2006

Berg und Tal: Die Rennsteig-Tour

Es galt als eine Selbstverständlichkeit, dass unsere 6.Körler Radtour anlässlich der 15-jährigen Partnerschaft mit Floh-Seligenthal auch wie die 1.Radtour 2001 dorthin unternommen wurde. Im Vordergrund stand für uns nach den zuvor durchgeführten Veranstaltungen in Floh und Körle eine Ausweitung des gemeinsamen Kennenlernens von Menschen und Umgebung.

Mit 32 Radler/innen, darunter 4 erstmalige Teilnehmer, waren wir wie bisher eine zahlreiche Gemeinschaft. Ohne Terminverschiebung in die Sommerferien hätten wir mit über 40 Personen in Floh sein können, nur nach dorthin möglich. Zu erwähnen ist immer wieder unser zuverlässiges Begleitteam, Annemarie und Gerhard Stöcker und Dieter Zimmermann, die sich intensiv um unsere Versorgung bemühen.

18. August: Als 8 „Körler Drahtesel“ um 06:30 Uhr vor dem Rathaus starten wollten, fing es an zu regnen und wegen eines leichten Gewitters wurde aus Sicherheitsgründen noch einige Minuten abgewartet. Dann musste es aber zügig losgehen, um uns rechtzeitig mit unseren Radlerfreunden zu treffen, die sich zunächst mit einem Omnibus bis nach Bad Hersfeld-Sorga bringen ließen. Als Regenradler kamen bei Beiseförth noch 2 Teilnehmer aus Felsberg hinzu, bei nicht ständig anhaltendem, aber zwischendurch wieder richtigen Schauern haben wir nach ca. 65 km exakt um 10:00 Uhr unseren gemeinsamen Startplatz in Bad Hersfeld-Sorga erreicht. Unterwegs war diese 10er-Gruppe immer wieder der Auffassung, dass der Regen bis an diese Stelle „schicket“ und dann unsere komplette Gruppe als Ausgleich von Regen verschont bleibt. So hat es sich glücklicherweise auch über das gesamte Wochenende ergeben.

Auf einem auf ehemaliger Bahnstrecke angelegten Radweg hatten wir bald Schenklengsfeld erreicht, wo unser Begleitteam die erste Versorgungspause eingerichtet hatte. Von dort ging es auf einer Landstraße vorbei an Ransbach ins Werratal und dann auf dem Werratalradweg durch Philippsthal, Vacha, Dorndorf und Tiefenort nach Bad Salzungen zur zweiten Versorgungspause um 14:30 Uhr am Puschkinpark, ganz in der Nähe vom Keltenbad/Gradierwerk.

Zu diesem Treffpunkt waren uns einige Radlerfreunde aus Floh entgegen gekommen, ab hier ergab sich alles unter Floher Anleitung. Erst nach sehr schöner Umrundung des Burgsees haben wir Bad Salzungen hinter uns gelassen und weiter ging es auf dem Werraradweg durch Barchfeld in Richtung Breitungen, jedoch zuvor wohin ??? Natürlich über einen kurzen Abzweig in ein Restaurant mit einem anlockenden Biergarten, was gern wahrgenommen wurde, aber unsere geplante Ankunft in Floh um eine Stunde verzögerte. Dennoch waren wir auf dem Weg durch Schmalkalden gegen 19:00 Uhr in Floh und konnten dort unsere Fahrräder in der Feuerwehrhalle abstellen. Hiermit hatten wir an diesem Tag ca.80 km hinter uns, von Körle aus waren es ca.145 km.

Nach Einquartierung in unseren Übernachtungsgasthäusern „Höhnberg“, „Floher Berg“ und „Pension Böhm“, auch einige private Übernachtungen waren vereinbart, versammelten wir uns zu einem gemeinsamen Abendessen im zentralen Gasthaus „Höhnberg“. Hier konnte jeder die Thüringer Küche genießen und noch einige unterhaltsame Stunden auch mit manchen „Flöhern“ verbringen.

19.August: Nach unserer Einstellung war es unverzichtbar, bei unserer Verbindung mit Floh den Rennsteig mit dem Rad zu befahren und uns den Gegebenheiten in dieser Mittelgebirgslandschaft anzupassen. Hierzu hatten einige Floher Radler mit besten Kenntnissen ihrer Rennsteigumgebung zwei Passagen ausgewählt, deren Streckenablauf wir zuvor nicht im Detail wissen und gern als positive und freundschaftliche Überraschung erleben wollten.

Bereits die Wetterlage hatte uns zuversichtlich eingestimmt, strahlende Sonne und wolkenfreier Himmel sowie gute Fernsicht stellten unter Beweis, dass wir uns auf der Sonnenseite des Thüringer Waldes befanden. Nach Aufteilung in zwei Gruppen A und B, wobei jeweils Herausforderungen nicht zu vermeiden waren ( z.B. man fährt vom Körler Rathaus/175 m ü.NN mit dem Rad oder geht zu Fuß bis auf den nahen Quillerkopf/343 m ü.NN ), ging es ab 10:00 Uhr zur Sache. Die Gruppe A wurde zunächst mit dem Bürgerbus und einem Feuerwehrbus zur Rotteroder Höhe gebracht. Dort begann das Radeln mit ca. 5 km permanentem, aber erträglichem Anstieg auf den Rennsteig und schon befand man sich in einem Höhenbereich über 800 m. Mit schönen Fernsichten bis zu den Kalibergen bei Philippsthal und Heringen und auch bis zur hohen Rhön war unsere Versorgungsstelle bei der Ebertswiese erreicht.

Die Gruppe B fuhr von Floh aus, fast nur mit Mountainbikes, auf den Rennsteig, erst auf den als ehemalige Bahnstrecke hervorragend angelegten Mommelstein-

Radweg bis an den Rand der Gemarkung Floh. In netter Begleitung von 12 Floher Radler/innen, dabei sogar ein Vater mit seinem 3-jährigen Sohn auf einem Kindersitz, ging es immer wieder bergauf zur Grenzwiese mit einem Blick zum nahen Inselberg. Auch von hier aus bewegten wir uns bei tw. über 800 m auf dem Rennsteig-Radweg, überquerten die bekannte Passstraße Friedrichroda-Kleinschmalkalden, von dort weiter zum Bergsee und um 13:30 Uhr hatten wir wie die Gruppe A aus der anderen Richtung die Ebertswiese erreicht. Damit hatten wir die Aufteilung in A ( insgesamt ca. 19 km ) und B (insgesamt ca. 35 km ) hinter uns, aber keine weiteren Anstiege mehr vor uns.

Nach unserer 3 bis 4-stündigen Bergfahrt, bei der gar nicht oder nur wenig abgestiegen worden war, wurden wir an der schönen Ebertswiese mit seiner Bergwacht-Hütte in bester Bedienung unseres Begleitteams sowie der Floher Bergwacht samt Grillstand mit leckeren Thüringer Bratwürsten versorgt. Danach war vorsichtig bergab zu fahren bis zur nächsten verdienten Pause bei der Masskopf-Gaststätte. Von hier aus hat man einen wunderbaren Panoramablick auf die Floher Ortsteile und Schmalkalden. Schließlich war es doch an der Zeit, nach Floh zurückzukehren.

Am Gasthaus „Höhnberg“ fand abends ein Straßen- bzw. Hausfest statt, im Hinterhof war ein Festzelt aufgestellt, ein schmackhaftes Buffet a` 6.- € stand bis nach Mitternacht zur Verfügung. Auch ein zwischenzeitliches Regenschauer hat die Stimmung nicht beeinträchtigt, schließlich mussten wir enger zusammenrücken.

20. August: Eine ca. 5 km kurze entspannende Hin- und Rückfahrt nach Schmalkalden war angebracht, um einen Einblick in diese nicht nur historisch bedeutende Stadt zu erfahren. Von einem ambitionierten Stadtführer erhielten wir in sehr netter und Interesse weckender Weise vielfältige Erklärungen, z.B. im historischen Rathaus-Saal als Tagungsstätte des Schmalkaldischen Bundes, in der Altstadt mit den mittelalterlichen Fachwerkhäusern bis hin zum Renaissance-Schloß Wilhelmsburg.

Zurück in Floh versammelten wir uns auf dem Erbe-Innenhof mit seiner angenehmen Umgebung, wieder gab es leckere Thüringer Bratwurst und reichlich anderes. Unser Dank galt und gilt weiter allen Floher Unterstützern unseres Rennsteig –Erlebnisses. Nach unserer erneut lohnenswerten Radtour, in diesem Jahr auch besonders wegen unserer Verbindung mit Floh, waren wir nach unserer Omnibusfahrt um 18:00 Uhr wieder in Körle und dann noch im Gasthaus“Zur Krone“.