Bei der fünften Körler Radtour vom 15. bis 17. Juli musste nach drei Jahren wieder einmal ein Omnibus in Anspruch genommen werden, wie bereits bei der ersten Veranstaltung 2001 mit der Rückfahrt von Floh nach Körle. In diesem Jahr war eine Strecke durch die Rhön und entlang der Fulda bis nach Körle vorgesehen, etwas konsequenter als zunächst geplant wurde sie dann auch durchgeführt, mit purer Freude am Radeln.
Mit acht Erst-Teilnehmern waren wir wieder eine komplette Gemeinschaft von 30 RadlerInnen, zudem unsere Betreuungsfreunde Annemarie und Gerhard Stöcker und Dieter Zimmermann.
15.Juli: Kurz vor 9:00 Uhr bestiegen wir in Körle den Omnibus mit Fahrradanhänger, in unmittelbarer Nähe zu Fulda konnten wir in Petersberg-Götzenhof auf unsere Fahrräder umsteigen. Hier beginnt der Milseburg-Radweg, der auf der ehemaligen Rhönbahntrasse bis nach Hilders excellent ausgebaut wurde und erst seit 1 ½ Jahren freigegeben ist. Eine besondere Attraktivität ist der ca. 1.150 Meter lange Milseburgtunnel, beleuchtet und video-überwacht. Bei der einen oder dem anderen der Körler Drahtesel (laut dem neuen Trikot) hat bei der Tunnelmitte eine Temperatur von 10 Grad oder noch etwas tiefer eine Gänsehaut ausgelöst, wenn man nicht zuvor eine Jacke angezogen hatte.
Bei Rupsroth wurde von diesem besonderen Radweg abgebogen und in der einsamen und schönen Landschaft in Richtung Wasserkuppe bis nach Dietges geradelt. Von hier aus hat wie empfohlen etwa die Hälfte den Anstieg zur Wasserkuppe mit dem Bürgerbus unserer Gemeinde hinter sich gebracht, die anderen konnten straff oder locker, jedenfalls problemlos zur Wasserkuppe herauf fahren und auf ca. 920 m Höhe die Rastpause mit bester Verpflegung genießen, z.B. leckere Frikadellen.
Wenn man sich schon im Herzen der Rhön oder auf dem Dach der Rhön bewegt, sollte man als Körler nicht an der Fuldaquelle vorbei rollen. An dieser Stelle wurde natürlich ein Stopp vorgenommen. Mit frischem Quellwasser wurde eine kleine Sprühflasche aufgefüllt, die in einem Spalier aufgestellten Männer wurden in lustiger Stimmung von den Damen zärtlich bespritzt. Dies konnte als „Taufe“ angesehen werden, war aber eher als Symbol zu verstehen mit Bekennung zu unserer Fuldaregion, zu unserer Gemeinde Körle und zu unserer Radler-Gemeinschaft.
Von hier aus ging es fast nur noch bergab, zunächst auf ebener Strecke vorbei am Roten Moor bis zu dem neu erbauten Haus am Roten Moor, wo es uns spontan hinzog. Während das Wetter bisher recht sonnig war, kamen auf einmal dunkle Wolken auf. Über die B278 erreichten wir bei ständiger und steiler Bergabfahrt und beginnendem Regen schnell und rechtzeitig Bischofsheim in der Bayrischen Rhön, wo wir uns noch vor dem heftigen Gewitterschauer in den Hotels „Adler“ und „Zur Rhönlust“ einquartieren konnten.
Einige hatten es sich zum Tagesziel erklärt, von Bischofsheim (439 m) noch weitere 7 bis 8 km zum Kloster Kreuzberg (928 m) herauf zu quälen, wegen der Wettersituation hatte es sich dann nicht ergeben. Für einen aber doch !!
18.Juli: Die Regenwolken hatten sich aufgelöst, wie am Tag zuvor wurden wir bei unserer Radtour bis zu unserer Rückkehr nach Körle vom angenehmen Sonnenschein begleitet.
Die o.a. Abfahrt auf der B278 wandelte sich zum Gegenteil mit ca. 6 km bergauf. Auch hier stand der Gemeindebus zur Verfügung, eine Hälfte ist die Passage mit dem Fahrrad hinaufgefahren. Ab dem Schwedenwall an der Landesgrenze von Bayern und Hessen beginnt der Radweg R1, den wir entlang der Fulda bis nach Körle abgeradelt haben. Ab hier waren die Etappen unserer Tour de Rhön überwunden. – Zu erwähnen ist ein stimmungsvoller Aufenthalt in der speziellen Fahrradkneipe „Pedale“ am Bahnhof in Gersfeld.
Nach einer Versorgungspause in Eichenzell konnten wir uns gemütlich in Fulda umschauen, danach kamen wir in der steilen Burgenstadt Schlitz an. Im Hotel „Vorderburg“ hatten wir unsere Übernachtung, direkt neben dem Heimatmuseum Vorderburg und der ev. Stadtkirche mit dem spitzen Turm.
19.Juli: Um 9:00 Uhr wurde in Schlitz gestartet, um rechtzeitig in Körle einzutreffen. Zunächst wurden die 92 km als herausfordernd eingestuft, bereits nach der ersten Rastpause vor Bad Hersfeld war dies vergessen. Niemand kam bei der angenehmen Wetterlage auf den Gedanken, ab Bad Hersfeld oder Rotenburg die Bahn zu nutzen.
Erstmals seit unseren Radtouren hat sich auf der Fuldabrücke in Morschen ein Sturz einer wirklich erfahrenen Radlerin ergeben. Noch ist ungeklärt, ob beim Überqueren der Brückenschwelle ein technischer Defekt oder ein persönliches Fehlverhalten diesen Sturz ausgelöst hat, jedenfalls gab es keine Kollision mit einem anderen Radler. Aber dennoch stand das Glück im Vordergrund, auch wenn eine stationäre Behandlung im Krankenhaus erforderlich war. Keine gravierende Kopfverletzung, kein Knochenbruch, jedoch operativ zu behebende Ellenbogenverletzungen. Es war bedeutungsvoll, dass der aufgesetzte Helm zum Schutz beigetragen hat. Eine wichtige Erkenntnis für diejenigen, die auf sich selbst bezogen einen Fahrradhelm nicht für notwendig gehalten haben.
Nach einer wieder lohnenswerten Radtour bei gutem Wetter und mehr als befriedigenden Hotelübernachtungen kamen wir schon um 15:30 Uhr in Körle an und konnten im Biergarten „Zur Krone“ diese Tour mit insgesamt ca. 220 km stimmungsvoll beenden.