ADOTTIAMO UN MONUMENTO
Progetto realizzato dall'Indirizzo TURISMO dell'Istituto Tecnico "C. Cattaneo" di San Miniato
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Der ursprüngliche Kern des Gebäudes befindet sich in der kleinen Kapelle Santo Stefano, an die man sich seit dem Jahr 746 erinnert und die zur alten Pfarrkirche San Pietro a Mosciano gehörte. In einer Urkunde vom
15. Juni 1349 wird sie als Pfarrkirche von Santo Stefano bezeichnet: Die Kirche erhielt daher ein Taufbecken und den Titel Pfarrkirche.
Die schönsten Werke der Kirche stammen aus dem 17. Jahrhundert, als Montopoli von der Pest heimgesucht wurde. Darunter sind das Taufbecken aus Marmor, die Madonna vom Rosenkranz von Francesco Corradi und das Gemälde die „ Unbefleckte Empfängnis“, ein Spätwerk von Jacopo Vignali; hingegen sind die Fresken, die die Wände schmückten, ein Werk von Santi di Tito, vollständig verloren gegangen. Auch der Bau des Hauptaltars, der Balustrade, der Bänke und des Chorgestühls geht auf das 17. Jahrhundert zurück.
Die mit Fresken bemalte Kirchendecke stürzte im Zweiten Weltkrieg ein und wurde erst 1951 mit Werken von Anton Luigi Gaioni restauriert: Seine Heiligenbilder sind eng mit der Geschichte von Montopoli verknüpft.
Im Jahr 1952 bemalte Gaioni selbst die Seitenwände der Kruzifix Kapelle mit vier Tafeln, die vom Gleichnis des „
verlorenen Sohns“ inspiriert waren, während das Gemälde mit dem Heiligen Josef über der Zugangstür zum Glockenturm aus dem Jahr 1960 stammt.
Weitere in den letzten Jahren in Auftrag gegebene Werke sind die Medaillons des Rosenkranzaltars, die 1978
vom Genueser Riccardo Ferrari gemalt wurden, und das Gemälde mit dem Heiligen Johannes dem Evangelisten von Stefano Ghezzani aus dem Jahr 1987.
Im Juli 1944 gab es auch in Montopoli viele Schäden und Verwüstungen durch den Krieg zu beklagen.
Die Pfarrkirche selbst war von Bombenangriffen so schwer getroffen worden, dass es in der Nachkriegszeit notwendig wurde, das Dach zu restaurieren. Zwischen Juli und Dezember 1951 wurde die Kirchendecke von Anton Luigi Gajoni mit Fresken bemalt, so die Heiligen Stephanus und Johannes, denen die Pfarrkirche gewidmet ist.
Gajoni fügte ihnen eine Schar von Engeln und anderen Heiligenfiguren hinzu: Gemalt wurden diejenigen Heiligen, nach denen die verschiedenen Oratorien in Montopoli und Umgebung benannt waren und daher den Einwohnern von Montopoli besonders am Herzen lagen.
An der geschwungenen Wand des Apsis Beckens, hinter dem Altar, sehen Sie das „Martyrium des Heiligen Stephanus“ . Die Episode wird in der Apostelgeschichte erzählt.
Da der christliche Gottesdienst verboten war, wurde Stephanus zum Tode durch Steinigung verurteilt. Vor der Hinrichtung blickte Stephanus in den Himmel, der sich öffnete und das Bild Christi zur Rechten des Vaters enthüllte. Dann drängten sich die Henker um den jungen Mann, um ihn zu steinigen.
Jeder von ihnen ist in unterschiedlichen Posen und mit anderen Gesichtsausdrücken dargestellt, fast so, als wollten sie Fanatismus und kollektive Grausamkeit anprangern.
Hinter den Figuren erscheint eine Landschaft aus Felsen und Bäumen, die drohend und unüberwindbar ist, so wie das Schicksal des Märtyrers unausweichlich ist.
Antonio Luigi Gajoni erschuf vier Szenen aus dem Gleichnisse vom „verlorenen Sohn“ an den Seitenwänden der Kruzifixkapelle. In der ersten Szene sehen wir, wie der Sohn das Haus seines Vaters verlässt.
In der zweiten Szene sehen wir, wie er den Reichtum seines Vaters verschwendet, in der dritten Szene sehen wir den verlorenen Sohn beim Füttern der Schweine und schließlich zeigt Gajoni den Sohn, der zum Haus seines Vaters zurückkehrt.
Der Betrachter fühlt sich an die Werke in der Brancacci-Kapelle in Florenz und an die Geschichten des Heiligen Petrus von Masaccio erinnert.
In der Kruzifixkapelle, die sich auf halber Höhe des Kirchenschiffs befindet, sehen wir an der rechten Wand ein aus Holz geschnitztes Kruzifix aus dem frühen 14. Jahrhundert.
Das Kruzifix wurde von einem unbekannten Schnitzermeister angefertigt, der als "Bildhauer der westlichen Toskana“ bekannt ist; es zeigt den am Kreuz leidenden Jesus, der in der Tradition des Christus Patiens steht und als Modell von den aufkommenden Bettelorden, insbesondere des Franziskanerordens, verbreitet wurde.
Blickt man zum Altar, direkt über der Eingangstür, die sich etwa auf halber Höhe der linken Wand der Kirche befindet, sind einige bemalte Tafeln zu sehen: eine rechteckig und die andere halbkreisförmig.
Die Identität des Autors, die bis vor einigen Jahren ein Rätsel war, wurde schließlich 1998 enthüllt.
Es handelt sich um Giovanni di Lorenzo da Larciano, einen florentinischen Maler, der 1484 geboren wurde und zusammen mit dem Großteil seiner Familie an einer Pestwelle starb, die Florenz im Jahr 1527 traf. Giovanni da
Larciano lebte während der Renaissance in Florenz.
In dieser Zeit konnte er sicherlich deren große Vertreter wie Michelangelo Buonarroti und Leonardo da
Vinci sehen und sich von ihnen inspirieren lassen.
Im linken Kirchenschiff befindet sich das Gemälde “Die Unbefleckte Empfängnis" von Jacopo Vignali, einem Florentiner Maler, der während der Pestepidemie von 1630 seine größte Schaffensperiode hatte.
Die “Unbefleckte Empfängnis” wurde zwar zwanzig Jahre nach der Seuche gemalt, bezieht sich aber auf ihr Ende und evoziert die Macht der Jungfrau Maria, die über das Böse zu triumphiert, das den Menschen heimsucht.
Die gemäß der katholischen Lehre ohne Erbsünde geborene Jungfrau Maria wird auf dem Mond stehend dargestellt. Der Mond deutet auf den Triumph Christi über das Böse und den Tod hin, während die Krone aus zwölf Sternen die zwölf Apostel symbolisiert.
Unterhalb der Jungfrau sind Adam und Eva dargestellt, die an einen Baumstamm gefesselt sind, ein klarer Hinweis auf den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse in der Genesis.
Die Schlange dagegen, die sich um den Baum windet, symbolisiert Satan und damit die Erbsünde.
Zu Füßen von Adam und Eva befindet sich ein Totenkopf, der den Verrat des göttlichen Vertrauens in den Menschen darstellt. Hinter Maria steht Gott Vater, der die Jungfrau Maria mit einer wohlwollenden Geste willkommen heißt.
Die Auferstehung Christi wurde von Orazio Fidani gemalt und befindet sich in unserer Pfarrkirche auf der rechten Wandseite bei der Sakristei.
Fidani war ein Maler aus Florenz, Vertreter des florentinischen Naturalismus des siebzehnten Jahrhunderts.
Seine Malerei wurde massgeblich von Caravaggio beeinflusst, aber auch von Ludovico Cigoli “il Cigoli” genannt; dieser war ein bekannter Maler aus der Fraktion Cigoli in San Miniato, bedeutender Vertreter des romanischen Barocks und guter Freund von Galileo.
Fidani hatte sich wahrscheinlich bei der Ausführung seines Gemäldes von einem Bild Cigoli’s gleichen Namens inspirieren lassen, welches sich in einem Kloster von Montevarchi befindet.
Hauptelement unseres Bildes ist die zentrale Figur Christi, dessen weit geöffnete Arme eine große Emotionalität verraten, die man auch auf den Deckengemälden im Palazzo Pitti, in Florenz, spüren kann. Diese Deckengemälde wurden von Pietro da Cortona angefertigt, einem wichtigen Vertreter des frühen Barocks.
Was den Einfluss von Caravaggio anbelangt, ist auf den deutlichen Farbkontrast zwischen Vorder- und Hintergrund zu verweisen. Während der Hintergrund in dunklen Farben gehalten ist, dominieren im Vordergrund das Blau des Himmels und der von Christus gehaltenen Stendarde, sowie das Rot des Tuches.
Wahrscheinlich wurde diese Szene in schnellem Tempo gemalt, wie es auch sonst der Gewohnheit des Malers entsprach, was ihre Ausdruckskraft aber nicht schmälert und in jedem Fall adäquat die entsprechende Bibelszene widergibt.
[…] Sie wandte sich zu ihm und rief “Rabbuni!”. Das heisst “Mein Lehrer”. Und Jesus sagte: “
Halt mich nicht fest! Denn ich bin noch nicht zu meinem Vater im Himmel zurückgekehrt.
Aber gehe zu meinen Jüngern und berichte ihnen: Ich habe den Herrn gesehen!” […]
Johannes zwanzig, eins bis achtzehn.
Wir wissen nicht genau, wer der Autor des Gemäldes an der linken Wand des Presbyteriums ist. Quellen zufolge könnte das Werk von Alessandro Allori, einem Florentiner Maler aus der zweiten Hälfte des 16.
Jahrhunderts, oder vom pisanischen Künstler Orazio Gentileschi, dem Vater der berühmten Malerin Artemisia Gentileschi, geschaffen worden sein. Die Figuren auf dem Gemälde sind aufgrund seines aktuellen Zustands schwer zu erkennen.
Der untere Teil und der Hintergrund sind durch eine dicke Schmutzschicht geschwärzt: In der unteren linken Ecke sind die Figuren der schlafenden Apostel zu erkennen, während in der Ferne eine Stadt, vielleicht ein Fluss und einige Soldaten, zu sehen sind. Angesichts der Charaktere auf dem Gemälde ist es wahrscheinlich, dass es sich bei der dargestellten Episode um die Gefangennahme Christi im Ölgarten handelt, wie aus dem Lukasevangelium. (22, 39-46, bis) hervorgeht„Jesus ging wie üblich zum Ölberg; Auch die Jünger folgten ihm.
Als er dort ankam, sagte er zu ihnen: „Betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet.“ Dann entfernte er sich fast einen Steinwurf von ihnen und kniete nieder und betete: „Vater, wenn du willst, nimm diesen Kelch von mir!“
Allerdings geschehe nicht mein Wille, sondern Dein Wille.“ Dann erschien ihm ein Engel vom Himmel, um ihn zu trösten. In seiner Angst betete er noch intensiver; und sein Schweiß wurde wie Blutstropfen, die auf die Erde fielen.
Das dargestellte Thema verherrlicht das kontemplative Leben und den stillen Dialog mit Gott und könnte eine eigenständige Wahl des Malers Alessandro Allori sein.
Das Gemälde befindet sich aktuell auf dem der heiligen Barbara gewidmeten Altar, der erste von rechts mit Blick in den Altarraum.
Francesco Curradi war ein wichtiger Vertreter der florentinischen Andachtsmalerei in der ersten Hälfte des siebzehnten Jahrhunderts.
Im Kontext des Barocks sind seine Werke charakterisiert durch einen unverwechselbaren Stil, der sich vor allem in der akkuraten Pinselführung und den weichen hell und dunkel Kontrasten auszeichnet.
Die Geschichte dieses Gemäldes ist eng an ein geschichtliches Ereignis geknüpft, nämlich der Pest von sechzehnhundertdreissig.
Die Pest wurde von den Menschen als Strafe Gottes gesehen, und so brachte man die Madonna von San Romano für drei Tage nach Montopoli, um ihr zu Ehren den Rosenkranz zu beten und so um Vergebung der Sünden zu bitten.
Auch die Darstellung der Heiligen Stefan, Domenikus, Carlo Borromeo und Franziskus, welche die Madonna anbeten, lässt auf ein Bedürfnis nach Schutz schliessen.
Curradi verwendet vor allem weiche Farben, welche dem Bild eine gewisse Lieblichkeit verleihen und den Betracher in ihren Bann ziehen.
Von links sehen wir den Heiligen Stefan mit einer Palme (dem Symbol des Martyriums) und einem Buch in der Hand; sein melancholisch, abwesender Blick erweckt im Betrachter Mitgefühl.
Des weiteren stellt das Gemälde den Heiligen Domenikus dar, der den geheiligten Rosenkranz erhält.
Dann, auf der rechten Seite, der Heilige Franziskus mit einem kontemplativen Gesichtsausdruck, und der Heilige Carlo Borromeo, der im Gebet niederkniet.
Dem Bischof Borromeo fällt eine wichtige Rolle zu, da er sich um die Pestkranken in Mailand in den Jahren fünfzehnhundertsechundsiebizig und fünfzehnhundertsiebenundsiebzig kümmerte.
So ist seine Darstellung auf dem Gemälde auch Ausdruck von Dankbarkeit.
Ebenfalls auf dem Bild die Mutter Gottes mit ihrem Kind und eine Reihe von Engeln, die Perlen eines Rosenkranzes halten.
Das Gemälde wurde von einer Hebamme namens Diamante in Auftrag gegeben, die dafür danken wollte, dass nach achthundert Todesopfern in der Pest, die Geburtszahlen wieder zunahmen.
Silvio Bicchi, geboren in Livorno achtzehnhundertvierundsiebzig, absolviert seine ersten Studien in Florenz, wo er die Kunstakademie besucht, aber auch das Atelier von Giovanni Fattori, einem der wichtigsten Vertreter des italienischen Realismus in der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts.
Bicchi Ausbildung durch Fattori charakterisierte wesentlich den Beginn seiner Karriere außerhalb der akademischen Welt.
1906 hielt er sich in Paris und anschließend in London auf; die Aufenthalte in diesen Städten waren grundlegend für Bicchi's Ausbildung, da er dort alle wichtigen Kunst- strömungen der damaligen Zeit kennenlernen konnte.
Paris war für ihn allerdings eine Enttäuschung, weil er den dort vorherrschenden Dekandentismus ablehnte.
Der Aufenthalt in London, hingegen, scheint gewinnbringender gewesen zu sein; Bicchi studiert die englischen Maler des späten achtzehnten und des frühen neunzehnten Jahrhunderts, die ihn seine Leidenschaft für die Porträtmalerei entdecken lassen.
Während seines vierjährigen Aufenthaltes in New York von neunzehnhundertzehn bis neunzehnhundertvierzehn, fertigt Bicchi Porträts von bekannten Persönlichkeiten an, was seiner wirtschaftlichen Lage sehr zugute kommt.
Die Taufe Christi, angefertigt für die Kirche in Montopoli, ist eines von Bicchi ersten Werke nach seiner Rückkehr nach Italien.
Gegenwärtig befindet sich das Gemälde in der Taufkapelle, es ist das erste rechts vor dem Kirchenschiff.
Das Bild, in seiner Ausführung getreu nach der Bibel, stellt die Taufe Jesus durch Johannes dar. Man sieht eine Taube über dem Haupt Jesu und einen Lichtstrahl, der auf den Heiligen Geist verweist.
[ …] Und als Jesus getauft war, stieg er alsbald herauf aus dem Wasser. Und siehe, da tat sich ihm der Himmel auf, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herabfahren und über sich kommen.
Und eine Stimme vom Himmel herab sprach: “Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.” […] (Mt 3, 13-17).
Christus und Johannes der Täufer befinden sich im Vordergrund des Bildes, ihre Darstellung ist vom Hintergrund getrennt durch eine schwarze, deutliche Umrandung, welche an einen japanischen Einfluss denken lässt (die japanische Kunst war in Europa durch Zeitschriften und die Weltausstellungen bekannt geworden) und an den Einfluss des Malers und Bildhauers Alfons Mucha, einem der berühmtesten Vertreter des Art Nouveau. Es scheint klar, dass Bicchi ein Maler ist, der sich an internationalen Tendenzen orientiert, die in seinen Werken eindeutig zum Ausdruck kommen. Das Gemälde in der Pfarrkirche von Montopoli kann somit durchaus als Unikat gesehen werden, sowohl was das Motiv, als auch die formale Eleganz anbelangt, mit der der Maler sein Werk ausgeführt hat.
Audio-Versionen
(Die Hintergrundmusik - Chopin, Prelude op.28 n. 17 - wurde am Klavier von Pierpaolo Buggiani, Schüler der Klasse 5BT, am Klavier gespielt)