Was ist Erlangen für mich?
von Heizo Takamatsu
Aus privater Sicht ist Erlangen für mich interessant, weil
es gemütlich ist. Die Atmosphäre gleicht der Universitätsstadt Kyoto, in der ich lange gelebt habe.
es übersichtlich ist. Ich bin auf dem Land groß geworden und habe mich immer zu einem Ort hingezogen gefühlt, der ein angenehmes kulturelles Umfeld hat. Auch ist eine Großstadt zu anstrengend.
es sich hier mit der Familie angenehm leben lässt. Es ist die Heimatstadt meiner Frau.
es meine zweite Heimat ist. Ich bin weniger nach Deutschland gekommen, als nach Erlangen.
Aus beruflich Sicht ist Erlangen für mich interessant, weil
mein journalistisches Konzept darauf beruht, dass ein Journalist auch Bürger ist. Man studiert den Ort, an dem man lebt, und trägt seine Gedanken in die Welt. Natürlich basiert diese Einstellung stark auf meinen Erfahrungen bei der lokalen Wirtschaftszeitung „The Kyoto Economic Journal“.
man die ganze Stadt betrachten können muss, um sich über die verschiedenen Standortfaktoren klar zu werden. In Japan wird gerade heftig über die Aufwertung der regionalen Rechte diskutiert. Deutschland kann hier viele wichtige Hinweise geben. Erlangen ist als eine starke Stadt prädestiniert für Beispiele. Das kann man aber nur als unabhängiger Journalist machen, da die großen Zeitungen nur an Nachrichten aus Berlin oder München interessiert sind.
ich mich hier mit der Gesellschaftsgeschichte Japans beschäftigen kann. Japan hat vor ca. 150 Jahren aus Europa und auch aus Deutschland die „Moderne“ importiert. Allerdings sind bei der Übersetzung der Begriffe aufgrund unterschiedlicher Sichtweisen viele Missverständnisse aufgetreten. Mit meinen Artikeln über die Gesellschaft und Geschichte Deutschlands will ich dazu beitragen, dass diese Begriffe besser vor ihrem eigentlichen Hintergrund verstanden werden.
Mai 2010