SAN MINIATO

Erster Tag

Ankunft am Flughafen Pisa. Transfer mit dem Bus zu "Ostello San Miniato" direkt in San Miniato.

Unsere Wanderung beginnt frühmorgens mit einem Besuch der archäologischen Stätte von San Genesio, die von mittelalterlichen Pilgern als einer der wichtigsten Rastplätze entlang der Via Francigena angesehen wurde.

Die archäologische Stätte von San Genesio war im Mittelalter wichtig, weil hier Bischofskonferenzen, Kirchenkonzile und Reichsversammlungen stattfanden. San Genesio befand sich in der Nähe des Flusses Elsa an der Via Francigena und war der wichtigste Verbindungsweg zwischen Nordeuropa und Rom.

Sigerico Il Serio, der Erzbischof von Canterbury, der die 79 Etappen seiner Reise von Rom nach Canterbury in einem Reisetagebuch beschrieb, hielt sich in San Genesio während seiner Reise im Jahr 990 auf.

Ausgrabungen förderten die Ruinen einer Siedlung namens Virus Waleri zu Tage, sowie eine Kirche aus dem 8. Jahrhundert, eine der größten mittelalterlichen Kirchen der Toskana, ein Kloster und ein etruskisches Dorf mit Friedhof. Hier können Sie ein kleines Museum mit archäologischen Objekten, Urnen und Keramikvasen besuchen.

Wir kommen nun nach San Miniato zurück , wo Sie auf der Piazza del Popolo eine Tasse Tee in der angenehmen Atmosphäre der Restaurant-Bar "Essenza" zu sich nehmen können.

Von hier aus ist auch das "Conservatorio di Santa Chiara" leicht zu erreichen. Das Gebäude ist Teil eines Klosters mit Vorhalle und besitzt eine Kapelle, die der heiligen Maria Maddalena gewidmet ist. Das Konservatorium beherbergt “Noli me tangere”, ein wunderbares Gemälde von Ludovico Cardi, auch “il Cigoli” genannt, sowie ein herrliches mittelalterliches Kreuz von Deodato Orlandi und Werke von Jacopo Chimenti und Antonio Domenico Bamberini.

Wenn Sie typische toskanische Gerichte, wie “Salumi”,”Crostini”,”Tagliolini”mit schwarzem Trüffel oder Florentiner Steak mit Kartoffeln probieren möchten, empfehlen wir Ihnen, in der “Osteria l’Upupa” zu essen, die sich im Stadtzentrum befindet.

Nach dem Mittagessen setzen wir unseren Rundgang in Richtung Piazza del Popolo fort, wo wir die Kirche der Heiligen Jacopo und Lucia bewundern, die auch Kirche des Heiligen Domenicos genannt wird und aus dem 14. Jahrhundert stammt. Außerdem besichtigen wir die " Chiostro del Convento" und spazieren auf der herrlichen Via Angelica, einem alten Pfad, der für seine Kapellen mit Fresken aus dem 14. Jahrhundert und Ausschmückungen aus dem 18. Jahrhundert berühmt ist.

Später erreichen wir dann „Piazza del Seminario“, wo wir den "Palazzo del Seminario", ein Gebäude aus dem 18. Jahrhundert, mit konkaver Fassade, schönen Fresken und lateinischen Inschriften bewundern .


Unser nächster Halt ist das Rathaus, das am Ende des XIII Jahrhunderts gebaut wurde. In seinem Inneren können wir zwei wunderschöne Säle besichtigen, "La sala delle sette virtù" mit dem herrlichen Fresko " Die Jungfrau Maria, umgeben von den sieben Kardinaltugenden, stillt ihr Kind" sowie "La sala consiliare", in denen die Gemeindesitzungen abgehalten werden.

"La Sala Consiliare" ist mit Fresken aus der mittelalterlichen Geschichte von San Miniato und alten Wappen der damals ansässigen Adelsfamilien ausgeschmückt.



Gegenüber dem Rathaus liegt "Santuario del Santissimo Crocifisso", eine wunderbare Barockkirche aus dem XVII. Jahrhundert, mit Gemälden und Fresken von Antonio Domenico Bamberini. Dort befindet sich auch ein Schrein, in dem das "Santissimo Crocifisso", das Allerheiligste Kruxifix, verwahrt wird, welchem Wunderkräfte zugeschrieben werden. In vergangenen Zeiten wurde das Kruzifix im "Oratorio del Loretino", einem Museum gleich neben dem Rathaus, aufbewahrt.


Wir gehen weiter zur "Piazza del Duomo", wo wir den "Palazzo Vescovile" , den "Palazzo dei Vicari Imperiali" mit seinem Turm aus dem XII. Jahrhundert, sowie die "Cattedrale di Santa Maria Assunta e San Genesio" aus dem XIII. Jahrhundert mit einer wunderbaren romanischen Fassade, die allerdings auch Elemente aus Gotik und Renaissance aufweist, besichtigen. Der Turm der Kathedrale wird übrigens auch der "Turm der Matilde" genannt, weil er der Gräfin Matilde von Canossa gewidmet war, die wohl in San Miniato geboren wurde

Unsere Tour geht weiter zum 37 Meter hohen Turm von Friedrich II, auch „Rocca“ genannt, vom Stauferkaiser 1217 gebaut. Er war der zentrale Kern des kaiserlichen Verteidigungssystems und er ist heute das Symbol der Stadt. Pier delle Vigne, Sekretär Friedrichs, wurde hier wegen Hochverrats bis zu seinem Tod eingekerkert, wie Dante in seiner „Göttlichen Komödie“ schreibt. Von hier können Sie die wunderbare toskanische Landschaft mit den im Winter schneebedeckten Apenninen, dem Arnotal, den Hügeln von Volterra und dem an Sonnentagen sichtbaren Meer bewundern.

Die Kirche der Heiligen Sebastiano und Rocco, Kapelle der Familie Bonaparte, beherbergt die Reliquie San Roccos, und sie ist einen Besuch wert. Sie geht auf das XV. Jahrhundert zurück und wurde auf den Ruinen eines alten Oratoriums gebaut. Das kleine Kirchenschiff ist San Rocco, dem Schutzheiligen der Pilger, gewidmet, und ist einer der wichtigsten Stationen der Via Francigena.

Die Kirche befindet sich in „Piazza Bonaparte“, einem malerischen dreieckigen Platz, dessen alte Paläste von Adelsfamilien aus San Miniato zwischen dem XVI. und dem XVIII. Jahrhundert gebaut wurden. Hier können wir „Palazzo Bonaparte“ bewundern, der die Residenz der Familie Bonaparte war. Napoleon Bonaparte, Kaiser Frankreichs, kam nach San Miniato während des italienischen Feldzuges im Jahre 1796, um Filippo Bonaparte, ein Priester und letzter Nachkomme der Familie Bonaparte, zu treffen. Er hielt sich in diesem Palast als Gast auf. Die Familie Napoleons war italienischer Herkunft und hatte die Mehrheit ihres Eigentums in San Miniato.

Vom Platz aus können Sie den Turm Friedrichs II, das Kloster und die Kirche San Francesco aus dem XIV Jahrhundert sehen.

Wir gehen eine steile Straße entlang und erreichen eben diese Kirche, die eine romanische Fassade hat. Innen befinden sich die Statuen des heiligen Franzikus und anderer franziskanischer Heiliger. Das Kloster hat zwei Kreuzgänge, viele Räume und ein großes Refektorium, wo Sie ein herrliches Gemälde bewundern können, das das „ Abendessen von Santa Chiara und San Francesco“ darstellt,.

Wir empfehlen Ihnen, in der "Retrobottega" zu Abend zu essen, wo Sie eine große Auswahl an „Salumi“ wie z.B. die „Soppressata“ erwartet, außerdem geräucherte, in "Vin Santo" eingelagerte Schinken, Trüffel und Schweinewürste mit geröstetem Brot, „Rigatino“, „Finocchiona“, „Spuma di gota“, „Splendido“ und „Mallegato“, florentinisches Steak mit Gemüse, Chianti Wein und „Cantuccini“ mit „Vin Santo"

Übernachtung in Ostello San Miniato