Geschichte der Familie Vogt

Die Wurzeln einer Familie

Geschichte der Familie Vogt - die Wurzeln

Der Stammhof der Familie Vogt, der heutige Vogt´sche Hof in Nordlünern bei Unna in Westfalen, war ein landesherrlicher Lehnshof der Grafen von der Mark, später des Königs von Preußen, der bis 1720 die Freiherren von Fresendorf-Opherdicke, darauf die Freiherren v. d. Recke-Uentrop, damit belehnte.

Den letzteren war der Hof bis zu den Stein-Hardenbergschen Reformen (1821) zur Hälfte zinspflichtig, zur Hälfte aber frei. Außerdem bestand bis 1768 der Kirche in Lünern gegenüber eine Verpflichtung zur Lieferung von Getreide. Ferner bezog das Stift Fröndenberg von diesem Hof Zehnteinkünfte, wie aus einer Zehntrolle des Stiftes um 1400 (“Voghes Gut”) und aus einer anderen Urkunde aus dem 16. Jhdt. (“Item myt deim Vaigde eyne goiss”) hervorgeht.Eine Inschrift auf einem Balken aus dem Jahre 1723, der auf dem Vogt´schen Hof in Nordlünern aufbewahrt wird, belegt, dass schon vor 1723 die Vogts (Vögte :-) ) auf diesem Hof saßen.

Der lückenlose Stammbaum der Familie Vogt beginnt mit Johann Vogt. (Der aufgezeichnete Stammbaum selbst geht weiter bis in 14. Jhdt. zurück.)Johann Vogt hat, wie auf den ersten Seiten des ältesten Lünerner Kirchenbuches zu lesen ist, im Jahre 1680 geheiratet. Vermutlich wurde er zwischen 1650 und 1660 geboren. Sein Enkel Johann Henrich Vogt vergrößerte 1796 den Hof um etwa 6 ha. Dessen Urgroßenkel Heinrich Vogt (1868-1944) erwarb 1922 etwa 15 ha hinzu, so dass der Hof insgesamt über 200 Morgen,das entspricht ca. 50 ha, zählte.

Sein Sohn Wilhelm Vogt (1908-1979) konnte trotz des 2. Weltkrieges und der Nachkriegszeit den Stammhof in Lünern weitestgehend in dem Zustand erhalten, wie er ihn von seinem Vater geerbt hatte. Vererbt wurde der Hof an Friedrich Vogt, der die Tradition seines Vaters und Großvaters fortsetzte. 

Ein Sohn des Johann Henrich Vogt, namens Winold Vogt, kaufte im Jahr 1819 das Gut Bertingloh bei Halingen, nahe Iserlohn. Auf diesem Hofgut empfing Emil Rittershaus dann die Anregung zu seinem “Westfalenlied”. (Reste der alten Eiche, des “Wächters an des Hofes Saum”, sind im Mendener Museum zu sehen.) Das Hofgut Bertingloh wurde im Jahre 1884 verkauft. 

Seit 1959 findet alle 2 Jahre ein Vogt´scher Familientag statt. (Die Orte wechselten: Unna, Lünern, Ülzen; der 1. Familientag fand übrigens bereits 1936 statt, der 2. Familientag 1954.) Eingeladen werden die Nachkommen von Gottfried Vogt (Nordlünern 1777-1842), aus Gründen des beschränkten Platzes und wegen der Überschaubarkeit früher ohne die große Familie Schulze-Höing und die Nachkommen des Bruders von Gottfried Vogt, Winold Vogt (Nordlünern/Bertingloh 1781-1853), die aber auch gerne gesehen waren und werden.

Bis 1979 lag der Vorsitz der Familie in den Händen von Friedrich Vogt (1903-1995), ältester Sohn von Heinrich Vogt, s.o.Dann wurde der Vorsitz geteilt: Gisela Voss (Tochter von Heinrich Voss, geb. Vogt (jüngster Sohn von Heinrich Vogt (s.o.)), Friedrich Vogt (jetziger Hofbesitzer) und Friedrich-Wilhelm Vogt (1934-1999, Sohn von Friedrich Vogt) übernahmen gemeinsam die Organisation des Vogt´schen Familientages.

Seit dem Tod von Friedrich-Wilhelm Vogt (genannt Fri.-Wi.) wurde der Familientag von Gisela Voss und Friedrich Vogt geplant und durchgeführt. Inzwischen haben die Kinder von Friedrich Vogt (Lünern), Heide Vogt und Jürgen Vogt, diese Aufgabe dankenswerterweise übernommen.

Bei den Familientagen (alle 2 Jahre in ungeraden Jahren; am ersten Samstag im Oktober) , durch Corona unterbrochen, kommt die sich (leider) immer weiter durch die Welt zerstreuende Familie gerne und in großer Zahl zusammen.
Regel bisher: An jedem ersten Samstag im Oktober in ungeraden Jahren findet der Familientag statt. (Beispiele: 2019, 2021.)

Regel neu: An jedem ersten Samstag im Oktober in geraden Jahren findet der Familientag statt. (Beispiele: 2022, 2024, 2026.)
Der Familentag 2024 findet also am 05.10.2022 statt.

(Quelle: Nach einem maschinenschriftlichen Manuskript von Friedrich-Wilhelm Vogt, 31.08.1981; geändert und ergänzt durch Carsten Vogt, Mai 2001 ff.)

Der Name Vogt stammt von althochdeutsch "fogat", von mittellateinisch "vocatus" (Sachwalter), lateinisch "advocatus" (der Hinzu-/Herbeigerufene) ; im mittelalterlichen Staatswesen ist der Vogt ein von einer weltlichen oder geistlichen Herrschaft eingesetzter Vertreter zur Wahrnehmung ihrer Herrschaftsrechte. 

Der letzte (34.) Familientag fand am ersten Samstag im Oktober 2022 statt, das war der 01.10.2022.
Leider entfiel der geplante Familientag 2021 coronabedingt, da angesichts der erneut steigenden Fallzahlen ein Treffen mit mehr als 50 Personen aller Altersgruppen aus verschiedensten Regionen nicht sinnvoll erschien. Da der Familientag zur vollständigen Durchmischung aller Teilnehmer und zum geselligen Beisammensein einlädt, wäre durch Regulierung und Abstandsregelungen der Charakter des Ereignisses verloren gegangen.

Während der letzten Jahre fand der Familientag häufiger statt bei www.landhaus-puettmann.de. Danach aber auch bei www.gaststaette-doernemann.de.

Diverses: Zur Herkunft und der Bedeutung des Familiennamen Vogt (wissenschaftlich, Namenforschung (Onomastik) ): Brandmüller, Stefanie, Vogt, in: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands, http://www.namenforschung.net/id/name/72/1 , s.a. http://woerterbuchnetz.de/cgi-bin/WBNetz/wbgui_py?sigle=DWB&lemma=vogt

Ahnenforschung via Internet: www.ahnenforschung.net

PS: "Verwandte sind selten mehr als Bekannte." (Zitat: August von Kotzebue)

Letztes Update: 03.10.2023