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The Logan Post. Issue 1; No. 1 [4 August 1904] Page 4
Letter from Elder Joseph L. Mair who was on a mission in Germany dated 14 July 1904.
Folgender Brief von Br. Joseph L. Mair, wurde und von einem unserer Freunde zur Veröffentlichung übergeben: Freiberg i. Sa., 14. Juli 1904 Aeltester Wm. M. Hanson
Logan, Utah. Lieber Bruder!
Das es mir bei meiner Abreise auf meine mission nicht vergönnet war dir die hand zu drücken und Lebewohl zu sagen, weil du abwesend warst, erachte ich es als meine Pflicht, einige Zeilen zu schreiben.
Translation:
Nachdem ich in Begleitung mehrerer Aelteste eine angenehme Reise hierher hatte und meine liebe alte Mutter und jüngeren Bruder in München, Deutschland besuchte, begab ich mich nach Sachsen, wo ich der Dresdener Conferenz zuertheilt wurbe. - Seitdem wirkte ich in Dresden, Pirna a. Elbe und Freiberg, in letzerem Orte seit Neujahr.
Die Leute sind hier sehr arm and in religiöser Beziehung sehr nachlässig Einige stellen alles in Abrede, andere glauben an einen Gott und noch andere behaupten, dass es mutzllos sei der Religion gemäß zu leben. Eine andere Klasse giebt vor an die lehren der Schrift zu glauben und sie auch zu halten, sind aber den Grundsätzen derselben doch seindlich gesinnt. Im Allgemeinen verehrt die Bevölkerung Ideale, Männer und Unterjocher, aber nicht einen liebe vollen und gerechten Gott. Es werden
Kann man es ihnen aber verdenken, wenn ihre Prediger falsche Lehren umd Fabeln lehren und sich als Vorbild in allen Dingen hinstellen? Dessen ungeachtet sind einige ehrlich genug zuzugeben, dass wir recht sind und die Wahrheit haben.
Große Änderungen sind in den 20 Jahren meiner Abwesenheit von Deutschland hier vorgegangen. Waren die Verhältnisse schon schlimm zu jener Zeit, so sind sie jetz noch viel schlimmer. Ich bedaure mein liebes Heimathland, und wenn es in meiner Macht wäre würde ich die Leute und ihre sündhaften Wege ändern. Mein Herz blutet zu Zeiten wenn ich all das ünrecht und Sündhafte mit ansehen muß. -
Ich habe schon zu vielen daruber gesprochen und ihnen die Fehltritte ihres Lebens gezeigt, erhielt aber immer nur die Antwort: „Nun, man muss das Leben leicht nehmen und alle Vergnügungen mit machen weil man jung ist. Im Alter ist genug Zeit Buße zu thun und sich zu bekehren." Aber wie viele werden ihre Fehler einsehen und Erlösung suchen wenn es zu spät ist? – Mit Gottes Segen und den herzlichsten Grüßen verbleibe ich dein Bruder im Bunde
. Joseph L. Mair.
Freiberg i Sa., Klostergasse 8.
Translation of letter from Joseph L. Mair
The following letter from Br. Joseph L. Mair, was given to us by one of our friends for publication:
Freiberg i. Sa., July 14, 1904
Aeltester Wm. M. Hanson
Logan, Utah. Dear Brother.
As I was not able to shake hands with you and say goodbye when I left on my mission, because you were absent, I consider it my duty to write a few lines.
After I had a pleasant journey here in the company of several elders and visited my dear old mother and younger brother in Munich, Germany, I went to Saxony, where I was assigned to the Dresden Conference. - Since then I have worked in Dresden, Pirna a. Elbe, and Freiberg, in the latter place since New Year.
The people here are very poor and religiously lax. Some deny everything, others believe in a God, and still others claim that it is useless to live according to religion. Another class pretends to believe in and adhere to the teachings of Scripture, but is hostile to its principles. In general, the population worships ideals, men and subjugates, but not a loving and just God. They are [sentence unreadable].
But can we blame them if their preachers teach false doctrines and fables and hold themselves up as models in all things? Nevertheless, some are honest enough to admit that we are right and have the truth.
Great changes have taken place here in the 20 years of my absence from Germany. If the conditions were already bad at that time, they are much worse now. I regret my dear homeland, and if it were in my power I would change the people and their sinful ways. My heart bleeds at times when I have to witness all that is wrong and sinful.
I have spoken to many about this and shown them the errors of their ways, but always received the answer: "Well, you have to take life easy and go along with all the pleasures when you are young. In old age there is enough time to repent and convert." But how many will realize their mistakes and seek salvation when it is too late? - With God's blessing and the warmest greetings, I remain your brother.
Freiberg i Sa., Klostergasse 8.