Impressionen-offiziell eröffnen Fotoausstellung „KOPFTUCHKUNST“
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15. Jan 2019
am Samstag, 12. Januar, um 10:00 Uhr offiziell eröffnen
Meine kleine Fotoausstellung „KOPF TUCH KUNST“ im vhs-Bistro
Die zeitweise hitzig geführte gesellschaftliche Kopftuch-Debatte hat den in Erlangen lebenden japanischen Fotografen Heizo Takamatsu bewogen, sich einmal unbefangen dem Thema mit der Kamera zu nähern. Das Ergebnis seiner Arbeit zeigt er jetzt auf Einladung der Volkshochschule Erlangen im vhs-Bistro (Friedrichstraße 17): 29 Porträts von Menschen zwischen Kyoto und Erlangen, die zumindest eines verbindet: sie tragen ein – in den Schwarz-Weiß-Aufnahmen farbig hervorgehobenes – Kopftuch. Bürgermeisterin Susanne Lender-Cassens, die selbst zu den Porträtierten gehört, wird die kleine Ausstellung am Samstag, 12. Januar, um 10:00 Uhr offiziell eröffnen. Danach werden die Bilder bis Ende Juli zu sehen sein. Der Eintritt ist frei.
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ttt - titel thesen temperamente, Das Erste
Über diese Ausstellung
Das Kopftuch gehört zu Deutschland, so oder so. Das kleine Stück Stoff verhüllt, schützt und wärmt von jeher. Spätestens seit dem Anschlag auf die beiden Türme des New Yorker World Trade Centers im September 2001 scheint es auch zu provozieren, steht es für einen aggressiven Islamismus, die Unterdrückung der muslimischen Frau und die Bedrohung westlicher Werte wie Demokratie und Gleichberechtigung der Geschlechter. Zu Recht?
Der Fotograf Heizo Takamatsu wehrt sich gegen die Vorurteile und sagt: „Zu einer christlich geprägten, demokratischen Gesellschaft wie der deutschen gehört das Recht auf freie Religionsausübung. Warum also die zuweilen fast allergische Reaktion auf Musliminnen, die sich derart kleiden?“ Seine Bilder, die in den letzten Monaten zwischen Erlangen und Kyoto entstanden, laden dazu ein, sich ein eigenes, unvoreingenommenes Bild von einer Kopfbedeckung zu machen, die schon immer ein kultureller Wegbegleiter der Frau war und die manchmal sogar Männer schmückt.
(Quelle. Ausstellungsbanner)
Impressionen von der Eröffnung
Rede von Frau Susanne Lender-Cassens, Bürgermeisterin, das Model auf dem Motorrad
Frau Lender-Cassens und Heizo
Meine kurze Rede
Als ich 2002 nach Erlangen gekommen bin, hat das Bild muslimischer Frauen in einer europäischen Stadt einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Aus Japan war ich das so nicht gewohnt.
Ich fragte mich oft: „Warum fallen mir Frauen mit Kopftücher besonders auf?“ Schon damals, also vor 15 Jahren, kam mir die Idee zu dieser Ausstellung. Schnell war mir aber klar, dass das Thema visuell besser als in Worten bearbeitet werden kann, weshalb ich mich für eine Fotoausstellung entschied.
Vor zwei Jahren habe ich Peter von meiner Idee erzählt. Und er half mir diese Ausstellung zu realisieren.
Soziale Integration ist ein wichtiges Thema. Als ausländischer Journalist sehe ich meine Aufgabe darin, aus einer Außenperspektive den Finger auf bestimmt Themen zu legen.
Wenn sich daraus eine Diskussion ergibt, die einen Beitrag zur Stärkung der Demokratie und einer Gesellschaft leistet, in der Menschenwürde nicht nur ein Schlagwort ist, würde ich mich sehr freuen.
Ich hoffe, diese kleine Ausstellung regt zu vielen guten Diskussionen an.
Vielen Dank