TEAM ULTRAPILZ

Bei vielen meiner Wettkämpfe und Bewerbe bin ich auf die Hilfe und Unterstützung von Familie und FreundInnen angewiesen, die mir logistisch zur Seite stehen. Was in etwa zu tun ist, kannst du hier lesen: SUPPORTER'S CORNER

Dabei geht es hauptsächlich darum dem Athleten während des Wettkampfs alle organisatorischen und praktischen Arbeiten abzunehmen, damit er sich zu 100 % auf den Wettkampf konzentrieren kann.

Solltest du mal Interesse haben, diese spannende Erfahrung zu machen, dann schreib mit bitte: gunter.pilz@gmail.com .

Hier sind einige Impressionen von diversen Wettkämpfen bei denen ich von FreundInnen und Familie bestens betreut wurde. Es ist nicht nur interessant, sondern auch eine sehr schöne Erfahrung einmal Teil einer derartigen Veranstaltung zu sein.

Einige Erfahrungsberichte von FreundInnen, die mich bereits bei einem Wettkampf begleitet haben:

Amalia VILCINSCHI:

Die Betreuung eines Ultra-Athleten ist keine einfache Sache.

Man benötigt sehr viel Geduld, muss Mut und Motivation schaffen, und auch mal eine Nacht lang in der Kälte unter sternenklarem Himmel ausharren.

Manchmal ist es auch körperlich anstrengend, speziell, wenn man den Athleten beim Schwimmen, Rad fahren oder Laufen ein Stück seines Weges begleitet.

Unterm Strich ist es aber eine schöne Tätigkeit.

Andre JUNGEN:

Ich kannte Günter schon länger als er mich zum ersten Mal zu einem seiner Ultra-Triathlons als

seinen Wettkampfbegleiter einlud. Ich kann dir versprechen, dass ich diese Veranstaltung nie vergessen werde!

Der Wettbewerb fand in Racice, 60 Kilometer nördlich von Prag, statt, und zwar im September 2021: drei lange Tage (und drei kurze Nächte) mit 10 Kilometer Schwimmen, 421 Kilometer Radfahren und - das Beste zum Schluss: ein Doppelmarathon über 84,4 Kilometer. Insgesamt 515 km, deshalb wird es "Ultra Czech 515" genannt.

Wir kamen ca. 20 Stunden vor dem Start am Veranstaltungsort an - zwei Leute in einem Minibus, der gerade groß genug für die gesamte Ausrüstung war: ein Tisch, ein Campingstuhl, ein Kühlschrank, zwei Rennräder, ein Neoprenanzug, mindestens drei Paar Laufschuhe in verschiedenen Größen, ein halbes Dutzend Taschen mit Sportbekleidung sowie jede Menge Sportnahrung, Snacks, Süßigkeiten und Getränke. Ich fühlte mich wie ein Trainer oder Manager einer ganzen Fußballmannschaft und nicht wie die Crew eines einzelnen Athleten.

Am ersten Nachmittag hatte ich auch die Gelegenheit, die Chefs des Organisationsteams, die Brüder Adam und Jakub ("Kuba") kennen zu lernen, ein Team, welches in den dreieinhalb Tagen zu guten Freunden wurde!


Erster Morgen: Wecker um 6 Uhr, definitiv nicht meine Zeit zum Aufstehen - draußen noch dunkel und neblig - vielleicht wäre das Leben besser nach einer großen Tasse starken Kaffee?


Nachdem ich Gunter für den Schwimmteil ins Wasser geschoben hatte, hatte ich Zeit für mich selbst, was bedeutete, den Standort zu überprüfen und es mir bequem zu machen für die nächsten 60 Stunden oder so. Ich positionierte den Campingsessel in der Nähe der Ziellinie, um einen guten Blick auf alle Teilnehmer zu haben - und deren Crews: vielleicht konnte ich ja ein paar wertvolle Tipps für meinen neuen job mitnehmen.

Sicher würde ich meinen Sitz in der ersten Reihe für den Rest des Wettkampfes behalten. Ich hatte sechs oder sieben kleine gelbe Leitkegel rund um meinen Campingsessel aufgestellt. Das sah sehr professionell aus und gab anderen das Gefühl, dass ich ein Mitglied der Rennleitung war und nicht nur eine Person, die sich um einen Teilnehmer kümmerte. Ich schätze, diese kleinen Kegel waren für einen anderen Zweck mitgebracht worden, aber - wer zuerst kommt, mahlt zuerst!


Nach ca. 50 und 150 Minuten Schwimmen erreichte Gunter jeweils die Umkehrboje und war hungrig: er würgte sein gelartiges Essen runter. Ihm schmeckte es anscheinend. Ich habe es später versucht, aber ich werde es nicht wieder tun - zumindest nicht freiwillig!

Seine Schwimmleistung war großartig, also war er gut drauf als er auf sein neues Zeitfahrrad sprang um die 145 km am Rad abzuspulen. Am selben Tag! Alle sechs Runden (= 30 km) das gleiche Verfahren: Getränk A, Getränk B, Obst, Gel, Süßigkeiten, Brezeln - um ehrlich zu sein: ein leichter Job für jemanden, der bis mehr als zwei zählen kann!

Kurz vor dem Ende seines ersten Wettkampftages war es Zeit für den wichtigsten Teil meines Jobs: meinem Sportler (und - nicht zu vergessen - mir!) ein großes Glas Bier so nah wie möglich an der Ziellinie zu verschaffen. Gunter hat es in wenigen Augenblicken ausgetrunken, als ob es das letzte in seinem Leben wäre.


Der zweite Tag war sehr ähnlich: fast elf Stunden auf dem Fahrrad (Günter, nicht ich!), 55 Runden, alle sechs Runden stoppen, und dann immer wieder: Getränk A, Getränk B, Obst, Gel, Süßigkeiten, Brezeln. Und dazwischen: der "beste Unterstützer der Welt" saß auf seinem Campingsessel, arbeitete an seinem Sonnenteint und ließ die Sportler weitermachen. Und eilte los, um die Bier(e) am Ende des Tages zu holen.

Der dritte (=letzte) Tag begann furchtbar: Günter kennt seine Stärken und Schwächen bei einem Triathlon, und entschied sich deshalb dafür, den Doppel-Marathon eine Stunde früher als die anderen Teilnehmer zu starten, damit der Beginn der Siegerehrung am Abend nicht zu spät sein würde. Nun, eigentlich eine gute Idee - aber nichts für einen Langschläfer wie mich - und schon gar nicht an einem Sonntag! Frühstück und ein großer starker tschechischer Kaffee hauchten etwas Leben in meinen Körper - aber nur ein wenig! Den ganzen Morgen hatte ich Probleme wach zu bleiben: Günter tauchte nach jeder 5km-Runde auf - oder in anderen

Worten: alle 40 oder 45 Minuten.


Am Ende bedeutete eine Gesamtzeit von 11:50, dass er auch das letzte Drittel innerhalb der Frist von zwölf Stunden pro Tag geschafft hatte. Herzlichen Glückwunsch (und das wohlverdiente Bier) an Günter, den ältesten Finisher von Ultra Czech 515!

Am Ende der Abschlusszeremonie hatten die Organisatoren noch eine Überraschung für mich: Sie haben mir eine Ehrenmedaille für den Abschluss meines ersten Ultraman verliehen - ich war wirklich gerührt und bin es immer noch, wenn ich daran denke.


Ich bin sehr froh, dass ich das Wort "Corona" in meinem Bericht nicht erwähnen musste - denn das war an diesem denkwürdigen Wochenende überhaupt kein Thema in Tschechien - es gab´s einfach nicht.


Ich hoffe, im Oktober 2022 wieder da zu sein! Vorher möchte ich Günter bei einem sogenannten “kontinuierlichen“ Triathlon-Wettkampf unterstützen. Wieso das? Kein Aufstehen in der Früh nötig - ich werde nur(!) die ganzen Nächte über wach bleiben müssen …

Miriam AIGNER:

Das Flair, das familiäre Umfeld und die Stimmung vor, während und nach einem Ultratriathlon sind ganz besonders und können einen schnell in den Bann ziehen.

Faszination, Motivation und ganz viele Emotionen liegen in der Luft.

Auch wenn man es sich bei diesen Distanzen kaum vorstellen kann, aber die Zeit vergeht wie im Fluge - eine mentale und organisatorische Unterstützung zu sein fordert auch BetreuerInnen abseits der Strecke.

Es ist schön zu sehen, dass man ein bisschen dazu beitragen kann, dass die AthletInnen ihre Leistungen erbringen können.