Lebenslauf/Curriculum Vitae 

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Bild Carsten Vogt www.BuchVogt.de

Mein Lebenslauf:

Persönliche Daten

• geboren im April 1966 in Remscheid, verheiratet, evangelisch

Berufstätigkeiten

seit 05/2002 bis heute:

• Fachbuchhändler im Bereich RWS (Recht, Wirtschaft, Steuern) im Verkauf Laden bei der deutschlandweit führenden Fachbuchhandlung Schweitzer Sortiment, München

• bereits seit September 2006 Leitung/Einkaufsverantwortung der Abteilung Wirtschaft/Rechnungswesen (national/ international), „eine der besten 10 Wirtschaftsbuchabteilungen“ laut 8er-Club führender deutscher Wirtschaftsfachverlage und laut Kunden „sehr kundenfreundlich“

• Key-Accounter und Hauptansprechpartner für ausgewählte Kunden (Kanzleien)

• früher auch Vertretung im Bereich Naturwissenschaften/Technik/Normen

• regelmäßige Mail-Newsletter an Kunden und Mailings an Vorauflagenbezieher

• Herbst 2009 bis 2013 Mitbetreuung des Intranets

• bereits seit 2009 (und bis heute) Beschäftigung mit dem Thema „E-Books“ und noch intensiver mit "E-Medien/Datenbanken"

• wöchentliche Titelvorschläge für den Internetauftritt; Titelbestückung bei Kooperationen, wie dem BME

04/1999 - 03/2002:

• Fachbuchhändler im Bereich RWS beim Kemptener Fachsortiment, Kempten

• Verantwortung für den Bereich Computerbuch/Software/Neue Medien und allgemeines Sachbuch

• Ausbau der Erfahrungen mit Geschäftskunden

• Marketingaktionen und Pressemitteilungen

• Betreuung des Bücherstandes zu Semesterbeginn an der FH Kempten

• Pflege der hausinternen EDV-Dokumente

• Aufbau und Neugestaltung der Firmenhomepage

07/1998 - 03/1999:

• Vertriebssachbearbeiter, wechselweise auch Vertriebsleiter, beim Windpferd-Verlag, damals in Aitrang

• Betreuung des Außendienstes und der Schlüsselkunden, auch durch Besuche

• Organisation von Mailings und anderen Verkaufsförderungsaktionen

06/1995 - 06/1998:

• Buchhändler (Verantwortung für Lexika, Recht, Wirtschaft, Computerbuch, Neue Medien, Sprachen) bei Bücher Edele, Kaufbeuren

• Durchführung von Verkaufsförderungsaktionen und Direktmailings

04/1995 - 06/1995:

• Einkäufer für den Bereich „Neue Medien“ bei Libri-Distributions, damals in Frankfurt

01/1994 - 03/1995:

• Buchhändler im Bereich Computerbuch/Technik, Schwerpunkt: Neue Medien, bei der Ferber´schen Universitätsbuchhandlung, Gießen

• maßgebliche Kundenbetreuung im Rahmen der Lernmittelfreiheit (Schulbuchgeschäft)

• Bibliotheksaußendienst

1988:

• Beförderung zum Leutnant d. R.

Fortbildung

• regelmäßiger Besuch der Leipziger Buchmesse und der Frankfurter Buchmesse

• Seminare und Workshops des Börsenvereins, der Verlage und anderer Anbieter, wie der Rid-Stiftung (München): z. B. Einkauf, Verkauf, Preisbindung, Datenbanken, Neukundengewinnung

• Lesen von Fachzeitschriften: BuchMarkt, Börsenblatt, Buchreport; diverse Computerzeitschriften (wie c´t-Magazin, Chip); z. T. unregelmäßig

• Erwerb und Lesen der einschlägigen Neuerscheinungen der buchhändlerischen Fachliteratur

• Ausbildereignungsprüfung

Ausbildung

01/1992 - 01/1994:

• Sortimenterlehre bei der Ferber´schen Universitätsbuchhandlung, Gießen

08/1991 - 12/1991:

• Praktikum bei der Ferber´schen Universitätsbuchhandlung, Gießen

04/1991 - 07/1991:

• Praktikum bei der Medizin-Fachbuchhandlung Michaelis-Braun, Marburg; zusätzlicher Schwerpunkt: Anthroposophie

1987 - 1991:

• Studium Geschichtswissenschaften/Germanistik, Philipps-Universität Marburg

1985 - 1987:

• Bundeswehrzeit; Verpflichtung zum Reserveoffiziersanwärter (SaZ 2/ROA); Dienstgrad zum Ende: Fähnrich

1985:

• Abitur

Zusatzqualifikationen

EDV-Kenntnisse (seit Atari-Zeiten): Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, E-Mail, Web

• Arbeit mit Warenwirtschaftssystemen (ERFA-Buch, Eurosales und hausgemachten Lösungen)

• Intranet-Pflege

• Homepage-Pflege

• PKW-Führerschein

• seit 1994: Ehrenamtlicher Trainer in der Erwachsenenbildung; Seminare vor Studenten zu den Themen „Grundlagen der Kommunikation“ und „Rhetorik“

Veröffentlichungen

• diverse Artikel u. a. im BuchMarkt (Vertreterbesuch; Preisbindung; Weiterbildung....)

• Mitautor des Wiley-Booklets „E-Marketing für Dummies“ (10/2010)

Freizeitbeschäftigungen

Klavierspiel, (antiquarische) Bücher, Schwimmen, Tanzen, Wandern

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Ob ich eine "bekannte" Persönlichkeit der Buchbranche bin, das lassen wir mal so dahingestellt.

Ich freue mich mit dem BuchMarkt über den (gemeinsamen) 50. Geburtstag.

So gratulierte ich dem BuchMarkt www.BuchMarkt.de zu seinem 50. Geburtstag in 2016.

Meine Antwort auf

"Angenommen Sie hätten die Möglichkeit, nochmal von vorne anzufangen: Würden Sie im Großen und Ganzen denselben Kurs einschlagen wie früher?"

Dies ist eine Frage, der fast etwas Philosophisches anhaftet. Von meiner Zeugung habe ich bewußt nichts mitbekommen. Ob ich auf die Welt kommen wollte? Auch das war kein wissentlich-willender Vorgang.

Erst als ich Bücher kennenlernte, ich das Lesen lernte (also im Alter von ca. 6 Jahren); zum Glück stand in meinem Kinderzimmer ein Regal mit "ausgelagerten" Büchern meiner Eltern, wurde ich selbstbestimmter. Bücher fingen mich ein. In dem Alter unterschied ich nicht Realität und Fiktion, Old Surehand (kindlich ausgesprochen auch ebenso), später "Der Wurzelsepp", der "Silberbauer" (alle drei Karl May) und viele andere der "Gesammelten Werke", aber auch Pesek "Nur ein Stein" (vergriffen, schade), Hindersk-Kutscher "Donnerblitzbub. Wolfgang Amadeus (Mozart) (vergriffen, eine Schande!), Mühlenweg "Großer Tiger und Christian", Schaffsteins Blaue Bändchen (wer kennt diese noch, dazu in altdeutscher Frakturschrift): Es war eine bunte Lesewelt der Kindheit, ausgeliehen, gewünscht, geschenkt, erspart, wenig gekauft. Vieles habe ich nicht verstanden

Aber: Hätte ich nicht lesen sollen?

Ab dem 10 Lebensjahr folgte die Bibliothekszeit, diese begleitete mich bis zum Abitur. In der Oberstufe hatte ich aber auch meine erste Lieblingsbuchhandlung. Gelder aus Ferienjobs ließ ich dort gerne. Der Buchhändler vor Ort (Lüdenscheid, Sauerland), eine kleinere Buchhandlung (existiert nicht mehr, sehr schade), war neugierig; ich bestellte die Literaturempfehlungen aus "Christ und Welt" und anderer Zeitungen hoch und runter. Der Blick in die Bücher war aber häufig enttäuschend, gelegentlich nur auch ein Aha-Erlebnis. Bin da wohl auf Arno Schmidt gestoßen.Aha.

Die Bundeswehr als Zeitsoldat: Im Spind Reclam, aber nicht Heftchen: Die "Geschichte der Philosophie" sorgte teilweise für Spott unter den Kameraden.

Vieles habe ich nicht verstanden: Aber: Hätte ich nicht lesen sollen?

(Auch nicht den Reibert "Das Handbuch für den deutschen Soldaten"?)

Einige Semester studierte ich (das Leben). In Marburg waren Germanistik und Geschichte meine Fächer. Die Bibliotheken und Buchhandlungen begleiteten mich. Viel lief da unrund, bis hin zur Französisch-Buch-Bestellung (bei Elwert, damals erste Adresse, besteht in der Art leider auch nicht mehr, heute Lehmanns), die nach dem Ablauf des Semesters eintraf. Viele dumme Dozenten und seltsame Buchhändler. 

Ich wachte auf. Will ich Bibliothekar werden, oder Archivar?

So schwenkte ich um. Mache ein Praktikum bei der (medizinischen) Fachbuchhandlung Michaelis-Braun, inkl. Anthroposophie (besteht leider nicht mehr), eine Lehrstelle finde ich bei der Ferber´schen Universitätsbuchhandlung in Gießen. (Leider erloschen.)

Ich will ein guter Buchhändler werden!

Eigentlich sind Buchhändler ja verkappte Bibliothekare, da sie schauen ob die Bücher am nächsten Tag noch da sind. Wenn nicht, was dann?

Es folgte Station bei Libri in Frankfurt (inzwischen schon lange in Bad Hersfeld), dann wachte ich auf:

Ich war im Allgäu gelandet, in Kaufbeuren, bei "Bücher Edele" (Dannheimer). War ich durch "Wurzelsepp" und "Donnerblitzbub" und mehr für Bayern vorherbestimmt? Das gelobte Land ist dort?!

Weitere Zwischenschritte waren ein Esoterikverlag (Windpferd, damals in Aitrang, heute Oberstdorf), das Kemptener Fachsortiment in Kempten (Inhaber leider kürzlich verstorben)

Ich las weiter, die Literaten, da deren Töchter und Söhne, der Stadt Kaufbeuren: Enzensberger, Sopie von La Roche, auch Ganghofer. Und mehr.

Vieles habe ich nicht verstanden: Aber: Hätte ich nicht lesen sollen?

Heute (und seit nunmehr über 14 Jahren) arbeite ich in einer Fachbbuchhandlung (RWS), Schweitzer Sortiment, München.

Meine Steckenpferde sind das Wirtschaftsbuch und Rechnungswesenliteratur.

Diese Fachbücher lese ich nicht. Einzig und artig: Den Kommentar von Wallenfels / Russ "Buchpreisbindungsgesetz".

"Angenommen Sie hätten die Möglichkeit, nochmal von vorne anzufangen: Würden Sie im Großen und Ganzen denselben Kurs einschlagen wie früher?"

Ich mußte (leider?) ausholen.

Ja, ich würde diesen "Kurs" immer wieder so einschlagen.

Viel war aber nicht geplant, sondern zufällig! 

Zitat: „Weißt Du, wie Du Gott zum Lachen bringen kannst? Erzähl ihm Deine Pläne.“

(Blaise Pascal)

Ich landete (gottgewollt?) im gelobten Land der Bayern. Meine liebe Frau Conny lernte ich in meiner neuen Heimat Allgäu, dem "schwäbischen Himmelreich", kennen. Sie hat (nicht-ehevertraglich geregelt) eine Flatrate für Bücher. :-)

Viele Buchhandlungen und Verlage (auch ehemalige Arbeitgeber meiner beruflichen Laufbahn) habe ich untergehen sehen.

Ohne Leidenschaft für Bücher und Informationen könnte ich als Buchhändler nicht erfolgreich sein.

Schweitzer Sortiment in München erscheint gut aufgestellt für die spannende Zukunft der analogen und digitalen Informationsvermittlung.

Die Arbeit an vorderster Front im Laden macht mir viel Spaß. Ich sehe mich als Scharnier zwischen den Büchern, den Informationen und Menschen.

Buchhändlerische Mentoren, an die ich gerne zurückdenke: Johannes Michaelis-Braun in Marburg, der mich mit dem soliden Bibliographieren vertraut machte, den "Senior" Herbert Edele in Kaufbeuren, der mir das kaufmännische Denken beibrachte. Ich habe täglich neue Impulse durch Fragestellungen unserer Kunden.

Und: Ich habe durch die monatliche Lektüre vom BuchMarkt viele gute Informationen bekommen. Nachteilig: Dadurch habe ich das eine und andere Buch (zeitlich) NICHT lesen können.

Fazit: Weniger Branchenpresse, mehr Bücher? :-)

Vieles habe ich nicht verstanden: Aber: Hätte ich die Bücher nicht lesen sollen?

Zitat:

"Viel lesen und nicht durchschauen ist viel essen und nicht verdauen." (Deutsches Sprichwort)

1966 ist jedenfalls ein guter Jahrgang!