Die drei Ächn

- a biblischa Parabel in itzgründischem Fränkisch -

Am Waachrand stenna drei uralte, riesengruäßa Ächn.

"Ich möcht ämol a schöna Säuln in an Palast wär," socht die erscht.

Die zwätt will ihr Huälz hargab fär`n Thron van an mächtign König.

Un die dritt möcht auf`n Gipfl vam höchstn Barch gsteh un zum Himmel nauf geweis.

Ouer es is annersch kumma: Die Huälzmacher sen kumma, ham die Ächn ümgemacht un zersacht.

Aus der erschtn ham sa an Stoudl fä die Viecher gezimmert.

Die zwätt is zu an Futtertruäg zsamgebaut warn.

Die dritt Ächn ham sa zu Balkn zsamgsacht, die noucherd im Stoudl gelagert warn sen.

Vill Jahr spater is a jungs Paarla nei dan Stoudl kumma, weil sa nerchends annerch a Dach übern Kopf gfunna ham.

Zu ölln Unglück war die Fraa aa noch hochschwanger un hot in dan Stoudl ihr Kind kricht. Als Bettla für ihr Bübla ham sa nex annersch gfunna wie dan Futtertruäg van die Viehcher.

30 Jahr spater ham Soldaten die Balkn van der drittn Ächn aus`m Stoudl gkuält, ham sa zu an Kreuz zsamgebaut und an Menschn naagenouchlt. Dar is noucherd elendichlich gstarm - a weng spater ouer auferstanna un zu sein Vatter nauf`n Himmel aufgstiegn.