Die LINKE und das bGE

Die Linke und das Grundeinkommen (BGE) - Bundesarbeitsgemeinschaft Grundeinkommen

https://www.youtube.com/watch?v=JLphP4tzhbs

Unterhaltsame, kurzweilige Sendung, mit Juliane Beer, Olaf Michael Ostertag und Moritz Fröhlich. - Sie ermöglicht Einblicke in das Parteienleben und bietet viel Grundeinkommen-Gespräch.

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Die LINKEN hatten die [Diskussions] Hoheit über das Thema »Grundeinkommen«, und sind dabei, sie zu verlieren, weil sich die Partei nicht dazu entscheiden kann, das Grundeinkommen ins Parteiprogramm zu nehmen.

1:06:00

Die BAG-Grundeinkommen bei den LINKEN will jetzt einen basisdemokratischen Mitgliederentscheid über das Grundeinkommen voranbringen und sammelt dafür Unterschriften bei den Parteimitgliedern.

Parteienverdrossenheit

1:18:00

Die Parteien bilden geschlossen eine Front gegen Veränderung.

1:20:00

Frage:

Gefahr, die von Frauen angesprochen wird, wenn wir ein bGE haben, dann sollen die Frauen an den Herd zurück, und es wird gesagt, Frauen, ihr habt jetzt euer Auskommen, ihr braucht jetzt nicht mehr zu arbeiten, macht die Arbeitsplätze frei für Männer, ihr könnt in der Küche arbeiten [und Kinder gebären und großziehen?].

Und ergänzend: Arbeitgeber könnten nicht mehr angehalten [verpflichtet?] sein, Frauen einzustellen, weil die ja ein »Grundeinkommen« haben und kein zusätzliches Einkommen in einer Firma brauchen. Und Arbeitgeber könnten sich davon befreien, Frauen einzustellen, weil die weniger präsent am Arbeitsplatz sind, wegen Schwangerschaft und Kinderbetreuung, wenn diese krank sind.

Antwort:

Das »strukturelle Ungleichgewicht«, was die Benachteiligung von Frauen angeht, bleibt weiterhin ein Thema und muss ausgeglichen werden.

1:30:00

Das ist ein interessantes Thema. - Grundsätzlich wäre natürlich zu fragen, welche Rolle hat ein »Arbeitgeber« in einer Grundeinkommens-Gesellschaft? Oder gibt es den gar nicht mehr, beziehungsweise sind da nicht völlig neue Modelle der Arbeitswelt-Gestaltung möglich.

Lassen wir einfach mal die alten Begriffe weg, und sagen, dass »Projekt-Gründer« sich einen neuen Arbeitsbereich selbst ausgesucht haben, eine Arbeit, deren Arbeitsergebnis von den Mitmenschen gebraucht wird und einen »Bedarf« abdeckt. – Dann lassen sich doch die Arbeitsbedingungen offen kommunizieren! Aber es könnte auch so sein, dass die Mitarbeiter und die Projekt-Gründer sich auf privatem Wege kennengelernt haben, und sich entschließen, zusammen das Arbeitsprojekt durchzuziehen.

Dann könnte sichtbar sein, hoppla, da arbeiten gar keine Frauen, und die Umwelt, die Mitwelt könnte jetzt als Verbraucher sagen, hoppla, da gibt es noch weitere Unternehmen in dieser Branche, da gibt es Firmen, die Frauen einstellen, in denen Frauen und Männer gleichermaßen arbeiten und dann können die Bürgerinnen und Bürger dort einkaufen, in Firmen und Unternehmen, die auch eine Firmenpolitik betreiben, die transparent ist, und wir haben in einer Grundeinkommens-Gesellschaft die Freiheit, dort wo gute Bedingungen sind, zu arbeiten, und Produkte und Dienstleistungen dort zu kaufen, wo wir meinen, dass für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gute Arbeitsbedingungen vorherrschen. Das spricht sich ja herum. Darüber wird ja in den Medien berichtet, wenn Unternehmen keine korrekte Firmenpolitik betreiben.

Ich würde deshalb vermuten, dass in einer Grundeinkommens-Gesellschaft die Lebensumstände für Frauen eher deutlich besser sind, als es heute der Fall ist.

Zu der gestellten Frage aber, wäre meine zusammenfassende Antwort: Die Arbeitswelt wird in einer Grundeinkommens-Gesellschaft viel stärker von den Projektteilnehmern mitbestimmt (Arbeitnehmern) und die Akzeptanz von Unternehmen wird viel stärker durch die Verbraucher kontrolliert, als es vielleicht schon heute der Fall ist. Voraussetzung dafür ist »Transparenz« in den Unternehmen gegenüber ihrer Kundschaft und gegenüber den Projektteilnehmern.

Wahrscheinlich wird es in einer Grundeinkommens-Gesellschaft auch viel mehr Firmen-Neugründungen geben, wo wir ja gerade heute den entgegengesetzten Trend haben, nämlich immer weniger Selbstständige, weil sich das heute nicht mehr lohnt, selbstständig zu sein.

Das heißt, die Möglichkeiten zu »arbeiten«, in Projekten mitzuwirken wird exorbitant zunehmen, was eigentlich dem widersprechen würde, dass die Frauen keine gesellschaftlichen Mitwirkungsmöglichkeiten mehr hätten.

Grundsätzlich finde ich aber das Misstrauen berechtigt, und es gilt die weitere Entwicklung der Dinge im Auge zu behalten und darüber zu reden.