Melanie 2 - Leseprobe 4

...

Donnerstag, 9. Januar

Melanies Hilferuf

In der Früh knapp nach halb Acht läutet das Telefon.

„Herbert, bitte hilf mir!“

„Melanie – was ist denn los?“

„Ich kann nicht lange sprechen. Komm bitte zu mir in die Schule, um 10 Uhr, da habe ich eine Freistunde. Du findest mich im 1. Stock in Zimmer 134. Falls jemand fragt, sagst du, du seist der Vater von Markus F. und willst mit mir sprechen. Kannst du kommen?“

„Ja, okay, ich bin um 10 Uhr bei dir.“

„Und bitte bring mir etwas zu essen mit, vielleicht eine Käsesemmel und eine Topfengolatsche!“

„Gut, mach ich. Also bis um 10 Uhr.“

Ich bin pünktlich in der Schule, bewaffnet mit den gewünschten Nahrungsmitteln. Ohne Probleme gelange ich ins angegebene Zimmer, wo mich Melanie bereits erwartet. Sie ist allein – wir können ungestört sprechen.

„Melanie, du siehst ja furchtbar aus. Du musst bereits viel mehr abgenommen haben, als du ursprünglich wolltest!“

„Herbert, bitte hilf mir! Ich bin da in einen richtigen Alptraum geraten. Mein Nachbar erpresst mich und hält mich seit über einem Monat als seine Sklavin. Ich muss sein ganzes Haus putzen, seinen Haushalt führen, kochen, alles waschen, bügeln, Betten überziehen, im Garten arbeiten, Schnee schaufeln – ich muss auch ins Bett mit ihm.“

„Wie ist das passiert? Du bist ja richtig abgemagert.“

„Er lässt mich hungern. Ich bekomme zwei Stück Obst am Tag, und sonst nur ein Drittel von dem, was er selbst isst. Er nimmt mir das Geld weg und kontrolliert alles. Er sagt, solange ich nicht 14 Tage lang ohne Strafe bleibe, wird meine Ration gekürzt – 'den Brotkorb höher hängen', nennt er es. 14 Tage ohne Strafe – ha! Letzte Woche habe ich dreimal saftige Prügel bezogen, er hat mich regelrecht verdroschen!“

„Jetzt mal langsam. Ein Nachbar von dir?“

„Ja, Rudolf F. heißt er, ist 45 und arbeitet nichts. Ich denke, er lebt davon, einige Personen laufend zu erpressen. Sein Garten grenzt hinten an den meinen. Er hat ein Haus mit 14 Räumen – das kenne ich mittlerweile genauer als mir lieb ist: Zwei Zimmer muss ich täglich blitz-blank putzen, damit ich in einer Woche ganz durch komme, und zusätzlich jeden Tag Küche, Bad und die beiden Klos. Und er gibt sich nicht mit sinnvoller Ordnung zufrieden, wie du, sondern kontrolliert alles akribisch und tatsächlich mit einem weißen Taschentuch!

Außerdem überwacht er mein Geld, meine Zeit, alle Telefonnummern, die ich anrufe, alle Mails, die ich sende oder empfange, auch meine Banküberweisungen. Er hat in meinem Haus das Schloss getauscht, so dass ich ohne ihn nicht mehr hinein kann. Er durchsucht meine Tasche täglich vor den Weggehen und nach dem Heimkommen. Und er bestimmt mein Essen – beim Kochen kann ich zwar oft heimlich etwas kosten, aber Fleischstücke, Fisch, Kartoffel, alles ist abgezählt.“

„Ah – ich habe dir ja eine Käsesemmel und eine Topfengolatsche mitgebracht!“

„Oh, danke!“

Sie beginnt sofort, beides mit Heißhunger zu verschlingen.

„Wieso haust du nicht einfach ab? Oder gehst zur Polizei?“

„Leider hat er ein paar Fotos von mir aus der Studentenzeit – ich bin da mit einigen Freunden zusammen, nackt und gut erkennbar. Er droht damit, dass diese Fotos, wenn er sich nicht täglich bei seinem Freund meldet, der sie für ihn verwahrt, am nächsten Tag automatisch den Eltern meiner Schüler und der Schulleitung übermittelt werden. Dann bin ich in unserer prüden Umgebung jedenfalls meinen Job los. Und wenn so etwas einmal in meiner Personalakte steht, gibt es üblicherweise im ganzen Land im öffentlichen Dienst nirgends mehr eine Zukunft für mich.“

„Hm. Das ist dumm. Bei den heutigen Digitalfotos hilft es auch nicht, die Negative zu finden und zu vernichten – jedes Digitalbild ist ein Original.

Hat Herr F. Familie? Hat er viele Kontakte? Hast du gehört, wie er mit seinem Freund sprach?“

„Nein, ich habe von dem Freund noch nichts bemerkt. Ich glaube, F. ist ein Einzelgänger. Zumindest in der Zeit, wo ich zu Hause bin, telefoniert er auch kaum und nur mit Leuten, die er ebenfalls irgendwie zu erpressen scheint.“

„Also, ich glaube nicht, dass er wirklich die Fotos einem anderen überlassen hat. Vor allem die Androhung mit der so schnellen Veröffentlichung ist unglaubwürdig – stell dir vor, er verspätet sich nur ein wenig, ist verletzt, liegt 2 Tage im Krankenhaus. Wenn dann alle Fotos publiziert werden, hat er ein Riesenproblem. Nein, so etwas ist entweder längerfristig abgesichert – vielleicht über 30 Tage – oder gar nicht. Ich tippe auf gar nicht – er blufft!“

„Bitte, lass dir etwas einfallen! Ich halte diesen Terror nicht mehr aus. Mein ganzes Leben ist kaputt!“

„Tja – ich werde nachdenken. Gib mir ein bisschen Zeit. Wann können wir wieder reden?“

„Heute in einer Woche habe ich wieder dieselbe Freistunde, von der er nichts weiß. Sonst geht es einfach nicht. Vorige Woche bin ich einmal 10 Minuten später nach Hause gekommen, da habe ich gleich 30 mit der Peitsche bekommen. Und wenn er zuschlägt, ist das anders, als wenn du doch sehr dosiert meine Disziplin unterstützt! Zusätzlich hat er mich dann auch noch das ganze Wochenende über im Keller eingesperrt.“

„Gut, dann in einer Woche – du musst eben solange durchhalten! Können wir wenigstens telefonieren?“

„Schwierig. Du kannst mich anrufen, da muss ich dann nur den eingehenden Anruf im Handy herauslöschen. Ich habe es schon probiert, das geht. Aber du darfst nur knapp vor acht Uhr anrufen oder knapp nach 12, nicht während der Unterrichtszeit, und ja nicht, wenn ich schon bei ihm bin!

Selbst kann ich mich gar nicht melden – die Nummer scheint sonst auf der Telefonrechnung auf. Nicht auszudenken, was er tut, wenn er merkt, dass ich verbotenerweise telefoniert habe! Und von der Schule aus geht es auch nicht: Beim Telefon bin ich nie allein und darf nur dienstliche Gespräche führen. Vom Automaten geht es bloß ganz kurz so wie heute, aber mehr als fünf Minuten habe ich weder vor noch nach der Schule Zeit.“

„Na schön, für den Notruf hat es ja wenigstens gereicht. Kann ich dir in der Früh wieder Essen zur Schule bringen? Geld?“

„Ja, bitte! Ich komme Montag bis Freitag um 7 Uhr 40. Es wäre wirklich nett, wenn du mir für den Vormittag etwas zum Essen vorbeibringen könntest. Aber kein Geld! Er kontrolliert ja meine Handtasche und sieht auch in meine Geldbörse.“

„Okay, also dann sehen wir uns kurz jeden Morgen.“

„Oh, das ist fein! Aber Vorsicht! Ab und zu – zum Glück nicht sehr oft – schleicht er mir auch nach.“

„Gut, ich passe auf, und ich überlege mir etwas. Halte durch! Also, bis morgen!“

„Tschau!“

Während der nächsten Tage bin ich sehr aktiv. Ich recherchiere über Rudolf F., besorge einige Gerätschaften, stelle einen Plan auf, überlege Folgen und Risiken, bedenke die von F. zu erwartenden Reaktionen und auch eher unwahrscheinliche Ereignisse, die in die Quere kommen könnten. Herr F. blufft wohl, wenn er von einem Verwahrer spricht, aber die Fotos können klarerweise großes Unheil anrichten. Auch muss ich den Plan so gestalten, dass ich Melanie die Angst nehme mitzumachen.

Am Dienstag bin ich so weit fertig, dass ich technische Tests starten kann. Sie verlaufen sehr zufriedenstellend. Mittwoch früh vor der Schule kann ich Melanie beruhigen: Ich habe einen Plan zu ihrer Befreiung! Am Donnerstag, in der Freistunde, werden wir alles besprechen und gleich nach dem Unterricht zur Ausführung schreiten.

Donnerstag, 16. Januar

Heute weihe ich Melanie in die Grundzüge meiner Überlegungen ein.

Der Plan

„Wir brauchen etwas, das Herrn F. daran hindert, die Fotos, die er von dir hat, zu verwenden. Ich habe eine kleine Videokamera mit Mikrofon besorgt, die steckst du dir beim nach Hause Gehen an – ich zeige dir gleich wo. Sie sendet Bild und Ton nach draußen. Ich stehe dann mit dem Wagen vor dem Nachbarhaus und bekomme alles auf meinen Laptop. Wir brauchen deinen sauberen 'Herrn und Meister' mit Bild und Ton, und du musst ihn so provozieren, dass er dir mit der Veröffentlichung deiner Fotos droht. Vielleicht kommst du einfach wieder ein paar Minuten zu spät nach Hause. Die Aufnahme sollte jedenfalls die Erpressung möglichst deutlich belegen. Wenn wir dieses Video haben, wird er sich hüten, dich weiter zu belästigen.

Zunächst wirst du dann aber noch eine Weile leiden müssen, bis ich dich erlösen kann – ich muss ja dazwischen erst nach Hause fahren und eine DVD brennen. Aber ich komme sobald wie möglich zurück, das verspreche ich dir!“

Zu Mittag verkable ich Melanie, und dann geht es los.

Melanie auf dem Bock...

Melanie läutet bei Herrn F. Dieser öffnet und lässt sie ein.

Die Kamera ist an Melanies Kostüm gut positioniert, mein Laptop zeigt mir alles sehr genau, die Aufnahme läuft.

„Wieso kommst du erst jetzt!? Du bist schon wieder 10 Minuten zu spät! Ich werde dir schon noch Pünktlichkeit und Gehorsam beibringen, du Schlampe!“

„Ich –.“

„Was ist? Du weißt, was dir passiert, wenn du nicht spurst!“

„Ich – ich habe noch mit Eltern sprechen müssen.“

„Papperlapapp. Wer glaubt dir schon so etwas. Es war doch erst Sprechtag. Wenn du eine Linke versuchst, weißt du ja, was passiert: Die hübschen, nackigen Fotos wandern zu deiner Schule, zu deinen Kollegen, zu den Eltern deiner Schüler. Da kannst du dann betteln gehen.

Ah ja: Dein Haus, das brauchst du ja jetzt eigentlich auch nicht mehr, wenn du meine Sklavin bist und hier wohnst. Du wirst es verkaufen und mir das Geld geben! Verstanden?“

Er geht auf Melanie zu und gibt ihr eine kräftige Ohrfeige.

„Ich hab dich etwas gefragt!“

„Du Schwein!“

Sie erhält noch eine Ohrfeige.

„Du bettelst wohl um eine zusätzliche Tracht Prügel. Keine Sorge, du wirst deine verdiente Strafe schon noch erhalten! – – – Ich warte immer noch auf deine Antwort!“

„Ja,“ antwortet sie leise.

Noch eine Ohrfeige. „Wie heißt das?“

„Ja, Herr.“

„Gut, wir werden dann morgen ein Inserat übers Internet aufgeben.“

„Ja – aber – –.“

Eine weitere Ohrfeige klatscht.

„Schweig! Nichts aber!

Und jetzt geh hinunter in den Strafraum und zieh dich schon aus. Ich werde dir geben, einfach zu spät zu kommen. Ich werde dir deinen Arsch so gründlich verdreschen, dass du nicht mehr glaubst, du kannst mich verarschen!“

Nun, hoffentlich behindert der Keller nicht die Videoübertragung!

Ich sehe auf dem Laptop, wie Melanie eine Tür öffnet, Licht macht und langsam die Treppe zum Keller hinuntersteigt. Sie zieht sich aus und legt das Gewand gut überlegt so ab, dass die Kamera, die ja an ihrem Kostüm befestigt ist, den Raum weiter überblickt. Das Signal ist nun schwächer und es treten kleine Störungen auf, doch zum Glück funktioniert die Datenübertragung im wesentlichen weiterhin mit ausreichender Qualität.

In dem Raum sehe ich ein Holzgestell und einige Ei­sentüren.

Herr F. kommt jetzt ebenfalls die Treppe herab: „Los, auf den Bock mit dir. Ich werde dir schon helfen: Zu spät kommen gibt wieder 30 mit der Hundepeitsche, du Schlampe!“

Er schnallt Melanie fest und peitscht sie mit großer Kraft aufs Gesäß, die Schläge fallen relativ rasch, etwa alle 3 Sekunden ein Hieb, wobei sie vom ersten bis zum letzten Schlag vor Schmerzen brüllt.

Prügelbock

...und im Kerker

„So, und für dein freches Maul gibt's jetzt noch 10 mit dem Paddel. Das Sitzen kannst du die nächsten Tage vergessen, aber dein Arsch hält ja mittlerweile schon einiges aus. In die Schule wirst du morgen bereits wieder gehen können,“ meint F. höhnisch, „du musst halt den Tag über stehen.“

Er nimmt ein Holzbrett und schlägt auf Melanies Hintern los.

Melanie quittiert die Paddelschläge ebenfalls mit Geheul, die zehn Hiebe sind eine einzige Qual für sie. Dann schnallt F. sie ab. Melanie kann kaum stehen, F. öffnet eine der Eisentüren und schiebt sie hinein. Ich höre Ketten klirren, offenbar kettet er Melanie an.

„So! Bis morgen in der Früh gibt es nichts zu essen und nichts zu trinken. Vielleicht lernst du dann einmal, wie eine Sklavin sich zu benehmen hat! Außerdem dauert es jetzt wieder ein paar Tage länger, bis du normal zu essen bekommst. Du weißt ja: Gekürzte Ration bis 14 Tage nach der letzten Strafe!“

Er schließt die Tür ab und steckt den Türschlüssel ein, dann geht er einige Schritte und hängt offenbar den Schlüssel für die Kette an einen Haken.

...

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