dä Gabriel – däschiena isser auf eemol dä Maria – un net schlacht is sa derschroggn.

Ich wäss ja nu aa net, wie su a Engl aussieht, un a Erzengl erscht racht net. Ouwä fürgschdell kaa ich mä, äss mä jammerlich zamfährt, wenn mä des erschta moll su an richdichn Engl sieht. Ich hätt mich aa jammerlich gförcht.

Nu hodd era ölles fürsichtich beigäbracht:

Äs sa a Kind kriech soll, an Jung, zägoa dan Nama hodd er scha gäwisst: Jesus sollt sa na nenn.

Dös war darä Maria beinah a wenig zä arch: A Kind soll ich griech, hot sa gsocht – ouwer dös gett dach gar net – wu ich dach überhaubts noch nex mit Männerleutna zä dunn ghout hou.

Ouwä dä Gabriel hott sich nett aus dä Ruh loss breng un hott era derzialt, äs dä lieb Herrgott dan Vaddä van dan Kindla salbä mach will. Un noch aweng vam Heilichn Geist hott er aa noch gsocht.

Nouchät hott säs langsam könn bägreuf un hot sich nei gfunna. Värroudn hot sa nümma wos, un die Gschicht hätt ärä amend a nümma ougänumma.

Äs ausgärachnt sallmoll dä Kaiser Augustus die gänaua Zohln gäbraucht hot, wie vill Leut in sein Reich wuäna, hot mich scha mäladdich gearchert. Ouwer äs is früher aa net annersch gewaasn: Wenn sich eenä van di Gruäßn dou uäm wos nein Kuäpf setzt, müssn mir Glenn halt schbing.

Wos is dan Zimmermaa, dan Josef annäsch übrich gäbliem ? Aa hot auf Bethlehem gämüsst, wu ä haa woa, un die Maria hot mit gämüsst. Ölläs wos racht is ! Dös war übädriem ! Dös heìts wärklich net gäbraucht.

Dös war välleicht a Eckn, wos die zwää gudn Leud müss laaf hamm ! Dös hot sich hiegezuächn un hiegäzuächn. Ölla boar Aachnblick hot die Maria stenna müss bleib und hot sich aus müss ruh.

Nu – un, wos warsch End ?

Wie sa endlich hiekumma senn, warsch halt scha jammerlich schbaat. Jetz hot die Sucherei nouch an Zimmä aagfanga. Wuu sa hiekumma senn: Voällgepfropfta Wärdsschdumm: „Ihr denkt woll, mir ham bluäß auf euch gäwart ?“ Van Wärtshaus zä Wärtshaus sen sa ganga, un beim letztn, beim Maaser, dou war ölles scha dungl un väriechlt un ke Sau hot sich üm ihr Geklopf gschert. Nuja, äs wa ja aa a dumma Zeit – un mä wäß ja, wie die Leut senn ...

A eezichs Glück wars noch, däss sa des kleena Schlupfloch nein Stoudl gfunna hamm. Aweng windich wars scha – Hualz un Lahm – wie mes halt früher ghout hot. Ouä es woa net des Schlachdsda. Die Maria hot sich wengst hie könn gäle`ich un dä Jousef hots ärä schöö bäquem gämacht.

Die zwä Viechä, dä Ochs un dä Iäsl, ham sa net wäddä geehrt. Die warn hindä dä Fuddägribbn aagäpfloggt.

Wie sich’s bal rausgsellt hot, warsch öllerhöchsta Zeit. Äs hot nämlich goar net lang gädauert un die Maria hot dös Kindla gricht. Nu hot ses nein Arm gnumma un hots lang un ümmä widdä betracht. Un wie säs in die Windl gäbaggt ghout hot, hot sa net gewisst, wu ses hie le`ich soll.

Hott säs halt nein Futtertruach gebett.

Dou könnt ä euch ja gedenk, wos die Viechä fä Gsechter gemacht ham.

Su wie du, wenn da Weihnachtn wos gschenkt grichst, mit dan da goar net gärachnt host.

Goar nedd weid wagg vam Maaser - auf dä Himmelaidn uäm - warn a boa Hirdn, wu auf ihra Bäzzn auf müss bass ham. Kalt is warn in darä Nacht, die Hend un die Uän ham jammerlich geuäriechlt. Üm a Feuerla ham sa sich gädranglt, die Kreichn naufgschlouchn un sen van en Bee aufs annera gätraadn. Übä dös un sall ham sa gälabert un ham an nex Unrachts gädacht.

Dä alt Pankratz hot sich aus an glen Weidenastla a Pfeufla gschnitzt ghout. Mit seim Gäpfäuf vädreibt er a weng die Zeit.

Dou is s auf eemoll douchhall warn, su hall, es da net hie könn gäguck host.

Un a fatzndrümmä Engl hot dou gädraadn.

Dou kast dä da ja gedenkt, wie sich die arma Hirdn gförcht ham.

Ouwä dä Engl hot sa bäruhicht un zu nana gsocht:

„Fürchtet euch nicht“– hoddä gsocht – „siehe ich verkündige euch große Freude“ – hoddä gsocht – „die allem Volke widerfahren wird“ – hoddä gsocht.

Un nouchert hot ä van dan Kindla, ihr wesst scha, sall beim Maaser, därzialt.

Dess es in an Gribbla licht, hot er gsocht, dess es ja net väwachsln.

Su lang, wie dar gruäß Engl sai Zeuch gsocht hot, warn die annern Engela schö leis

Ouä jetz, jetz is luäsganga, jetz ham sa sich nümmä könn khalt.

A eezichs Singa un Klinga,

a Gflöit un Gägeich,

van Glöckla un Schalln –

un Gloria ham sa gsunga,

ümmä widdä: Gloria, Gloria, Gloria.

Nu is langsam leisä warn. Dös ganza Getrööt un Gägling hosd da bal bluäß noch van weidn ghört. Un auf eemoll warsch ganz wag

Könndä euch gedenk, wos die Hirdn fä a Frääd ghout ham, däs ausgärachnt ihnäna dä Heiland väkünd warn is ?

Dou gabs gar ke Gäwaggl: „Hie, nex wie hie !“ ham sa gschrien un wollten gleich luäs renn.

„Ouä souch ämol, wie sieht denn dös aus, wenn da mit laarn Hendna dou stest ?“

„Also gut, jeidä brengt wos mit. Dä Thomas hot doch vurra su a glees Kastla gschnitzt.“

„A Kannerla Millich is välleicht a net schlacht.“

„Un a weng Schoufwolln, äs na sei Muddä a Bullouväla gschtrick khaa.“

„Dös kleena Schaafla, es Jüngsta, könnt dä Andreas eichentlich aa haa gedu.“

„Ich kann na a Weidnpeufla midgäbreng. Amend ka na sei Vaddä aweng drauf füär gschbill.“ Dös war natürlich dä Pankratz – sein größtn Schatz will er opfer.

„Hamm du mer ja net vill – schoud, es mä gar su arm sen.“

Ölläs aufgähugglt, undern Arm gäzwiggt, aweng schö eigäwigglt un a Schläfla rüm gäbundn un luäs is ganga: durchn Farscht, in Ranga nuntä un widdä nauf ümmä auf dös neugeborna Kindla zu.

Ke Lecht, ke Menschensiäl auf dä Strouß in dan Uärt, äss sa scha gedacht ham, sie wan vägaams dou rübä gädabbd. Ouwä wie sa an dan Stoudl vam Maaser väbei kumma sen - ha ihr gudn Leud – dou leucht dach wos durch die Braddärritzn !

Un wie sa dös Dürla aufgämacht ham: Naa – su wos schöös ham sa in ihrm ganzn Laam noch net gsahn. Die Maria, dös schöna junga Dingla. Dä Jousef, ümmer noch aweng mitgänumma. Dä Ochs un des Iäsela un in dä Gribbn: dös gleena Kalla, dös feina Bübla, dös naggäda. Mid nassa Aachn un ziddricha Knie ham sa dou gädraadn un ham va Stauna net gäwisst, wos sa souch solln.

Dou ham sa ihra Gschenkla ougam un dös war ihr öllerschönsta Weihnachtsbescherung.

Die Maria hot sich gewunnert un wöll wiss, waa sa äächentlich sen un warüm sa khumma sen.

Dou ham sa dös mit die Engl darzialt -

Und dös ham sa dan Josef und der Maria noch a boar mol müss därzierl.

Die heilichn drei Könich

Bis auf die Schafer hot´s kaum en interessiert, wos dou Gewaltichs in dan altn Stoudl passiert war. Bei dan Gerammel wacher der Volkszählung hot jejder mit sich salber zä tun khout. Nu ja, es war damals aa net annersch wie heit.

Die Hirtn ham aa widder nauf dä Himmelleidn zu ihra Bätzla gemüsst und dös halla Lecht, dös durch die Bratterritzn vom Stall geblinzlt hot, dös hot kaum eener gemerkt.

A bsonders Lecht, nämlich a Lecht am Nachthimmel is ouer annern Leutna aufgfalln. Mancha souchn, dös warn Könich, annere nennen sa Weise und widder annera souchn, es warn Magier gewasn. Ich kann`s net gsouch, war racht hot. Ich wäss bluäs, däss es gscheite Manner gewasen sei müssn, ham sa dach gemerkt, däss a neuer Starn am Himml aufganga war und däss dar Starn sich bewejcht.

An ganz unterschiedlicha Ortä ham sa dös mit ihra Ferngläjser beobacht: Der ee, der Casper in Babylonien, dös licht zwischen Euphrat un Tigris, der zwät, der Baltasar war in Saba dähem, dös war im heitichn Jemen un der dritt, der öllergscheits van die drei, der Melchior, a Schwarzer, hot in Nordafrika naufn Starnahimml geguckt. .

Es war, als wenn der neu Starn ihnena ärchetswos zeich wollt. Dös hot dan dreina ke Ruh gelossn un su sen sa zur gleichn Zeit aus ganz unterschiedlichn Gejchndn aufgebrochn, ümmer dan wunderlichn Starn nouch. Jejder war sich sicher: Wenn su a Starn am Himml auftaucht, dou is a neuer, gruäßer Könich gebuärn.

In Cobarch aufn Marktplatz - välleicht vur`n Broutwurststand, mä wess net genau - sen sa schließlich zsamgetroffn, der Starn mittn über ihra Köpf. Die Fremma un bsonders der dunklhäutich Melchior, warn natürlich a Sensation un es is zu an jammerlichn Volksauflauf kumma. Wacher darer Prophezeihung van an neua Könich ham sa natürlich zäöllererscht an dös Cobarcher Herzogshaus gedacht un ham sich dan Waach zu der Ehrnburch loss weis. Ouwer dart aakumma hot ma van nex gewisst un gsocht, däss der Herzog in letzter Zeit ken Nachwuchs kricht hot.

Der Herzoch hot die vurnahma Fremma mit gruäßn Pomp un noch grösserer Scheinheilichkeit empfanga. Peinlich genau hot er sa ausgfrejcht, wie sa ausgerachnt auf Cobarch kumma sen. Van dan neua Starn hot mä in der Stadt noch nie wos kört kout, doufür warn die fürstlichn Gelehrtn noch zä weit hintern Mond -damals. Die Sach mit dan neua Könich hot dan Herzoch scha sehr jammerlicha Bauchschmerzn gemacht. Will na dou eener välleicht sei Herzochtum streitig mach? Hinterfotzig hot er mit sein Bsuch ausgemacht, däss sa widder harkumma, wenn sa dös Könichskind gfunna ham, dämit er dan Jung aa sei Aufwartung gemach kann. Im Sinn kout hot er natürlich wos ganz annersch, nämlich a rachta Schlachtigkeit, die des Jesuskind woll net überlabt hätt.

Ar war wol net der erscht Schlawiner, mit dan die drei Fremma zä tun kout ham, denn sie ham dan Broutn gerochn wie mer spater noch sahn. Dan Herzoch gejchnüber ham sa su getan, als öb sa aufn Heemwach widder bei na verbei kumm wölln un sen dann am Oomd noch aufgebrochen, weil der Starn wädder gezuächn is.

A Volksaufstand, su hot der Herzoch spekuliert, könnt am erschtn aus der Neustödter Gejchnd gekumm. Der Starn ouwer hot a ganz annera Richtung eigschlouchn. Un su sen die drei Weisn übern Buchbarch, in Grüber Stee, an der Doggn verbei un dan Spergnbarch nou schließlich bein Maaser sein Stoudl aakumma. Genau dou uäm drüber is der Starn stenna gebliem.

Die drei Weisn sen in der Nacht hiekumma, su dass sa ke Mensch gsahn hot. Un wenn dach ees zum Fanster naus geguggt hot un a Kamel gsahn hot, muss er gedacht hou, ar sieht a Fata Morgana un is schleunigst widder neis Bett ganga. Fremma hot`s suwiesu an Haufn za darer Zeit in dan Ort gaam un - wie scha gsocht - die Leut ham mit sich salber zä tun kout.

Nu ham also unnera Drei vur dan Stoudl gstanna un ham sich aageguggt. Dou dinna, in dan Gebrügg, dou soll a gruäßer Könich geburn warn sei? Dös is eigentlich net zä glääm! Ouer der Starn übern Stall is net gewankt un net gewichn - un die drei Sterndeuter ham sich auf sei Zeichen verlossn. Also sen sa nei.

Die Maria un der Josef ham net schlacht gstaunt über dan hohen Besuch. Warn sa scha van die Hirtn ganz schö verblüfft gewasn, wos war dös erst fä a Überrraschung über die vurnahma Herrn, die dou leis un würdevoll nei dan Stall getratn sen. Ouwer eichendlich hot sa nouch darer Gschicht mit die Hirtn un die Engl nex mehr könn derschreck. Die drei Fremma ham sich tief verbeucht un noucherd sen sa vur dan neugeburna Kindla hiegekniet. Des Drümrüm hot sa net wädder gstört, sie warn glücklich un zäfriedn, däss sa ihr Ziel erreicht kout ham: dan neugeburna Könich der Walt!

A weng gstört hot bluäß des Blökn van dan Ochs wie na dös Kamel sei Hää waggfrassn hot. Ouer dar hot sich noucherd aa gleich widder beruhigt.

Nu ham die drei Bsucher ihra Gschenkla ausgepackt, naa, ke Stramplhüäsla un aa ke Abo fä Babynahrung, naa, su wos hots seimol net gaam. Vill wertvollera Sachn ham sa däbei kout. Der Caspar hot aus`m reichn Babylon a Beutela Gold vur die Krippn gelejcht. Der Balthasar hot Harz von Ölbaamena aus seiner Heimat mitgebracht, Weihrauch socht mä däzu un wenns aagezünd werd vertreibt`s des Ungeziefer. Der schwarz Melchior schließlich hot dan Jesuskind Myrrhe gschenkt, dös stärkt die Widerstandskraft un soll des Kindla gsund halt.

Dös Bild, wie die drei Leut in ihra langa Kaftanä dart vur ihrn Jüngla gekniet ham, hot die Maria tief in sich aufgenumma un ihr Labtouch lang net vergassn.

Die drei Fremma ham sich net lang in dan Stall aufkaltn. Wacher dan Cobarcher Herzoch wolltn sa möchlichst weng gsahn war un sen deswacher noch in der Nacht aufgebrochn. Davuar ham sa ouer noch dan Josef eindringlich gewarnt, dess er sich su bal wie möchlich ausn Staab mach soll, denn darer Obrichkeit hot mä net könn getrau. Un der Josef hot sich a paar Touch spater ja a werklich aufn Waach nouch Ägyptn gemacht.

Die Weisn ouer ham an Buächn um Cobarch rüm gemacht un sen über Lechtfels un Bambarch hemwärts gerääst, mit leichtn Harzn un vuäll mit Vurfrääd drauf, wos sa dähemm olles zä derziäln ham - van an neuä Könich der Walt.